Warum um himmelswillen konnte es nicht schon Freitag sein?
Warum musste es einen Donnerstag geben?
Bereits genervt lief ich in das Schulgebäude.
Als ich durch den Gang in meine Klasse schlenderte, konnte ich einen Austausch zwischen Ned und noch einem Typen sehen. Ned überreichte dem Typen ein paar Blätter und bekam im Gegenzug Geld.
Er verkaufte die Hausaufgaben wohl nicht nur an Noah und die anderen Jungs.
"D-d-anke", hörte ich Ned stottern der dann mit dem Geld mir entgegen lief.
Ein selbstgefälliges Grinsen zierte sein Gesicht als er es einsteckte.
Wie viel verdient der Typ?! Und wie viel Zeit hat er Hausaufgaben für Dutzend andere Schüler zu machen?!
Gedankenverloren trat ich in die Klasse ein und nahm Platz.
Lass den grausamen Schultag beginnen...Okay ganz so grausam war der Schultag dann doch nicht, die Vertretungslehrerin hatte uns eine viertel Stunde früher in die Pause gelassen.
Ich eilte mit einem breiten Lächeln in die Bibliothek.
Anstatt mich aber hinzusetzen lief ich in die Abteilung in der es historische Bücher gab.
Ich wollte bisschen mehr über Alexander den Großen lesen, da er mich so interessierte.
Am richtigen Regal angekommen bekam ich ein Telefonat mit.
Ich weiß, ich weiß man sollte nicht lauschen aber irgendwie kam mir die Stimme bekannt vor. Es war definitiv ein Junge aber woher hatte ich die Stimme schon mal gehört?
"Nein Mutter. Ich werde sicherlich nicht zu der Vorlesung meines Bruders kommen. Ich habe genügend andere Sachen zu tun und ich bin mir sicher er wird es auch ohne meine Unterstützung hinkriegen", sprach die Stimme wütend und man konnte etwas wie hass aus seinem Ton hören als er 'meines Bruders' sagte.
"Nein. Auf Wiederhören Mutter", verabschiedete er sich.
What the fuck?!
Wer redet bitte so?
Plötzlich kam der Typ um die Ecke gebogen und meine Augen weiteten sich.
Ned?!
Als er mich sah runzelte er seine Stirn.
"Du-du stotterst ja gar nicht", sprudelte es aus mir.
Er rollte seine Augen.
"Wie schön, dass dein Gehirn in der Lage war, das zu registrieren", antwortete er sarkastisch.
"Aber wieso?", fragte ich verwirrt.
"Aber wieso was? Könntest du das vielleicht in einem vollständigen Satz fragen? Ansonsten kann ich die mir gestellte Frage nicht wirklich beantworten", gab er von sich und Arroganz lechzte aus seinem Ton.
"Wieso stotterst du, wenn du mit anderen Leuten aus der Schule sprichst?", stellte ich meine Frage genauer und verschränkte meine Arme vor der Brust.
"Damit sie sich mir nicht unterlegen fühlen. Meine Intelligenz schafft es oftmals einige nicht so kluge Menschen einzuschüchtern und wenn ich stottere gebe ich ihnen einen vertrauenswürdigeren Eindruck", erklärte er als wäre es offensichtlich.
Ich nickte nur langsam.
"Ich kann das nochmal wiederholen, falls es dir nicht gelungen ist mir zu folgen", sagte er mit einem schiefen Grinsen.
Dieser miese Wichser.
Er hielt sich für etwas Besseres.
"Vielen Dank aber das wird nicht von Nöten sein. Ich konnte dir ausgezeichnet folgen", redete ich genauso geschwollen wie er.
Für wie blöd hält er mich?!
"Ausgezeichnet. Na dann würde ich dich Bitten mein Revier zu verlassen. Du verscheuchst potenzielle Kunden", sagte er wie ein Geschäftsmann. Konnte er nicht wie ein normaler Teenager reden und sagen ich solle mich verpissen?!
"Es tut mir leid aber es scheint als könnte ich deiner Bitte nicht nachgehen. Ich bräuchte nämlich ein Buch über Alexander den Großen", antwortete ich und musste mich beherrschen nicht sein Kopf abzureißen.
Er zog überrascht seine Augenbrauen hoch.
"In der Tat? Es war mir nicht bewusst, dass so jemand wie du, sich für Geschichte ganz zu schweigen für Literatur interessieren würde", kam es von ihm wobei er 'so jemand wie du' missachtend aussprach.
Ich formte meine Augen zu Schlitzen. Ich hasse diesen Typen!
"Doch genau das tue ich, wie absurd es für dich auch klingen mag", sagte ich zwischen knirschenden Zähnen.
Als er die Wut in mir aufkochen sah weitete sich sein Grinsen.
"Ist alles in Ordnung? Du scheinst etwas verärgert", fragte er provokant.
Wollte er mich testen?! Gott am liebsten hätte ich sein Kopf gegen die Wand geklatscht.
"Alles in bester Ordnung. Wie reizend, dass du dir solche Sorgen machst"
Ich lächelte ihn gezwungen an.
Ich musste mich beherrschen und ihm klarmachen, dass er nicht besser als ich war.
"Das freut mich sehr zu hören und es gehört sich einfach nach dem Wohl einer Lady zu fragen"
BENIMM DICH WIE EIN JUGENDLICHER DU STÜCK SCHEIßE! DU BIST NICHT BESSER NUR WEIL DU WIE EIN OPA REDEST! Wollte ich eigentlich sagen.
Stattdessen schenkte ich ihm ein falsches lächeln.
"Sehr Aufmerksam. Danke"
Sein Grinsen verblasste nicht mal für eine Sekunde und seine Augen funkelten förmlich. Dem Idioten machte es Spaß, mich zu nerven!
"Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest. Ich müsste nach einem Buch sehen", sagte ich und hoffte, dass er Leine zog.
"Natürlich. Ich habe sowieso noch wichtige Geschäfte offen die meine Zuwendung benötigen"
Mit einem letzten Grinsen lief er stolz weg.
Ich sah ihm hinter her und hielt meine beiden Mittelfinger hoch.
Für was hält der Spast sich nur?!
Mit seinen schönen blauen Augen, seinen blöden blonden Haaren, seinem behinderten Flanellhemd und seiner noch behinderteren Nerdbrille.
Ganz zu schweigen von seiner Redensart!
Vollpfosten!
Ich nahm das Buch und lief genervt zum Tisch, an dem die Jungs bereits saßen.
Ich hatte eine viertel Stunde damit verschwendet mich mit einem Idioten zu unterhalten.
Zu meinem Bedauern stand dieser gewisse Idiot bei Vince und überreichte ihm die Hausaufgaben.
"Danke Kumpel. Hier sind noch 10 Dollar extra", kam es von Vince der ihm das Geld gab.
"D-danke se-se-hr ne-ett", stotterte Ned, weshalb ich meine Augen zu Schlitzen formte.
Ned schien mich zu bemerken und zwinkerte mir unauffällig zu als die Jungs nicht hinsahen.
Arschloch.
"Oh Hey Rob", grüßte mich Isaac als erster.
"Hi", gab ich zwischen knirschenden Zähnen von mir während ich immer noch Ned böse ansah.
"Setz dich doch hin", sagte Elijah und schüttelte verständnislos seinen Kopf.
Steif tat ich was er sagte doch starrte Ned immer noch vernichtend an. Seine Mundwinkel zuckten leicht nach oben.
"B-bis d-ann", verabschiedete er sich.
"Ciao Ned", gaben die Jungs im Chorus von sich.
"Der Typ ist echt cool", sprach Noah als er weg war.
"Ja man", stimmte Elijah ihm zu.
"Total", warf ich ein und bemerkte gar nicht das mein Griff um das Buch fester geworden war.
Erst als Vince kurz unbemerkt über meine Hand strich und mich dann fragend ansah.
Ich schüttelte nur leicht meinen Kopf und versuchte ihn mit einem Lächeln zu beruhigen.Austin Butler- Ned Preston
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Socially Awkward. | Band 1 |✔
HumorCover by @LanaCharlott Robin ist ein Wrack, wenn es um soziale Kontakte geht. Sie hat keine Ahnung wie sie sich vor anderen benehmen soll und Small Talk ist ein ganz anderes Problem. Ihr Bruder Noah hat kein wirkliches Verständnis dafür. Als beliebt...