Wärme und Geborgenheit

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Vincent p.o.v.

Nach wenigen Sekunden war ich oben angekommen. Am Rand der Plattform saß beziehungsweise kauerte meine Kleine. Es zerriss mir mein Herz als ich sie schluchzen hörte. Langsam näherte ich mich ihr, sie schien mich nicht zu bemerken oder ignorierte mich. Ohne ein Wort zusagen setzte ich mich neben sie und nahm ihren bebenden Körper in die Arme. Sie wirkte so zerbrechlich und verletzlich. Ich wusste nicht wirklich was ich machen sollte, ich war ehrlich gesagt ziemlich überfordert. Ich mein, ICH, der gefürchtetste Alpha der Welt, musste ein zerbrechliches Mädchen, welches er über alles Liebte trösten. ICH, der nie erbarmen gezeigt hatte, der nie Gefühle zuließ.

Doch mit Erleichterung konnte ich feststellen, dass nur dadurch, dass ich sie in den Arm genommen hatte, sie sich etwas beruhigte. Zärtlich drückte ich ihr einen Kuss auf den Kopf und zog sie vollständig auf meinen Schoss. Sofort schloss sie ihre Arme feste um mich und drohte mich zu zerquetschen. Das war mir allerdings völlig egal. Sie könnte mich auch anbrüllen, mich schlagen oder was auch immer, solange es ihr half und es ihr danach besser gehen würde.

Ich weiß nicht, wie lange wir da so saßen, aber irgendwann hörte sie ganz auf zu weinen. Ihr griff um mich wurde lockerer und ihr Atem wurde langsamer. Sie war eingeschlafen.

Vorsichtig hob ich sie hoch, in der Hoffnung, sie nicht zu wecken. Ich trug sie, im Brautstyle, bis zu ihrem Haus. Dort legte ich sie in ihr Bett, streifte ihr die Schuhe ab und die Lederjacke. Kurz zögerte ich, dann zog ich ihr auch das Blutverschmierte T-shirt ab. Bei ihrem Anblick musste ich schlucken und mit aller Kraft gegen meinen Wolf antanzen. Schnell griff ich in meine Tasche und holte ein T-shirt von mir raus und zog es ihr über. Dann zog ich ihr auch die Hose aus, schnell deckte ich sie mit der Decke zu. Nachdem ich mich auch umgezogen hatte, legte ich mich neben sie ins Bett und zog sie zu mir.



Allison p.o.v.

Ich wurde wach, doch lies meine Augen geschlossen. Ich wollte der schrecklichen Wahrheit nicht ins Gesicht schauen, ich wollte im Land der Träume bleiben und das für immer. Ich rollte mich, immer noch mit geschlossenen Augen, zu einer kugel zusammen und versuchte an nichts zudenken. Unbermerkt liefen mir wieder Tränen runter und ich fing an zu schluchzen. Auf einml schlang sich ein Arm um meine Taille und zog mich auf einen trainierten Körper. Vincent. automatisch schmiegte ich mich an ihn und genoss seine Wärme. Ich fühlte mich etwas starker und geborgen.

Als ich das nächste mal wach wurde. Spürte ich eine Hand, dir mir zärtlich durch das Haar strich.

"Vincent.", murmelte ich leise.

"Morgen, Engel.", flüsterte er leise mit einer rauen Stimme.

"Ich... es ist so schrecklich.", meine Stimme versagte.

"Du musst nicht darüber reden, wenn du noch nicht kannst."

"Doch. Ich habe nur noch dich und irgendjemanden muss ich mich ja auch anvertrauen. Du bist der einzige, dem ich vertraue."

Er zog mich noch näher an seinen Körper.

Ich blickte hoch in sein wunderschönes Gesicht und erzählte ihm alles. Dabei versuchte ich mich nur auf seine wunderschönen Augen zu konzentrieren, auf seine Hand die beruhigend über meine Taille strich, auf seine Wärme die von ihm ausging.

"Ich habe keine Familie mehr. Ich hab all die Jahre gedacht, dass die Hunter meine Familie seien. Dabei waren sie es, die meine Familie getötet haben. Sie haben mich belogen und hintergangen. Sie haben mich ausgenutzt. Ich habe keine Familie mehr." Den letzten Satz flüsterte ich mehrmals vor mir hin.

"Wir sind jetzt dein Familie, Allison. Ich bin immer für dich da und ein Rudel auch. Ich liebe dich und werde dich immer beschützen.", Vincents Stimme war fest und ernst, aber trotzdem liebevoll und irgendwie sanft.

"Dein Rudel wird mich aber nicht als Hunter aufnehmen. Ich bin kein Werwolf."

"Sie werden dich auch so akzeptieren."

"Hoffen wir es mal."

Ich legte meinen Kopf wieder auf seine Brust und lies meine Gedanken schweifen.

Ich werde es dem Rat heimzahlen, ich werde dei Wölfe vor ihm schützen.

Nur wie konnte ich mich rächen?

Ich muss stärker werden. Und da gibt es nur eine Möglichkeit, wie.







Ich weiß, ich weß, ich weiß. Ein verdammt kurzes Kapitel nach sehr langer Zeit. Ich hatte nicht so viel Zeit und dann wollte ich heute Abend eigentich ein extra großes Kapitel schreiben, aber dann hat mich meine Inspiration verlassen... I'm sorry.

Hunter Mate Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt