Obwohl das Fenster zu war, weckten mich die dämlichen Vögel, die vor meinem Fenster saßen. Ich konnte spüren, wie jemand neben mir lag, ich sah kurz nach rechts und ja, ich hatte recht. Er sah so friedlich aus, wenn er schlief. Seine Haare waren ganz durcheinander. Sie sahen dunkler aus als sonst. Doch das lag womöglich am Licht.
Ich hatte höllische Kopfschmerzen. Das erste was ich an diesem Morgen tat, war das ich ins Bad lief und mir erstmal ein paar Asperin aus meinem Schrank holte. Dort lagen die meisten meiner Tabletten, nichts besonderes, Asperin, Paracetamol und solche Sachen. Das übliche eben.
Gerade als ich die Tablette in den Mund nehmen wollte, hörte ich ein Vibrieren. Mein Handy! 'Wer ruft so früh an? Wahrscheinlich wieder Mum' dachte ich mir. Also schlich ich mich zu meinem Handy und ging wieder ins Bad um nicht sehr viel Krach zu machen.
"Hallo?" "Hey Babe" hörte ich am anderen Ende. Ich war so damit beschäftigt keinen Lärm zu machen, das ich nicht mal auf das Distplay geschaut hatte. Bevor ich etwas sagte, nahm ich mein Handy vom Ohr und schaute kurz aufs Distplay. 'Sebastien <3'
"Seb? Wo bist du?" fragte ich ihn. Er lag doch noch im Bett und schlief, als ich aufgestanden bin. "Ich bin im Bus.." mehr bekam ich nicht mit. Die letzte Nacht spielte sich nochmal in meinem Kopf ab. Jetzt wurde es mir klar. Es war gar nicht Sebastien, der neben mir lag. Es war Pierre.
Ein stechender Schmerz zischte durch meinen Kopf. "Tut mir leid, was hast du gesagt?" fragte ich verzweifelt und verwirrt zugleich. "Na gut, dann nochmal von vorne." lachte er. "Ich weiß, ich habe mich die letzten Tage nicht gemeldet aber kann ich dich heute abholen, dann erklär ich dir alles." fuhr er fort.
"O-okay" stotterte ich. Ich öffnete die Badezimmertür und lief in mein Zimmer. "Ist alles in Ordnung bei dir?" fragte er. "Ja, wieso?" "Naja, ich hatte gestern abend schon angerufen und wollte vorbei kommen aber du hattest nicht abgenommen, ich habe gedacht das du schon geschlafen hast" "Ja es geht mir gut, wirklich" versuchte ich ihn zu überzeugen.
"Wie wärs um halb sechs? Ich komme dich abholen" "Halb sechs klingt gut" stimmte ich zu. "Na gut, dann bis später, by" "By" verabschiedete ich mich. Doch als ich mein Handy vom Ohr nahm, hörte ich ein "Ich liebe dich!" aus dem weißen kleinem Smartphone, das ich in meiner Hand hielt. "Ich dich auch!" sagte ich und legte auf.
Ich legte mein Handy auf den Nachttisch und setzte mich aufs Bett. Ich warf meine Hände, vor Verzweiflung ins Gesicht. Was hätte ich denn auch sagen sollen? Danke? Oder tut mir leid, ich habe gerade mit deinem besten Freund geschlafen? Nein, ich glaube kaum.
"Scheiße!" gab ich fluchend von mir. "Was ist scheiße?" hörte ich eine allzu bekannte Stimme hinter mir. Ich schrak kurz auf. "Pierre? Du bist wach?" "Ja, klar bin ich wach. Wer war das gerade eben?" "Das? Ach, niemand, ist unwichtig" lächelte ich. Warum sagte ich das? Er wusste genau, das ich eigentlich mit Sebastien zusammen war.
"Es war Sebby oder?" Sebby. Das sagte Pierre ständig zu ihm. Als wäre Seb sein kleiner Bruder. Verdammt! Es war wie, als ob jemand einen Baseball Schläger gegen meinen Kopf haut. Ich wusste nicht was schlimmer war, der Kater vom Alkohol, das ich gerade jemanden betrogen hatte oder das ich gerade eine jahrelange Freundschaft auseinander gerissen habe.
"Ja, es war Sebastien" gab ich leise von mir. Ich hatte Pierre nicht mal wirklich angeschaut. Ich konnte nicht. Der scharm, der in mir steckte, war einfach zu groß. Ich konnte hören wie er seine Hose anzog. "Was hat er gesagt?" fragte er, während er seinen Gürtel schloss.
"Er holt mich heute ab, um halb sechs ab, dann will er mir alles erklären, fragt sich nur was" murmelte ich vor mich hin. "Wahrscheinlich weshalb er sich nicht bei dir gemeldet hat oder weil er mit einer anderen.." er stoppte kurz und dachte nach. "Was hat er eigentlich genau gemacht?" fragte er mich, während er seinen Kopf durch das Loch im T-Shirt steckte.
"Keine Ahnung". Er sah mich emotionslos an. "War ja mal wieder klar, das Frauen davon keine Ahnung haben" lachte er. Ich warf ihm ein Kissen gegen den Kopf. "Halt die Klappe! und sie zu, dass du verschwindest!" lachte ich. Er nahm seine Sachen und wir verabschiedeten uns. "Pierre?" "hm?" gab er fragend von sich, als er seine Jacke suchte. "Was ist wenn die anderen fragen wo du warst?" "Ich lass mir da schon was einfallen" sagte er lässig, als ob es nichts neues wäre. "Hast du meine Jacke gesehen?" fügte er hinzu. " Ich schätze dir liegt noch im Wohnzimmer." Ich lief schnell zum Sofa und tatsächlich, da lag sie.
"Hier" sagte ich freundlich und drückte sie ihm in die Hand. "Danke" lächelte er. "Also dann, bis später" lachte er und ging. Ich schloss die Tür und stand erstmal da. Einfach nur da. Mir ging nichts durch den Kopf, rein gar nichts.
Ich nah mein Handy und schaute auf die Uhr. Es war gerade mal halb drei, naja, vielleicht war es nicht so früh wie ich gedacht hatte. Sebastien holt mich in genau drei Stunden ab, dann sehe ich ihn endlich wieder. Halt Stop, dann sehe ich ihn wieder. Was soll ich nur anziehen? Schließlich hatte er mich schon länger nicht mehr gesehen, er soll nicht denken, ich hätte mich gehen lassen.
Ich rannte schnell nach oben und zog mir eine schöne Bluse aus dem Schrank. Dazu eine schöne Hotpan und ein paar rosa ballerinas, passend zu meiner Bluse. Ich glättete mir die Haare und schminkte mich dezent. Perfekt, es war gerade mal halb fünf, als ich mich vollendet im Spiegel betrachtete.
Was sollte ich die restliche Stunde denn nur tun? Oh mein Gott, wieso war ich nur so aufgeregt? Das ist nur Sebastien, nicht Obama. Ich setzte mich erstmal aufs Bett und beruhigte mich. Dann viel es mir ein, eine Handtasche. Ich rannte förmlich zu meinem Kleiderschrank. Nichts passendes! Was soll ich denn jetzt machen?
Doch ganz unten, unter dem riesigen Kleiderhaufen, eine kleine rosane Tasche. Sie war nicht perfekt aber immer noch besser als gar nichts. Als ich meine Tasche packte, hörte ich eine Autotür zufallen. Verdammt! Es war schon halb sechs.
Es klingelte einmal kurz und ich rannte die Treppe hinunter. Voller Freude riss ich die Tür auf. Es war nur ein Packetlieferant, der ein Packet für meine Mutter abgab. Leicht enttäuscht schloss ich wieder die Tür.
Als ich das Packet gerade auf den Küchentisch legte, klingelte wieder die Tür.
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Ich möchte mich erstmal entschuldigen, dass ich so lange nicht mehr geupdatet habe..:/
Aber danke für die unglaublichen 2,1k reads!!! :D
Und noch eine Frage zum Schluss:
Findet ihr die Kapitel zu lang/zu kurz? oder ist es so in Ordnung? :)
hinterlasst ein Kommentar.
Und das voten nicht vergessen..Haha :D
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Summer Paradise (Simple Plan ff)
FanfictionLucy ist ein junges Mädchen, das für einen bestimmten Zeitraum zu ihren Eltern zurück nach Australien geht. Dort trifft sie auf ein paar neue Freunde und genießt das leben. Nach einer Zeit gerät sie zwischen die Fronten und weiß nicht was sie machen...