Arrrg

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Chris kam gerade die Einfahrt hoch und schaute mich verwundert an. Als er vor mir stand fragte er: "Was machst denn du hier?"
"Ich hab mit Vincent noch was geklärt."
"Aha. Und dann lässt er dich so gehen?", dabei schaute er auf meine Haare.
"Ja.",meinte ich. In dem Moment, als von oben ein wütendes:
"Arrrg! Wo bist du, Allison?!", erklang.
Skeptisch zog Chris eine Augenbraue hoch.
"Äh... Ich sollte dann mal gehen.", murmelte ich und schob mich an ihm vorbei.
"Ne. Moment mal. Du bleibst hier."
Chris wollte nach meinem Handgelenk greifen, doch ich wich ihm geschickt aus und sprintete die Einfahrt runter, in den Wald.

Vincent P.o.V
Zufrieden öffnete ich meine Augen und streckte mich auf dem Stuhl. Mein Rücken schmerzte höllisch, doch das war mir egal. Meine Mate, meine Allison war wieder bei mir, zwar nicht freiwillig, aber so schnell würde ich sie nicht wieder gehen lassen.
Ich trat ans Bett und schob die Bettdecke etwas zur Seite und... Sie war weg. Sofort stürmte ich in Bad, vielleicht war sie ja da. Falsch. Das Bad war leer. Wütend knurrte ich aus und schaute schrie: "Wo bist, du Allison?!"
Sie ist hier, meinte Chris per Mind-link.
Sofort sprintete ich die Treppe runter, doch Chris war allein.
"Wo ist sie?", fragte ich.
"In den Wald. Ich hab schon Taylor, und Noah Bescheid gesagt, dass sie sie an der Grenze aufhalten sollen."
"Danke", erleichtert atmete ich aus und nahm ihre Spur auf.

Allison P.O.V

Taumelnd lief ich weiter durch den Wald. Was auch immer mit mir los war, es war echt unpassend.
Ich war fast an der Straße, als mir zwei Schränke den Weg versperren. Also nicht wortwörtlich Schränke.
"Wo willst du denn hin?", fragte mich Schrank Nummer eins.
"Geht euch nichts an, wenn ihr so freundlich wärt, Platz zu machen.", gab ich genervt von mir.
"Nein, wir warten hier, schön auf unseren Alpha.", meinte Schrank Nummer zwei und wollte mich packen, doch ich gab ihm sofort einen Kinnhaken. Prompt fiel er zu Boden, bevor der andere sich auf mich stürzen konnte, trat ich ihm zwischen die Beine.
"Sorry Jungs, nehmt es nicht persönlich.", raunte ich Ihnen grinsend in die Ohren.
"Allie!", rief plötzlich eine allzu bekannte Stimme.
Wütend wirbelte ich herum und versuchte Vincent mit meinen Blicken zu erdolchen. Er kam gerade durch die Bäume getreten, seine Haare standen in alle Richtungen ab und sein T-Shirt spannte über seine Muskeln.
"Verpiss dich.", zischte ich ihn an.
"Nein, werde ich nicht.", erwiderte er ebenfalls wütend.
"Dann lass mich einfach gehen."
"Nein."
Er kam weiter auf mich zu und ich versuchte ohne zu schwanken zurück zu gehen.
"Al, du musst dich ausruhen. Du kannst jetzt noch nicht gehen."
"Als ob es dir darum geht! Du willst mich doch nur verwandeln. Das was ich will ist dir egal, das war dir schon die ganze Zeit egal."
Ein verletzter Ausdruck zierte sein wunderschönes Gesicht.
"Das stimmt nicht und das weißt du."
"Hör auf zu lügen."
Ich taumelte mehrere Schritte zurück und spürte den Asphalt unter meinen Füßen.
"Ich Lüge nicht. Ich könnte dich nicht verwandeln, wenn du es nicht willst. Ich hatte es auch nicht vor. Chris dachte, ich hätte das mit dir besprochen. Ich wollte ihm gerade sagen, dass ich es nicht machen werde, als du gekommen bist."
"Wer's glaubt.", schnaufte och verächtlich.
"Ich würde alles für dich tun. Ich würde auch meine Alpha-Position abgeben, nur um mit dir zusammen zu sein. Ich würde alles was ich habe weggeben, nur um bei dir zu sein, Al. Du bist das wichtigste in meinem Leben. Ich liebe dich."
Erstaunt schaute ich ihn an.
"W-w-as?", murmelte ich leise.
Er liebt mich? Er würde alles für mich steht und liegen lassen?
Ich schaute ihn in die Augen auf der Suche nach einem Anzeichen, dass er lügt, doch das einzige was ich sah war Panik. Warum war er denn jetzt so panisch? Auch die anderen schauten panisch zu mir.
"Allison!", schrie Vince, in dem Moment würde ich von einer gewaltigen Masse erfasst. Ein Auto.
Ich flog in einem hohen Bogen über das Auto. Durch meine tausend Übungsstunden, die ich gemacht hatte um mich richtig abzurollen, schaffte ich es den Aufprall auf den Asphalt etwas zu mindern, doch es war trotzdem schrecklich. Ich hörte wie meine Rippen brachen, meinen Arm konnte ich schon durch das Auto nicht mehr spüren. Hustend rollte ich mich zur Seite. Auf einemal musste ich würgen. Blut kam aus meinem Mund.
Ich hörte Schritte und stimmen.
Schlaff schaute ich auf und sah in Vincent's panische Augen.
"I-ich liebe dich.", versuchte ich zu sagen, doch es kam nur ein würgen und noch mehr Blut raus.
Für einen kurzen Moment lies ich meine seelische Schutzmauer runter und wiederholte die Worte in Gedanken, dann fuhr ich sie wieder hoch, damit er meine Schmerzen nicht spürte.
"Alles wird gut. Vertrau mir.", murmelte Vincent, dann wurde alles schwarz.

Hunter Mate Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt