Ich wachte im Bett von Marc auf. Er selber hatte auf der Couch geschlafen, obwohl ich normalerweise immer auf der Couch schlafe. Doch ich sah um mich und bemerkte das ich alleine im Zimmer war. Es war gerade mal halb zehn. Die Tür stand offen und ein Duft von frischen Pancake erreichte meine Nase. Ich stand auf und sah in den Spiegel. Ich sah schrecklich aus! Meine Haare standen in alle Richtungen ab. Meine Wimperntusche war leicht verschmiert. Ich sah selten so aus.
Ich machte mir einen Pferdeschwanz und ging runter in die Küche. Dort sah ich wie Marc ein paar Pancake's machte. "Wieso bist du schon wach?!" fragte Marc ein wenig überrascht. "Ich wünsche die auch einen Guten Morgen" sagte ich Verschlafen.
"Geh nach oben, ich bring das Frühstück gleich hoch" grinste er. Ich wollte gerade etwas dazu sagen, doch dann hörte ich wie mein Handy klingelte. Ich stolperte die Treppe hinauf und schlug mir dabei meinen kleinen Zeh an der Tür an. Ich gab ein leises "Au!" von mir. Wieso musste das auch immer mir passieren?
Als ich schließlich mein Handy erreicht habe, wie sollte es auch anders sein, es hörte auf zu klingeln. Ich sah auf mein Distplay und bemerkte, das Danielle, meine Mitbewohnerin aus New York mich angerufen hatte. Sebastien hatte immer noch nicht angerufen. Und das obwohl er mich schon gestern anrufen sollte. Normalerweise, tat er immer, was er versprach.
Wieso hat er mir dann nicht mal eine SMS geschrieben? Sollte ich ihn anrufen? Oder ist das etwa zu aufdringlich? Ging ich langsam in Marc's Zimmer. Ich setzte mich auf die Couch und sah einfach auf mein Distplay, in dee Hoffnung, das Seb jeden Moment anrufen würde. Nichts.
Ich begann mir ernsthafte sorgen zu machen. Sollte ich das? Ach, ich machte mir wie immer zu viele Gedanken. Gerade als ich mein Handy aufs Kissen neben mir warf, kam Marc rein. "Ich hab Frühstück ge..wow" unterbrach er seinen eigenen Satz. Er sah ziemlich geschockt aus. "Was?" fragte ich verwirrt. Sah ich wirklich so schrecklich aus?
"Way zum Teufel hast du mir deinem Zeh gemacht?" Meinem Zeh? Ich mochte Füße ja noch nie, aber immerhin, ich hatte 10 Zehen, wie jeder normale Mensch auch, was sollte denn mit ihnen passiert sein? Doch als ich nach unten sah, öffneten sich meine Augen nochmal gewaltig. "Er blutet, nein halt, er blutet nicht nur, er saftet ja richtig" korrigierte er sich selber und lachte. "Scheiße!" gab ich laut von mir als mir auf einmal ein stechender Schmerz in meinen ganzen Fuß stieg.
Als Marc meinen Fuß liebevoll verarztet hat, erzählte ich ihm was passiert ist uns weshalb ich die Treppe hoch gerannt bin. Er machte einen nachdenklichen Eindruck. "Über was denkst du nach?" fragte ich. "Darüber, was ich zuerst essen soll, Pancake's oder einen Bagel?","Hast du mir eigentlich zugehört?" "Ja klar" lachte er. Das war typisch Marc. Ich hatte es schon vermisst. Er stopfte sich einen Bagel in den Mund. "Aber vielleicht solltest du zurück fahren?" fragte er mit einem vollen Mund das ich ihn kaum verstehen konnte."
"Vielleicht solltest du erstmal deinen Bagel runter schlucken bevor du mir was sagst" lachte ich. "Aber glaubst du wirklich ich sollte fahren? Kommt das nicht zu aufdringlich?" Er hörte auf zu kauen und schaute mich mit einem emotionslosen Blick an. "Ist das dein Ernst? Du weißt was letztes mal passiert ist, als du das gedacht hast." "Ja ich weiß" gab ich nuschelnd von mir. "Na also, ich komme dich wieder in New York besuchen, versprochen, ich fliege in 5 Wochen, wieder dort hin und dann komme ich" sagte er mit vollem Mund.
Er schluckte kurz seinen Bagel runter bevor er wieder seinen Mund aufmachte. "Seid wann bekommst du eigentlich so lange Urlaub?" "Ich, ähm, pff, seid wann?" ich versuchte der Frage aus dem Weg zu gehen. Denn niemand kannte die Antwort darauf bis auf Danielle. Nicht mal meine Eltern. "Lucy? Nicht schon wieder oder?" fragte er mit einem Hauch von einem Lachen in seiner Stimme. "Es lag nicht an mir, wirklich!" sagte ich und wir beide wussten genau das, dass gelogen war.
"Wie schafst du es eigentlich so oft gefeuert zu werden? Ich dachte immer kellnern ist einfach?" "Ich bin wieder zu spät genommen" gab ich win wenig schuld bewusst von mir. Er verdrehte nur seine Augen und lachte.
Ich stopfte mir die Pancake's in den Mund. "Man ich hatte schon ganz vergessen, wie gut sie sind!" lachte ich. Marc und ich unterhielten uns noch ziemlich lange. Wie immer ging unser Frühstück ca. 3 Stunden.
Es war viertel vor zwei, als ich anfing meine Sachen zu Packen. Marc brachte meine Sachen nach unten. Ein letztes mal versuchte ich Sebastien zu erreichen. Mailbox. Ich könnte mein Handy gegen die Wand schmeißen! Aber das tat ich Gott sei dank nicht.
"Ach Lucy, musst du wirklich schon fahren?" fragte mich Lilli. "Tut mir leid, aber mir ist etwas dazwischen gekommen" sagte ich leicht bedrückt. Ich mochte Marc's Mum, sie war immer unheimlich nett zu mir gewesen.
Ich umarmte alle zum Abschied. Und schon saß ich im Auto, auf dem Weg nach Hause. Ich schaltete die Klimaanlage wie immer auf milde 19 Grad. Und wie jedes mal, ich steckte im Stau. Es passierte mir komischer weise jedes mal wenn ich eine längere Autofahrt vor mir habe.
Knapp 250 Meter vor mir lag eine Ausfahrt. Bei der ich ebenfalls abbiegen konnte, jedoch waren das ca 20 Kilometer mehr Asphalt auf der ich entlang fahren musste. Normalerweise würde es sich nicht lohnen hier ein zu biegen, aber da ich schließlich im Satu stecke, sollte es kein großer Umweg sein.
Ich fuhr also die neue Stecke hinein. Da ich sie nicht sehr gut kannte, hatte ich das Navigationssystem aktiviert. Ich war fast zu Hause, doch leider musste ich erstmal die halbe Stadt umfahren, weil eine Baustelle die Straße blockiert hatte.
Ich fuhr an einer Straße entlang, die ich mir meinen Eltern als Kind normalerweise entlang gefahren sind, bevor die neue Autobahn eröffnet wurde. Doch jetzt viel es mir wieder ein, weshalb mir der Felsen so bekannt vorkam. Wir sind hier fast jeden Sommer entlang gefahren.
Mir stieg ein Lächeln ins Gesicht, während ich mich an die alten Zeiten erinnerte. Vielleicht sollte ich dort kurz anhalten? Nur ganz kurz, um es wieder mit Augen eines Kindes zu sehen.
Als ich gerade um die Kurve fuhr, sah ich dort schon zwei Leute sitzen. Anscheinend kennen diesen Ort mehr Leute als ich gedacht hatte. Doch als ich näher ran fuhr, konnte ich erkennen, das das Sebastien ist. Mit einem Mädchen!
Mein Herz setzte einen Schlag aus. Sie saßen nebeneinander. Sie necktwn sich ein bisschen, aber man konnte sehen das sie sich gern hatten.
Ich war schockiert. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Schließlich fuhr ich weiter, bis ich zu Hause angekommen war. Mein Kopf war leer. Ich konnte an nichts anderes mehr denken als daran, das Sebastien mich betrügt.
Ich nahm den Koffer aus dem Kofferraum und stellte ihn in mein Zimmer. Ich setzte mich auf mein Bett und zog die Knie an mich und umschloss sie mit meinen Armen. Ich sah auf die Uhr. Es war Acht Uhr. Es kam mir vor, als wäre ich wieder 15.
Das Sebastien so etwas tun würde hätte ich nicht erwartet. Nicht von Sebastien! Er wirkte doch so nett uns liebevoll. Tränen stiegen mir in die Augen. Wie konnte er mir so etwas nur antun? Weshalb? War ich ihm etwa nicht gut genug? "Sebastien betrügt mich" flüsterte ich und eine Träne läuft meine Wange hinunter.
Ich weinte Stundenlang. Ich konnte an nichts anderes mehr denken. Ich lag in meinem Bett und weinte. Eine Träne nach der anderen liefen meine Wangen hinunter. Es mussten Stunden vergangen sein. Schließlich schaffte ich es mich etwas zu beruhigen und voller Schmerz und Trauer ein zu schlafen.
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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen.
Tut mir leid das ihr immer so lange auf ein neues Kapitel warten müsst..:/
Es würde mich freuen wenn ihr voten und Kommentieren würdet..:))
Danke :*
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Summer Paradise (Simple Plan ff)
FanficLucy ist ein junges Mädchen, das für einen bestimmten Zeitraum zu ihren Eltern zurück nach Australien geht. Dort trifft sie auf ein paar neue Freunde und genießt das leben. Nach einer Zeit gerät sie zwischen die Fronten und weiß nicht was sie machen...