Verzweifelt in Berlin

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Nachdem Anna mir neue Sachen gegeben hatte, brachte sie mich auch zum Bahnhof. Nett von ihr. So kam ich nämlich relativ trocken in Berlin an.

Das einzige was ich bis dahin über Berlin wusste, war, dass der Hauptplatz Alexanderplatz hieß. Oder so ähnlich. 


In Berlin musste ich erst Mal Google Maps fragen. Ich kannte mich dort nicht aus und mir war schon immer ein Rätsel wie man sich dort auskannte. Mein Familie und ich waren hier schon mal im Urlaub gewesen, und da war es uns ähnlich ergangen wie mir jetzt. Nach einer Stunde, die ich mit der Taxisuche vergeudete, weil einfach keines frei war, musste ich 5, 80 km oder so mit dem Taxi fahren. Nach einer halben Stunde in etwa, war ich auf dem Alexanderplatz angekommen. Es war mittlerweile schon 21 Uhr nachts und ich war trotzdem entschlossen nicht zu schlafen, bevor ich Ju gefunden hatte. Die Fahrt alleine von Aachen nach Berlin dauerte schon etwas über fünf Stunden. Jetzt hatte ich auch noch trainlag. 

Auf dem Alexanderplatz lief ich ca. eine halbe Stunde herum, bis ich eine Gang fand. Zu mindest sahen sie so aus. Alle von den Kerlen waren viel größer als ich und auch noch richtige Muskelpakete. Ich mit meinen 1, 57 konnte da nicht mithalten. Und ich hatte jetzt schon Angst vor ihrer Aufgabe. Aber sie schienen mich gleich zu erkennen. Sie standen vor einem älteren Gebäude.

"Hey, ich bin Lin!"
"Und?"
"Mädchen haste dich verirrt oder wa?"

Die Jungs lachten und ich kam mir komisch vor. Ich musste nämlich genau hinhören, was er sagte, um seinen Akzent überhaupt zu verstehen.

"Was willst du?"
"Ihr habt was für mich?"
"Ne, nicht das wir wüssten."
"Ihr solltet mir eine Aufgabe stellen?"
"Hey Chuck, ich glaub dat is doch die Klene für Joe."
"Stimmt. Komm mit."

Ich war froh, dass wenigstens einer von ihnen keinen Akzent hatte. Sie brachten mich in das alte Gebäude und führten mich ein paar wenige Stiegen hinauf. Dort hockten weitere fünf Jungen in einem Kreis. Sie sahen uns an und verstummten.

"Ich bin Lin. Ihr habt etwas für mich?"
"Ja. Erst Mal. Hi ich bin Chuck. Du wirst das tun was ich dir sage verstanden?"
"Ja, denke schon. Und was wäre das?"
"Wir stellen uns in einem Kreis um dich herum auf. Dann zeigst du auf einen von uns. Hat derjenige den Zettel kannst du gleich wieder gehen. Hat er den Zettel nicht, kriegst du heftig aufs Maul."

Ich hatte keine Ahnung was er meinte. 

"Du wirst von ihm geboxt. Heftig. Du siehst ja selbst was die Jungs für Walzen sind."
"Mhmm."

Ich nickte. Schon stellten sie sich auf. Ich hatte Angst, aber ich musste mich konzentrieren. Ich durfte nicht den falschen wählen. Ein Mal die Zähne zusammenbeißen. Für Ju. 

Ich wusste, dass ich nicht auf den Anführer zeigen würde. Das wäre zu einfach. Also wählte ich den Kerl mit dem Akzent. Dieser grinste mich an und trat mir in die Magengrube. Ich knickte zusammen und musste mich heftig anstrengen, nicht zu kotzen. Ich kniete noch immer vor dem Kerl. Ich versuchte meinem Gehirn ebenfalls einen Tritt zu geben. Eigentlich müsste der Anführer ja den Zettel haben. Er hatte ja gesagt, dass ich von IHNEN geboxt würde, falls ich den falschen wählte. Also zeigte ich auf den Anführer. Dieser sah mich ertappt an und gab mir einen weißen Zettel. 

Ich ging raus und setzte mich auf eine Bank. Ich konnte nicht mehr. Vielleicht war es mein Gehirn oder mein Magen, der sagte, dass ich nicht mehr weitermachen sollte. Egal, ich würde es tun. Egal was kommt. 

"Hey Lin, ich hoffe dass die Jungs halbwegs nett waren. Bald hast du es geschafft. Die letzte Aufgabe ist ganz nah. Näher als du denkst. JU"

Was hieß das denn schon wieder? War das überhaupt Ju, der das schrieb? Jedenfalls, was war das für eine Aufgabe? Und was hieß "sie ist nah, näher als du denkst"? Ich sah mich um. Es gab hier ja schon sehr viel, also, was war denn die Aufgabe? Auf einmal..

Impossible frieds! (Julien Bam FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt