Das hilft mir auch nicht wirklich...

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Als ich fertig gegessen hatte und die Jungs alle wieder in ihre Zimmer verschwunden waren, holte ich mir mein Handy aus der Küche und rief beim Frauenhaus in Köln an. Ich sagte, dass ich meine Mutter besuchen wollte, und sie ließen mich. 

Ich machte mich also auf dem Weg. Nicht zu Fuß, nein, mit dem Taxi. Eine halbe Stunde saß ich drin, und machte mir Gedanken. 

Angekommen, klopfte ich an die Tür und wurde rein gelassen. Meine Mom saß mit einigen anderen Frauen an einem Tisch mit Karten in der Hand. Sie lachten und auch die Stimmung war besser als gut. Die Frau die mir die Tür geöffnet hatte, ging zu der Gruppe und meine Mom sah hoch. Sie strahlte über das ganze Gesicht. Ich strahlte zurück, soweit es mir in der Situation gelang. Sie stand auf und kam auf mich zu. Sie trug ein blaues Shirt und einen mittellangen, weißen Rock. Ach ja, und weiße Ballerinas. 
Sie umarmte mich kräftig. Natürlich sprachen wir wieder auf Mandarin, sodass keiner mitbekam um was es ging. 

"Wie geht es dir mein Schatz?"
"Ich bin verwirrt und deshalb bin ich auch hier. Ich muss mit dir reden. Ganz dringend."
"Okay meine Süße, aber zuerst stelle ich dir meine neuen Freundinnen Klara und Larissa vor. Sie sind beide 43 Jahre alt. Das ist alles was du wissen musst. Klara! Larissa! Das ist meine Tochter Lin! Ist sie nicht wunderschön!?"

Die Frauen schauten hoch und ich setzte mein unschuldiges Lächeln auf. Sie standen auf und kamen zu uns. 

"Ja tatsächlich. Lin also.. Es tut mir Leid deinen Nachnamen kann ich bis jetzt nicht aussprechen. Genau so wie alle anderen."

Die zwei lachten. Ich kannte diesen "Joke" schon. Keiner konnte unseren Nachnamen aussprechen. Außer meine richtigen Freunde. Ich konnte mich nicht erinnern das ich jemals Freunde gehabt hatte, die nicht aus Asien kamen. Meine Mutter lachte immer darüber. Sicher fand auch sie es nicht lustig. 

Klara und Larissa setzten sich wieder und meine Mom schnappte sich meine Hand. Sie  brachte mich in einen Raum, der anscheinend abgeschlossen sein sollte.

"Das hier ist der zweite Aufenthaltsraum. Der sollte verschlossen sein, weil es kaum Leute gibt, die hier rein wollten. Jetzt weiß nur ich, dass er geöffnet ist. Wenn ich alleine sein möchte, gehe ich hier rein. Das Personal hat mich schon öfters erwischt, aber sie lassen mich hier sein. Also was macht dir zu schaffen."

Ich seufzte. 

"Julien. Er.. ich weiß nicht warum das so ist aber... Ach, er meinte es sei abwegig, dass wir zwei zusammen sein könnten weil wir "nur" Freunde sind. Und-"
"Das hat dich getroffen."
"Ja.. Ich dachte das du vielleicht weißt warum ich so beleidigt war. Ich bin echt fertig."
"Ich schätze, dass du doch mehr von ihm willst als nur die Freundschaft oder?"
"Nein! Er ist wirklich nur ein Freund. Mehr könnte ich mir nicht vorstellen."
"Geh mit ihm aus. Dann wieder und wieder, bis du dir sicher bist. Es gibt keine andere Möglichkeit."
"Aber er hat doch kaum Zeit."
"Er muss sich dafür Zeit nehmen. Alles klar?"
"Danke."

Wir verabschiedeten uns und ich verließ das Frauenhaus. Ich hatte Angst... vor meinen Gefühlen...

Impossible frieds! (Julien Bam FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt