Korea Trip | Jungkook [REWRITING]

prologue

Flight
Shaira Armanto

Vor nicht all zu langer Zeit hatte ich an einem Gewinnspiel teilgenommen. Eine von der Sorte, wo man eine große Leier draus macht und unglaublich darauf hofft zu gewinnen. Ich hatte eigentlich keine Lust und war nie an solchen Glücksspielchen interessiert, weil ich so oder so wusste, dass ich nie und nimmer gewinnen konnte und das alles kostet im Nachhinein Geld, aber es bot sich eine Gelegenheit, welche auch frei von allen möglichen Kosten war. Ich hatte keinerlei Hoffnungen darauf, diese eine Reise zu gewinnen. Ich fragte mich, wieso ich mir dies überhaupt antat, denn ich war allgemein kein Typ, der solche Dinge machen wollte. Keine Chance zu gewinnen hatte man, denn da waren noch Millionen von anderen Menschen in dieser Welt, die deine Chance immer kleiner machten und nieder walzten. Doch dann überraschte es mich vollkommen, denn das Schicksal meinte es endlich mal gut mit mir und dieses Gewinnspiel hatte ich gewonnen. Jetzt saß ich angespannt in einem Flugzeug mit keinerlei Ahnung, wieso ich überhaupt teilgenommen hatte, denn ich hatte nicht mal einen vernünftigen Grund. Ich war weder an der Kultur noch an der Sprache Koreas interessiert. Für mich waren es nur komische Zeichen, die unleserlich waren, irgendeine Art von Hieroglyphen oder sowas. Es war einfach nur nach dem Motto "Just for fun." getan. Ich hätte doch nie damit gerechnet, dass ich diese Millionen zu 1 Chance gewinnen würde. Nervös spielte ich mit meinem Fingern, wobei ich mir einen Fingernagel einriss. »Au, verdammt«, fluchte ich leise und betrachtete meinen jetzt abgerissenen Fingernagel. Die leicht blutende Stelle, die ich wie aus Reflex in den Mund nahm, um das Blut zu stoppen, brannte ein wenig. Nachdem es aufgehört hatte zu bluten, holte ich einmal tief Luft und schaute aus dem Fenster neben mir. Die Wolken sahen so flauschig aus wie ein Himmelbett aus Wolle und weißer Zuckerwatte. Sie flogen am Flugzeug vorbei, bis sich eine Wolkendecke unter uns befand und eine Durchsage die Fahrgäste zum Schweigen brachte. »Liebe Fahrgäste, wir haben die angemessene Flughöhe erreicht. Sie dürfen sich nun im Flugzeug bewegen.« Ich achtete nicht wirklich darauf, was die Frau sagte, und ein paar Minuten später ging eine Frau mit einem Wagen, vollgepackt mit Naschkram und Getränken, durch den Gang. »Naja, vielleicht hat dieser "Urlaub" ja auch etwas Gutes«, redete eine Stimme in meinem Kopf auf mich ein, »Sieh es positiv: Du kannst dich ausruhen, Wellness-Tage machen, hast ein eigenes Hotelzimmer in einem 4 Sterne Hotel mit Poolanlage...« Der Gedanke ließ mich schmunzeln, wenn auch nur leicht. Wenn ich ehrlich war, dann freute ich mich irgendwie auf diesen "Urlaub". In Südkorea war es doch eigentlich relativ sonnig und warm zur Sommerzeit, oder nicht? Ein paar Wochen dort zu verbringen würde mir auch nicht den Tod bringen. Und wenn man die ganze Zeit in Deutschland rumlungerte, war es klar, dass es einem mit der Zeit ziemlich langweilig wurde. Immerhin konnte man in einem anderen Land, vor allem auf einem anderen Kontinent, mehr Dinge erleben und etwas Neues entdecken. Ich entschloss mich, für eine Weile meine Augen zu schließen, da ich seit gefühlt 15 Stunden wach war und echt erschöpft vom Packen und anderen Sachen war. Leider gab die ganze Sache mit der Reise mir ein paar Bedenken: Ich kannte die Sprache nicht, konnte mich nur mit Deutsch oder Englisch verständigen und hatte auch keinen Plan, wo was war. Ich konnte nur hoffen, dass ich das Hotel überhaupt finden würde. Aber irgendwie schaffte ich das schon, denn hier hatte ich niemanden, der mich stresste, also hatte ich keine weiteren Befürchtungen.

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