Warum?

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Allison P.o.V.

Erleichtert kam ich an der Lichtung an, an der Lilly mich gleich abholen würde.

Doch meine Freude wehrte nicht lange. Vincent trat mit fünf anderen Rudel mitgliedern aus dem Schatten der Bäume.
In seinen blauen Augen sah ich leichte Wut.

"Allison.", knurrte er.

"Ich weiß wie mein Name ist.", ich verdrehte die Augen.

"Das ist nicht lustig! Wegen der Aktion weiß Jonathan, dass ich eine Mate habe. Er wird dich entweder auf seiner Seite oder tot haben wollen."

"Ich weiß."

"Woher?"

"Er ist mir über den Weg gelaufen."

"Er ist gefährlich."

"Er ist nicht die erste Gefahr, mit der ich zu tun habe, Vincent. Ich bin nicht dumm."

"Ich weiß, aber sein Rudel ist verdammt stark."

"Auch ich habe so was wie ein Rudel. Nur nenne ich es nicht "Rudel" sondern Familie. Und zu denen werde ich jetzt auch gehen."

"Nein.", innerhalb einer Sekunde stand er vor mir und drückte mich gegen einen Baum.

"Doch.", entgegnete ich scharf, "Ich gehöre hier nicht hin. Ich bin kein Werwolf der im Wald leben kann. Ich bin eine Hunter. Ich brauche die Menschen, die Stadt, die Vampire, Action. Wenn ich hier bliebe, würde ich eingehen wie eine Blume ohne Wasser."

Kurz sah ich in seinen blauen Augen Verständnis, doch er schüttelte den Kopf.

"Du liegst falsch. Du brauchst nicht die Menschen. Du brauchst die Stadt nicht. Du brauchst mich. Ich bin dein Mate. Dein Gefährte. Deine zweite Hälfte. Du gehörst mir."

"Ich gehöre nur mir selbst."

"Du bist schon von mir makiert, Honey. Mein Zeichen ist für immer in deine Haut gebrannt bzw. gebissen. Du spürst es doch auch, wenn ich dich berühre", dabei fuhr er sanft mit seiner Hand über meine Wange. Ein Kribbeln fuhr durch die Stelle. "Dann spührst du dieses Kribbeln. Bei jeder meiner Berührungen."

Er hatte Recht. Ich hatte selber gemerkt, wie ich anfing ihn zu mögen. Ich sehnte mich nach seinen Berührungen. Verzweifelt bis ich auf meine Unterlippe rum.

"Wenn du gehen willst, dann lass ich dich gehen, aber du kannst sicher sein, du wirst nicht lange ohne mich auskommen. Ich werde um dich kämpfen."

Skeptisch zog ich eine Augenbraue hoch.

"Wer bist du? Wo ist der arrogante Arsch hin?", fragte ich.

Er lachte leise, rau, tief. Ein Schauer lief mir über den Rücken.

"Der freut sich gerade ganz geheim, dass du mir jetzt schon Verfallen bist, süße. Ich besitze dich schon fast. Du musst es dir nur noch selber eingstehen."

"Ich bin dir nicht verfallen. Ich werde einen Weg finden die Makierung aufzuheben."

Er runzelte die Stirn.

"Warum willst du die Verbindung denn nicht? Warum hältst du mich auf Abstand? Warum Vertraust du mir nicht?", wollte er jetzt wissen und leichte Verzweiflung schwang in seiner Stimme mit.

"Wenn ich dir das sagen würde, würde ich dir mein größtes Geheimnis verraten. Das Geheimnis warum ich eine so gute Hunter bin. Und das kann ich nicht. Niemand kennt dieses Geheimnis."

Kurz war Stille. Nach einer Weile wollte ich an ihm vorbei, als er mich nicht lies flüsterte ich leise:

"Bitte. Lass mich gehen."

Er beugte sich kurz zu mir runter und drückte mich enger an den Baum. Ein angenehmer Schauer lief durch meinen Körper. Überall dort wo er mich berührte kribbelte es.

Er schnupperte an meinen Haaren, dann verteilte er leichte Küsse auf meinem Hals. Auf meinem Mal. Seinem Mal.

Mit seiner tiefen und rauen Stimme flüsterte er in mein Ohr:

"Ich werde dein Geheimnis rausfinden. Du wirst mir gehören, Allison. Das verspreche ich."

Mit diesen Worten lies er mich gehen. Schnell wich ich von ihm weg. Wäre ich auch nur eine Sekunde länger in seiner Nähe geblieben, hätte ich warscheinlich nachgegeben.

"Dann viel Spaß. Du wirst es frühstens herrausbekommen, wenn ich tot bin."

"Wir werden sehen."

Wie auf Kommando hielt hinter mir ein Jeep. Lilly trat neben mich und musterte Vincent mit zusammen gekniffenen Augen. Bevor sie etwas sagen konnte zog ich sie wieder in den Wagen. Ohne zurück zu Blicken fuhren wir aus dem Wald.

Hunter Mate Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt