Es war noch etwas kühl als wir alle vor Vince Privatjet standen.
Ich hatte meine Arme vor meiner Brust verschränkt um mich warm zu halten.
Neben mir sah mich Elijah besorgt an bevor er seine Jacke auszog und sie mir über meine Schultern legte.
Dankbar lächelte ich ihn an und schaute dann wieder zu Noah und Vince, die sich mit einer Umarmung verabschiedeten und sich gegenseitig brüderlich auf den Rücken klopften.
Nach ihm kam Elijah dran und wieder umarmten sie sich.
Ein stechender Schmerz breitete sich in meinem Brustkorb aus als die beiden nach der Umarmung einen selbsterfundenen Handschlag ausübten und kurz über etwas lachten, was dann langsam zu einem traurigen Lächeln erlosch.
Ich schluckte hörbar und mein Blick wanderte zu Isaac der mich musterte. Er sah wieder weg und lief zu Vince. Es war eine feste Umarmung und ich sah wie schwer es Isaac fiel einen seiner besten Freunde gehen zu lassen.
Zuletzt war ich an der Reihe Abschied zu nehmen.
Mein Herz hämmerte mit jedem Schritt den ich auf ihn zuging stärker und ein Kloß formte sich in meinem Hals.
Sofort schlang ich meine Arme um seinen Nacken und spürte kurz darauf seine Arme um meine Taille, er drückte mich so fest an sich, dass es mir schwer fiel zu atmen.
Doch ich hatte nichts dagegen. Sauerstoff wurde eh überbewertet.
"Ich werde dich vermissen", sagte ich schwach.
Als Antwort hob er mich hoch und sein Griff um mich verstärkte sich.
"Pass gut auf dich auf. Und auf die Jungs. Du hast jetzt die Verantwortung für die Idioten", scherzte er und ließ mich runter. Unwillkürlich zuckten meine Mundwinkel hoch.
"Werde ich und iss du sobald du ankommst Weinbergschnecken. Ich will wissen wie die schmecken", antwortete ich ihm, weshalb er auflachte.
"Versprochen"
Er gab mir einen zarten Kuss auf meine Stirn und ich schloss meine Augen.Vince wechselte noch ein paar Worte mit den Jungs bevor er in den Jet stieg.
Wir liefen von dem Flieger weg und stellten uns ans Auto.
Ich atmete tief ein als es abhob und lehnte meinen Kopf an Noahs Schulter, der mir sanft meinen Oberarm auf und abstrich.
Nachdem der Jet außer Sichtweite war setzten wir uns in den Wagen und erst jetzt fiel mir auf das Isaac fehlte.
"Wo ist Isaac?", fragte ich niemand konkreten.
"Er ist gegangen als du dich von Vince verabschiedet hast. Hat gesagt, dass er pissen muss", antwortete mir Elijah und lehnte seinen Kopf ans Fenster vom Beifahrersitz. Ich nickte während ich mit meiner Hand über das Steuer strich.
Isaac kam hinter einem abgelegenen Baum hervor und schlenderte in unsere Richtung.
Sein Kopf war leicht gesenkt und seine Stirn gerunzelt.
Kaum saß er auf dem Rücksitz neben Noah startete ich das Auto und fuhr los.
Ich brauchte jetzt erstmal einen Kaffee.Müde und ausgelaugt saßen wir bei uns auf der Couch und starrten Löcher in die Luft.
Wir hatten es erst halb acht morgens, doch keiner von uns konnte schlafen.
Lieber genossen wir die Stille und die Präsenz des jeweils anderen.
"Es wird komisch ihn nicht jeden Tag zu sehen", unterbrach mein Bruder das Schweigen und wir
stimmten ihm mit leisen 'Mhmm's' zu.
"Wer soll uns jetzt davon abhalten scheiße zu bauen?", warf Elijah nachdenklich ein.
"Robin", antwortete Noah.
"Und wen soll ich jetzt mit Sachen abschießen?", fragte Isaac um die Stimmung zu lockern obwohl seine Stimme dabei angestrengt rauskam.
"Noah", beantwortete ich die Frage, weswegen er und Elijah auflachten, was aber nach kurzer Zeit wieder verstummte.
"Kinder kommt frühstücken!", rief meine Mum aus der Küche und wir gehorchten.
Sie würde nie aufhören uns 'Kinder' zu nennen egal wie alt wir waren.
Wir nahmen Platz und anders als meine Eltern brachte keiner von uns ein Schluck runter.
"Robin isst du noch dein Speck?", fragte mich mein Vater mit dem Blick auf meinen Teller gerichtet.
Als Antwort schob ich mein Teller zu ihm und er fing an es gierig zu verzehren.
"Ihr wirkt angespannt. Wollen wir meditieren bevor ich zur Arbeit muss?", schlug meine Mutter vor.
Gleichzeitig schüttelten Elijah, Noah, Isaac und ich unsere Köpfe, weshalb meine Mutter enttäuscht ausschnaufte.
Fertig mit 'frühstücken' ließen wir uns wieder auf die Couch fallen.
"Ich glaub ich werde später ausgehen", teilte uns Noah mit als er eine Nachricht an seinem Handy verfasste.
"Zu deiner mysteriösen Freundin?", hakte ich nach.
"Wir sind noch nicht offiziell aber ja", gab er von sich und mied den Augenkontakt.
"Und wann stellst du sie uns vor?", kam es von Elijah.
"Noch gar nicht", sprach Noah knapp wobei er zu ihm sah.
"Auf einmal ist es jemand den wir kennen", lachte Isaac auf, woraufhin Noah sich an seinem Zeigefinger kratzte.
Ein Tick den er hatte, wenn er nervös war.
Und das wiederum bestätigte Isaacs Aussage.
Ich musste unbedingt herausfinden in wen sich mein Bruder verliebt hatte...Kurzes Kapitel aber die Geschichte nähert sich langsam dem Ende zu.
Hab aber noch paar Überraschungen parat. :D
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Socially Awkward. | Band 1 |✔
HumorCover by @LanaCharlott Robin ist ein Wrack, wenn es um soziale Kontakte geht. Sie hat keine Ahnung wie sie sich vor anderen benehmen soll und Small Talk ist ein ganz anderes Problem. Ihr Bruder Noah hat kein wirkliches Verständnis dafür. Als beliebt...