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Mein Vater war wieder in seiner Arztpraxis, meine Mutter in ihrem Thai Chi Kurs und Noah bei Vince.
Das hieß ich hatte das Haus für mich allein und das wiederum hieß, ich konnte mit meinem Laptop runter ins Wohnzimmer, um dort weiter zu gammeln.

Kaum hatte ich mich hingesetzt, klingelte es.
WARUM?!
Genervt machte ich die Tür auf, wo ein weit grinsender Isaac stand. "Noah ist nicht da", gab ich knapp von mir.
"Ich weiß aber Elijah und ich müssen für die Party morgen einkaufen gehen", antwortete er.
"Und was hat das mit mir zu tun?", fragte ich verwirrt.
Wollten sie eine 'Herzlichen Glückwunsch' Karte?
"Du kommst mit", teilte er mir grinsend mit während Elijah im Auto hupte.
"Steigt endlich ein!", rief er.
"Ich ehm ich bin beschäftigt", erklärte ich.
Beschäftigt, Serien zu suchten und Fast Food zu essen.
"Oh okey verstehe...", sprach Isaac nachdenklich, bevor er mich unerwartet aus dem Haus zog und die Tür hinter mir schloss.
Meine Augen weiteten sich und ich sah ihn ungläubig an.
"Ich habe kein Schlüssel bei mir!", schrie ich panisch.
"Das habe ich auch gehofft und jetzt komm", antwortete er amüsiert, weshalb ich ihm am liebsten eine reinschlagen wollte.
Weil ich weder etwas sagte noch mich bewegte, nahm er meine Hand und zog mich zum Auto.
Ich fühlte im Moment nichts als Wut in mir. "Was fällt dir ein?!", schimpfte ich aufgebracht.
Ich hatte nicht mal richtige Schuhe an nur meine Simpsons Hausschuhe. "Gar nichts, außerhalb der Schule denke ich nicht nach", kam es Schulterzuckend von ihm und er öffnete mir die Autotür.
Einfach aus Prinzip weigerte ich mich einzusteigen und starrte ihn böse an.
"Entweder du steigst jetzt ein oder du gammelst vor deiner Haustür bis deine Eltern um sechs kommen", sagte Elijah gleichgültig.
Da es ein gutes Argument war, stieg ich schließlich angepisst ein.
Isaac grinste über beide Ohren und setzte sich auf den Beifahrersitz.
Mittlerweile war mir bewusst, dass ich die Jungs nicht mehr loswerden würde.
Sie verbrachten ihre Pausen mit mir in der Schulbücherei und auch sonst wichen sie mir nicht von der Seite, an was ich mich langsam gewöhnte und sogar anfing es zu genießen.
Nur diese Aktion war beschissen.
Die ganze Fahrt lang sagte ich nichts während Elijah und Isaac zu jedem einzelnen Lied im Radio mitrapten.
Ja sogar zu 'Hello von Adele'.

Am Supermarkt angekommen stiegen wir aus und ich blickte an mir runter.
Mit meinen Hausschuhen und meinem pinken Pyjama konnte ich nur auffallen.
"Bin einen Einkaufswagen holen", teilte uns Elijah kurz mit.
"Falls du dich unwohl fühlst kann ich auch gern mein Shirt ausziehen, dann starren die Leute mich an", bot Isaac an und legte einen Arm um meine Schulter.
"Danke nicht nötig", antwortete ich und meine Mundwinkel zuckten leicht nach oben.
Als Elijah den Einkaufswagen hatte, liefen wir rein und sofort hingen sämtliche Blicke an mir.
Nice.
Isaac seufzte neben mir auf.
"Wenn es denn sein muss", murmelte er vor sich hin bevor er sein Shirt auszog.
Meine Augen weiteten sich und ich sah ihn schockiert an.
"Du- du musst das echt nicht machen", gab ich schnell von mir und sah mit geröteten Wangen weg.
"Keine Sorge er macht das nicht nur deinetwegen, er liebt es seinen Oberkörper zu präsentieren", erklärte Elijah gelangweilt und ich nickte.
Isaac schien die ganze Aufmerksamkeit wirklich zu genießen, denn er spannte seine Muskeln an und zwinkerte den Mädchen zu die ihn begafften.
"Okey Robin setz dich rein", forderte mich Elijah auf und zeigte dabei auf den Einkaufswagen.
"Ich ehm nein echt nicht", weigerte ich mich mit einem gezwungenen Lächeln.
Die Aufmerksamkeit die wir bereits bekamen reichte mir aus.
"Komm schon ich fahr auch vorsichtig", versuchte er mich zu überzeugen.
"Nein lieber nicht", blieb ich bei meiner Meinung.

Ungefähr zehn Minuten später saß ich dann doch im Wagen und Isaac lief selbstbewusst neben mir her.
Er hatte mir gedroht, dass er seine Hose ausziehen würde, wenn ich mich nicht reinsetzte und ich glaubte ihm auf's Wort.
Es war wirklich ein Wunder, dass wir noch nicht rausgeschmissen wurden.
Der Wagen war mit Alkohol und Chips beladen. "Ihr seid noch keine 21, wie wollt ihr die Sachen überhaupt kaufen?", fragte ich verwundert und sah nach hinten zu Elijah.
"Gefälschte Ausweise", antwortete er als wäre ich blöd.
War ja klar, dass sie gefälschte Ausweise hatten...

"Okey du kannst dein Shirt wieder anziehen", sagte Elijah als wir an der Kasse standen.
"Nein was für ein egoistischer Mensch wäre ich denn, wenn ich diesen Körper nicht mit anderen teile?", konterte Isaac und spannte seine Oberarme für ein Mädchen an, die wie blöd rumkicherte.
Selbst die Kassiererin flirtete mit ihm als sie unsere Sachen abpiepste.
Wenigstens achtete so keiner auf mich.

Draußen luden die Jungs die Einkäufe ins Auto und ich überreichte ihnen die Sachen, da ich noch im Wagen saß.
"Komm ich helfe dir raus", bot Elijah an und legte bereits seine Hände auf meine Hüften um mich aus dem Einkaufswagen zu tragen.
"Warte wieso hilfst du ihr?! Ich kann ihr auch helfen", mischte sich Isaac ein und stieß Elijah zur Seite.
"Alter was soll das?! Ich mach schon" Diesmal stieß Elijah Isaac zur Seite und ich stand immer noch im Einkaufswagen.
"Du hast sie auch schon die ganze Zeit rumgefahren jetzt darf ich sie daraus holen!", argumentierte Isaac und stieß Elijah zurück.
"Du wirst sie noch fallen lassen und ihr weh tun also lass mich!", kam es von Elijah.
"Okey wir spielen Schere-Stein-Papier. Der Gewinner hilft ihr raus", schlug Isaac schließlich vor und Elijah ging auf den Kompromiss ein.
Während die Jungs das mit dem Spiel lösten, stieg ich selbst aus.
"Yess! Gewonnen!", jubelte Isaac.
"Ehm ich bin schon draußen", unterbrach ich ihn und beide drehten sich zu mir.
"Nein! Was machst du? Setz dich wieder rein!", gab Isaac aufgebracht von sich.
"Ich bin doch schon draußen", wiederholte ich mich.
"Setz. Dich. Wieder. Rein", befahl er und betonte jedes einzelne Wort.
Mit zusammen gezogenen Augenbrauen setzte ich mich wieder in den Wagen und Isaac grinste zufrieden.
"Gut und jetzt lass mich dir raushelfen", sagte er dann und legte wie Elijah vorhin seine Hände auf meine Hüften.
Problemlos trug er mich aus dem Wagen und stellte mich auf meine Beine. "Danke?", gab ich unsicher von mir.
"Siehst du? Sie ist nicht runtergefallen", kam es angeberisch von Isaac, der sich an den Einkaufswagen lehnte. Durch sein Gewicht rollte der Wagen weg und er selbst landete auf dem Boden.
Meine Augen weiteten sich, bevor Elijah und ich in Gelächter ausbrachen.
"Das war absichtlich!", verteidigte sich Isaac sofort und stand auf.
"Bestimmt", gab Elijah schmunzelnd von sich und wir setzten uns ins Auto während Isaac den Wagen zurückbrachte.

Socially Awkward. | Band 1 |✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt