스물둘

1.4K 90 21
                                    

Way
Shaira Armanto

Nach einer Weile, in der wir nur still schweigend uns gegenüber standen, fragte ich, was wir denn machen würden. Jeongguk spielte mit seinem Ärmel, um sich irgendwie die Zeit zu vertreiben, aber dann sah er auf und mich direkt an. »Rapmon hyung wollte mit dir in die Bibliothek in der Stadt«, sagte er fließend in Koreanisch. Ich verstand nur ein paar Wörter, aber den Zusammenhang konnte ich mir schon denken. Was sollte man auch anderes erwarten, wenn man "Rapmon hyung", "dir", "Bibliothek", "Stadt" und das Verb "gehen" hört? Lernen. Natürlich. »Also gehen wir wohl in die Bibliothek«, setzte er fort und verabschiedete sich von Taehyung, der sich auf dem Sofa mit seinem iPhone beschäftigte. Ich tat es ihm nach und wunk noch, aber Taehyung sah das nicht und hob nur den Arm, um eine Art Winken darzustellen, was mich schmunzeln ließ. Gemeinsam gingen Jeongguk und ich dann aus der Wohnung und eine frische Brise durchwühlte unsere Haare. »Sind du und Taehyung gute Freunde?«, fragte ich ihn, um ein Gespräch zu suchen, um Stille möglichst zu vermeiden. »Ne. Eigentlich sind wir alle gute Freunde, aber mit Taehyung verstehe ich mich am besten. Er ist wie ich«, antwortete er und lächelte. »Teilt ihr euch auch ein Zimmer?«, fragte ich daraufhin und sah zu ihm hoch. »Ani. Ich bin mit Rapmon hyung in einem Zimmer«, meinte er, »Und so, finde ich, ist es auch gut.« Am Ende lachte er ein wenig. So richtig hatte ich mich nie mit Jeongguk unterhalten, aber er war mir jetzt ein guter Gesprächspartner. »Erzähl mal etwas über dich«, forderte er mich auf, nachdem er die auftretende Stille bemerkte, die ich nicht mal wahrnahm. Verwundert sah ich erneut zu ihm hoch, aber direkt nachdem das passierte, lief ich genau gegen den Bordstein und stolperte. Erschrocken kniff ich die Augen zu und bereitete mich schon auf den Bürgersteig bereit, aber anstatt ich den warmen Stein spürte, fühlte ich nur zwei Arme, welche sich um meinen Körper schlangen und mich von Fallen abhielten. Ich öffnete meine Augen und sah von unten nach oben, Jeongguk von Nahem genau musternd, bis ich an seinem Gesicht ankam. Mein Herz schlug automatisch schneller und machte einen Schritt nach vorne, als meine Augen auf seine trafen. Mein Mund war wie versiegelt, nur meine Augen konnten reden und mein inneres Ich. Ich wusste nicht recht, ob es gut oder schlecht war, mich in seinen dunklen Augen zu verlieren, aber in dieser Situation konnte ich einfach nicht anders. Seine reine Haut, seine dunklen, funkelnden Augen und sein braunes, wuscheliges Haar, alles an ihm schien mir gerade perfekt, sodass es mir die Sprache verschlug. Dieses Lächeln, dass er auf seinen Lippen behielt, wurde langsam breiter und seine Augen dadurch kleiner. Mein Herz klopfte schneller in meiner Brust, ohne dass ich etwas dagegen machen konnte. Sanft zog er mich hoch zu sich, sodass ich wieder auf eigenen Beinen stand. Er war mir in dem Moment so nah, dass ich dachte, ich würde jeden Moment einen Herzstillstand erleiden. »Gwaenchanhayo?«, fragte er mit etwas rauer Stimme, wie als wenn er gerade aufgestanden wäre, aber das Räuspern ließ er aus. Ich konnte ihm nicht antworten, seine wundervollen Augen hielten mich davon ab. Seine Hände lagen an meiner Taille, was meinem Herz noch einmal einen Stoß verpasste. Ich nickte stumm und fühlte ein mir altbekanntes Kribbeln im Bauch. Er ließ dann langsam los und an den Stellen, wo seine Hände gerade noch ihren Platz hatten, hinterließ er ein weiteres Kribbeln. Er legte seinen Kopf schief und sah mich an. »Willst du hier vielleicht weiter stehen bleiben?«, fragte er schmunzelnd und ich fand langsam in die Realität zurück. »Huh? A-Aniya!«, stotterte ich und setzte wieder Schritte. Ich räusperte mich einmal und hoffte darauf, diesen Moment von eben zu vergessen. »Gomawoyo«, brachte ich dann lächelnd hinaus und stempelte es als selbstverständliche beziehungsweise nette Geste ab. »Aniyo«, sagte er daraufhin und wir gingen gemeinsam weiter. Ich konnte dann endlich eine Antwort auf seine vorher gestellte Aufforderung geben und erzählte ein paar Dinge über mich, die mir gerade einfielen, wie zum Beispiel meinen vollen Namen, mein Alter, wo ich herkomme und dass ich eine Universität besuche. Jeongguk fragte mich noch so Sachen nebenbei, beispielsweise was ich hier in Seoul machen würde und wie lange ich hier bleiben würde. Irgendwann landeten wir beim Thema Beziehungen und ich ging ziemlich offen damit um. Ich konnte mich frei entfalten und redete wie ein Wasserfall, wie es mir schien. Ich erzählte ihm von meiner letzten Beziehung, was ein Drama und Stress es dort gab, die ganzen Probleme und Auseinandersetzungen, die nicht immer mit einem Kuss endeten. Oft sprach ich einfach Englisch dazwischen, ohne es großartig zu merken, da ich es als Gewohnheit betrachtete, aber Jeongguk verstand mich wohl schon. Ich schüttete alles aus mir raus, was ich zu jammern und zu meckern hatte, aber Jeongguk hörte mir gebannt zu und fragte mich auch, was ich vielleicht hätte besser machen können. Da fielen mir zwar auch ein paar - naja, wohl eher viele - Dinge ein, aber das meiste schob ich dann doch auf meinen Ex, weil es einfach seine Schuld war. Irgendwie fühlte ich mich in Jeongguks Präsenz wohl, konnte gut über solche Dinge reden, ohne dass es mir zu nahe ging oder ich es nicht sagen wollte. Als ich mich ausgeplappert hatte, lächelte ich. »Gomawo.« »Wofür?» »Für's für mich da sein.«

━━━━━━━━━

[887]

친구 안녕하세요.

oh yeah, ich fahre
kommende Woche
auf Klassenfahrt und
habe eine ätzende Klasse,
weshalb ich mich schon
mal gar nicht drauf freue.

감사합니다.

감사합니다

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Korea Trip | Jungkook [REWRITING]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt