Kapitel 25

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Ich saß auf der Couch. Es war schon halb eins. Ich wurde durch das Klingeln meines Handys geweckt. Marc hatte angerufen um sich zu vergewissern das ich gut nach Hause gekommen war.

Der Fernseher lief, doch ich achtete nicht wirklich auf ihn. Ich dachte immer noch über Sebastien nach. Ich starrte förmlich auf mein Distplay meines Handys, das auf dem Tisch lag, in der Hoffnung das es aufleuchtet und 'Sebastien' auf ihm steht.

Wieso konnte er mir nicht einfach sagen, das ich ihm nicht genug bin? Bei diesem Gedanken schossen mir wieder die Tränen in die Augen. Ich wollte nicht wieder weinen. Ich hasste es.

Um mich wenigstens ein bisschen ab zu lenken, lief ich in die Küche und wollte mir ein paar Cookies Backen.

Ich die ganzen Zutaten raus und machte den Teig. Wirklich ablenken konnte ich mich nicht. Aber jetzt hatte ich wenigstens etwas zu tun. Ich schon das Blech mit dem Rochen Teig darauf in den Ofen.

Ich wollte gerade abwaschen, als mir wieder dieses Bild in den Kopf kam. Sebastien, mit einer anderen, wie sie dort saßen und lachten. Dann passierte es. Eine Träne verließ mein Auge und suchte das Weite. Sie lief langsam an meiner Wange hinunter. Dieser kleine Tropfen voller Trauer, bereitete mir Gänsehaut.

Meine Beine fingen an zu Zittern. Ich drehte mich um und rutschte an der Küchentheke runter. Wieso passierte das immer mir? Erst Colin und dann Sebastien? Wieso? Ich hatte das mir Colin noch nie jemandem erzählt. Ich hatte das alles ganz gut weg gesteckt. Aber jetzt auch noch Sebastien?

Es liefen mehr und mehr Tränen über meine leicht geröteten Wangen. Ich warf voller Wut das Handtuch gegen die Wand. Ich warf mir meine Hände vors Gesicht. Kalte Tränen der Verzweiflung berührten meine Hände.

Die Uhr an unserem Backofen klingelte. Ich erschrack ein wendig, da ich so sehr in Gedanken war. Ich wischte mir die Tränen aus meinem Gesicht und holte die Cookies aus dem Ofen.

Sie waren mir ziemlich gut gelungen, aber das war mir ziemlich egal. Langsam bekam ich Hunger. Kein Wunder, es war schon halb vier und ich hatte immer noch nichts gegessen. Ich beschloss mir ein cordon bleu zu machen und noch ein paar Nudeln dazu.

Während die Nudeln kochten, waschte ich das restliche Geschirr ab. Ich wollte im Wohnzimmer essen. Da meine Eltern nicht zu Hause waren, konnte mich auch nichts davon abhalten.

Ich öffnete mir einen Wein und setzte mich vor den Fernseher. Dort lief gerade irgendein Romantischer Film. Es lief nichts besseres, deshalb beschloss ich einfach den Film zu schauen.

Ich hatte aufgegessen und den Teller beiseite geschoben. Uns mir wieder Wein in mein Glas eingeschenkt.

Das echte leben hatte wirklich nichts mit dem Film zu tun. Alles war dort so einfach. Es war wie immer. Der Gute bekommt am Ende das Mädchen und der Böse bekommt das was er verdient.

Doch wieso konnte mir das nicht passieren? Es war doch immer wieder das gleiche.

Mein Distplay erhellte sich. Ich griff schlagartig nach meinem Handy. 'Pierre' sollte ich wirklich ran gehen? Weshalb hatte ich mir auch Hoffnungen gemacht das Sebastien mir wirklich schreiben oder mich anrufen sollte? Er hatte schließlich eine neue.

Jedes mal war das für mich wie ein Schlag ins Gesicht. Ich wischte über meinen Distplay, was heißt das ich abnehme. "Hallo?" fragte ich. "Hey Lucy, ich bis Pierre" lachte er. "Ich weiß" sagte ich monoton, denn ich hatte keineswegs das Bedürfnis zu lachen.

"Wann kommst du nach Hause? Wir vermissen dich schon" lachte er wieder. Ich konnte Megans Stimme im Hintergrund hören. "I-Ich, ähm, ich weiß nicht, is Seb da?" fragte ich neugierig. "Nein, aber du kannst doch trotzdem vorbei kommen, Megan meint, sie hat dir einiges zu erzählen" "Ja, ähm ich weiß nicht" "Ist alles in Ordnung?" fragte er besorgt. "Ja, ja klar, wieso?" sagte ich schnell. Ich wollte Pierre nicht erzählen was los war. Nicht jetzt, vielleicht irgendwann in 10 Jahren und wir noch befreundet sind, aber nicht jetzt!

Summer Paradise (Simple Plan ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt