Kapitel 22

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Wir saßen alle zusammen nass auf der Terrasse. Ich hatte ein paar Handtücher geholt. Seb hatte seinen Arm um mich gelegt. Es war knapp halb eins. "Hey David, gehen wir morgen ein paar Sachen erledigen?" fragte Pierre David mit einem Grinsen im Gesicht. "Sicher" zwinkerte David Pierre zu. Mich verwirrte das ganze ein wenig, also setzte ich ein verwirrtes Gesicht auf. "Sie wollen ein paar Mädels aufreißen gehen" sagte Seb und lächelte mich an. "Wieso sagt ihr es dann nicht gleich?", "Keine Ahnung, wir haben das damals gemacht, als wir noch junge waren, damit unsere Eltern in Ruhe lassen und nicht weiter nach fragen, ich schätze das haben wir uns irgendwie angewöhnt" lächelte David. Es klang plausibel, ich hatte es gehasst, wenn meine Eltern früher immer zu mir gekommen sind und gefragt haben was ich so gemacht habe.

"Hey Seb, ich fahr für zwei oder drei Tage weg, ist es in Ordnung?" "Sicher ist das in Ordnung, wohin fährst du denn?" "Zu einem alten Freund, er wohnt etwas weiter weg" sagte ich und nahm ein schluck aus meinem Tee, den ich mir zuvor gemacht hatte. "Aber wenn du nicht willst, dann kann ich auch hier bleiben" lächelte ich. "Ach was, das geht völlig in Ordnung" grinste er und gab mir einen Kuss auf meine Stirn.

Wir saßen noch ca bis um halb zwei zusammen auf der Terrasse und amüsierten uns. Bis Megan und Chuck als erste gegangen sind. Kurze Zeit später sind auch Pierre, David und Jeff gegangen. Sebastien saß mit mir auf der Terrasse und schaute in die Sterne. Ich saß neben ihm und mein Kopf lag auf seiner Schulter. Ich hatte eine Decke geholt und wir beide saßen zusammen gekuschelt auf der Holzbank. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie meine Augen sich langsam schlossen. Doch schließlich schlief ich ein.

Am nächsten Morgen, weckte mich die Sonne. Ich lag gemütlich unter meiner Decke in meinem Zimmer. Mir wurde erst jetzt bewusst das ich bei Seb auf der Terrasse eingeschlafen bin. Wieso war ich jetzt hier? Ich sah mich kurz um, aber es war niemand da. Doch dann entdeckte ich einen kleinen Zettel auf meinem Nachttisch liegen.

'Guten Morgen Sonnenschein, ich konnte leider nicht bleiben, aber du hast so süß geschlafen und ich wollte dich nicht wecken. Also habe ich dich in dein Zimmer getragen. Ich hoffe du hast schön geträumt. Ich rufe dich später nochmal an.

Ich liebe dich <3

Seb :D'

Mein Herz machte einen Sprung. Ich fing an zu grinsen und mich zu freuen. Man musste Sebastien einfach nur lieben!

Als ich den Distplay meines Handys entsperrte und auf die Uhr sah, fiel mir auf, dass ich noch genügend Zeit hatte um meine Sachen zu packen und mich zu richten. Es war knapp halb elf und ich wollte spätestens um eins losfahren. Die Zeit sollte mir genau reichen. Ich stand auf, sprang schnell unter die Dusche und holte einen kleinen Koffer unter meinem Bett hervor. Ich hasse Reisetaschen, ich weiß zwar selber nicht ganz wieso aber das war nunmal so. Ich schmiss mir ein paar Sachen in meinen Koffer. Ich zog mir schnell etwas bequemes an, eine kurze graue Stoffshorzs und ein schwarzes T-Shirt. Ich machte mir zwei Toasts und stopfte sie in mich hinein. Das ganze spülte ich mit einem mittlerweile lauwarmen Kaffee runter. Ich band mir die Haare zu einem seitlich geflochtenem Grätenzopf zusammen und lief zum Auto. Es war das von meiner Mutter. Ein schwarzer Audi Q7. Meine Mutter liebte große Autos.

Ich legte den Koffer in den Kofferraum und ging nochmal ins Haus um mein Handy und die Schlüssel zu holen. Sebastien hatte mir eine SMS geschrieben. Es freute mich jedes mal wenn ich seinen Namen auf meinem Distplay sah. 'Hey Babe, ich habe leider ziemlich viel um die Ohren, aber ich rufe dich heute Abend an. Es tut mir leid.

Ich liebe dich <3'

Ich steckte mein Handy und meine Schlüssel in meine Handtasche und stieg ins Auto. Das war ein ziemlich ungewohntes Gefühl, in so einem hohen Auto zu sitzen. Viele fragten uns ob wir eine Bank ausgeraubt hätten, da wir uns so viele Sachen leisten können, obwohl mein Vater nur ein einfacher Mechaniker und meine Mutter eine einfache Krankenschwester ist. Wir haben ein bisschen Geld, von meinem verstorbenem Großvater vererbt bekommen. Auch wenn 'ein bisschen' eine untertreibung war.

Jedenfalls setzte ich mich in das Auto und legte die CD ein. Ich drehte das Radio auf und fuhr los. Es war ein ziemlich langer weg, ganze vier bis fünf Stunden Autofahrt. Ich machte das Fenster runter, setzte meine Sonnenbrille auf und lehnte meinen Arm aus dem Fenster. Die Klimaanlage, war auf milde 21 Grad eingestellt. So machte Autofahren Spaß.

Ich war gerade mal bei der Hälfte der Strecke, als ich einen Anruf bekam. Ich hoffte von ganzem Herzen, das es Sebastien war. Ich kramte kurz in meiner Tasche, ohne dabei den Blick von der Straße abzuwenden. Ich entsperrte schnell mein Distplay und drückte schnell auf das grüne Feld, ohne dabei auf den Namen zu schauen. Ich hatte keine Ahnung wer anruft. "Hallo?" "Hi Schatz" sagte meine Mum. "Hi Mum" antwortete ich. Ich war etwas enttäuscht das es nicht Seb war. "Ist alles in Ordnung? Du hörst dich so traurig an." "Ja alles in Ordnung, keine Sorge" sagte ich freundlich. "Wo bist du denn?" fragte sie neugierig. "Im Auto, ich muss noch knapp zwei Stunden fahren, dann bin ich da" "Okay, ich wollte nur sicher gehen das es dir gut geht" lachte sie. "Ja, mir geht es gut" "Na dann, fahr vorsichtig" "Ja mach ich" lachte ich. "Bye" "Bye"

Ich fand es auf eine gewisse Art und weise süß, sie fürsorglich meine Mutter war, andrerseits auch wieder ein klein wenig nervig. Doch ich genoss den Wind, der halbwegs, durch die offenen Fenster, durch meine Haare flog. Es gab kaum Verkehr auf der Straße und die Musik war gut. Was will man mehr beim Auto fahren?

Summer Paradise (Simple Plan ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt