스물셋

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Library
Shaira Armanto

Nach diesem Satz schaute Jeongguk lächelnd nach unten, wonach er seinen Kopf aber wieder hob und einen Arm um meine Schultern legte und mich etwas näher zu sich heran zog. Ich fühlte wie sich ein neues Kribbeln in meinem Bauch auf Magenebene ausbreitete. Es passierte unerwartet und es war auch wirklich das letzte, was ich erwartet hätte. Er rieb kurz mehrere Male über meine Schulter und nickte dann, löste sich von mir, sobald wir die Bibliothek erreichten. Ich schätzte, dass er mir so sein Mitgefühl zeigte, aber das war für mich gerade Nebensache. Wir spazierten in das Gebäude hinein und was ich als erstes erblickte, ließ mir wirklich den Atem verschlagen. In meinem ganzen Leben hatte ich wahrscheinlich noch nie so eine gigantische Bücherei gesehen. Wo man auch nur hinsah, waren Bücher, Bücher und noch mehr Bücher. Dunkelhölzerne Bücherregale, die mehrere Meter hoch waren, welche der Farbenvielfalt der Bücher nicht schadete, und überall auf dem Boden standen Tische mit Stühlen drum herum. Eine vollkommene Bilderbuchbibliothek mit all ihren Klischees. Und ich dachte, sowas existiere nur in Träumen. Mit aufgeploppter Kinnlade sah ich in diesem großen Raum umher, währenddessen ich nah ans Geländer getreten bin, welches genau wie die Bücherregale aus Dunkelholz bestand. Meine Hände platzierte ich dabei auf dem Geländer und schaute total aus der Fassung gebracht umher. »Amazing, huh?« Ich nahm Jeongguks englische Stimme sofort wahr und blickte rasch nach rechts, wo ich ihn neben mir wiederfand. Er schaute geradeaus und ich musterte seine eine Gesichtshälfte. Alles, was ich dabei denken konnte, war, wie perfekt sein Gesicht war, so schön geformt und diese Haut. Die Haare, die ihm die Stirn verdeckten. Schnell schüttelte ich mir diese Gedanken aus dem Kopf, nickte schnell und sah dann in seine Richtung. »Komm«, sprach er dann und sah kurz zu mir, wandte sich dann vom Geländer ab und marschierte die Treppe runter. Unverzüglich folgte ich ihm, denn ihn wollte ich erst recht nicht zwischen all diesen Regalen verlieren. Menschen waren in jedem Gang und an fast jedem Tisch, sahen sich Bücher an und lasen sie in aller Ruhe und Stille. Mein Blick schweifte durch die ganzen Regale und Gänge, aber schnell schaute ich wieder nach vorne. Vor uns war ein großer, rundgeschnittener Tisch, welcher etwa 8 abgerundete Ecken hatte. Jeongguk bat mich, mich hinzusetzen und er würde nach einem Buch suchen, dass ich gut fürs Koreanisch lernen benutzen könnte, um voran zu kommen. So hatte es Namjoon geplant, so wie es sich später herausstellte. Wir hingen mehrere Stunden in der Bibliothek und bemerkten nicht, wie immer wieder Leute gingen und neu hinzukamen. Wir waren vertieft in das Lehrbuch, welches vor mir auf dem Tisch lag. Ich ging jede Lektion Schritt für Schritt durch und Jeongguk half mir sogar bei der Aussprache von Wörtern Texten. Wörter, die ich nicht kannte und daher auch nicht verstand, schlugen wir nach oder Jeongguk erklärte sie mir. Es war irgendwie ein komisches Gefühl, ein Wort nicht zu kennen, dann die Erklärung auf Koreanisch zu hören und dann zu wissen, was es heißt. Vor allem, wenn man diese Sprache erst kennengelernt hat und sie nicht von Geburt an spricht. Allerdings machte ich mich ziemlich gut und wir hatten jetzt schom das dritte Lehrbuch für Koreanisch vor uns liegen. Die anderen beiden hatten wir gestapelt und neben uns stehen. Am Ende des Tages waren wir beim fünften Lehrbuch angekommen und ich konnte schon mehr oder weniger gut Koreanisch sprechen, aber manchmal hakte es noch. Es mochte mehr als unrealistisch klingen, in nur ein paar Tagen eine andere Sprache zu lernen, aber nichts war unmöglich. Man musste sich nur anstrengen und verstehen, merken und auswendig lernen. Und wenn man dazu ein fotografisches Gedächtnis besaß, war das alles eigentlich ein Kinderspiel. Trotzdem musste man sich ins Zeug legen, aber bei muttersprachlicher Hilfe war dies natürlich auch kein all zu großes Problem. Als wir dieses Buch schlossen und auf den Haufen der angesammelten Bücher stapelten, sahen wir uns kurz an. Jeongguks Hände waren verschränkt auf dem Tisch und auf diese schaute er nieder. »Ich danke dir so viel, Jeongguk-ah«, sagte ich lächelnd und wandte meinen Blick nicht von ihm ab. »Auch bei Namjoon-ah möchte ich mich bedanken«, fügte ich hinzu und lächelte umso breiter. Er drehte den Kopf zu mir und sein Blick beruhte wieder auf mir. »Ihr macht mir das alles hier erträglicher«, sagte ich im Anschluss. Auf Jeongguks Lippen breitete sich ein Lächeln aus. »Aniya«, antwortete er und ließ gelassen Luft aus seinem Mund, während er schließlich grinst. Und ich konnte sagen, dass dieses Grinsen wahrscheinlich das Niedlichste war, das ich in meinem ganzen Leben je gesehen hatte.

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친구 안녕하세요.

dieser Moment, wenn
du mit deiner besten
Freundin telefonierst,
ihr etwas vorliest
und sie anfängt zu
weinen.

감사합니다.

감사합니다

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Korea Trip | Jungkook [REWRITING]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt