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Caras P.O.V

Ich lief planlos die Schulkorriedore entlang.
Wo war dieser Idiot?
Ich hätte jetzt in aller Seelenruhe essen können und stattdessen suchte ich Elijah.
Gott, konnte ein Mädchen denn nicht einmal seine Ruhe haben?
Gerade als ich an der Jungstoilette vorbeikam, lief er heraus.
Aber nicht allein.
Hinter ihm kam noch ein Mädchen.
Und obwohl ich es mir hätte denken können, spürte ich die leichte Enttäuschung in mir.
Gott, Cara reiß dich zusammen.
Einmal Fuckboy immer Fuckboy.
Ich sollte es ja wissen.
Schließlich war ich mit einem Mal zusammen.
Dass es nicht gut geendet hat, könnt ihr euch ja wohl selber vorstellen, weshalb ich auch in Mitten des Schuljahres hier hergewechselt bin.
Ich überspielte meine Enttäuschung mit einem leichten schmunzeln als Elijah vor mir stehen blieb.
Ich blickte von ihm zu dem Mädchen, welches mit pinken Wangen in die andere Richtung eilte.
"Ich hoffe du hast nicht denselben Fehler wie deine Eltern gemacht und ein Kondom benutzt", hörte ich mich sagen bevor ich es mir verkneifen konnte.
Meine Stimme hatte einen bitteren Unterton, weshalb ich mich klatschen hätte können.
Elijah blickte mich verwirrt an bevor er in die Richtung sah in die das Mädchen gegangen war.
Für einen kurzen Moment überkam ihn Wut, was sich dann plötzlich in ein selbstgefälliges Grinsen verwandelte.
"Du bist eifersüchtig", stellte er fest.
Pff ich und eifersüchtig?
Nah.
Nope.
Nein.
Niemals.
Okay.
Vielleicht etwas.
Ich musterte einen monotonen Gesichtsausdruck.
"Wow, mit der ganzen Scheiße die aus deinem Mund kommt könntest du sämtliche Toiletten in Miami verstopfen", antwortete ich ihm gespielt gelangweilt.
Seine Mundwinkel zuckten hoch bevor er den Abstand zwischen uns verringerte.
"Cara, Cara, Cara...", wiederholte er meinen Namen mit einem Kopfschütteln als er unmittelbar vor mir stand.
Ich sah ihn emotionslos an obwohl mein Herz ungesund schnell schlug.
Er legte einen Arm um meine Taille und zog mich zu sich an die Brust.
Holy Fuck.
"Ich weiß, dass es dir Nahe gehen würde, wenn ich etwas mit einem anderen Mädchen anfangen würde", flüsterte er mir ans Ohr doch bevor ich etwas sagen konnte sprach er weiter.
"Aber um dich zu beruhigen. Ich habe nicht mit ihr geschlafen. Sie ist aus Versehen aufs Jungsklo und als sie mich gesehen hat ist sie sofort raus", erklärte er amüsiert und ein Schauer durchlief meinen Körper als er mit seinen Fingern auf meine Taille Muster malte.
Ich spürte seinen warmen Atem an meinem Nacken und eine Gänsehaut überzog meine Arme.
Ernsthaft Körper?!
Musst du so auf ihn reagieren?!
Plötzlich verließ mich seine Körperwärme als er mich stehen ließ und wegging.
"Ich sehe dich nach der Schule Babe", rief er mir noch zu ehe es zur vierten Stunde klingelte und er in ein Klassenzimmer eintrat.
"Ich sehe dich nach der Schule Babe", äffte ich ihn nach obwohl er schon weg war.

Kaum setzte ich nach der Schule einen Fuß nach draußen wurde ich von hinten gepackt und über eine Schulter geworfen.
Sogar der größte Spast auf Erden würde darauf kommen, dass es Elijah war.
"Elijah lass mich runter!", zickte ich ihn an und schlug ihm auf den Rücken, was er geschickt ignorierte.
Mit zügigen Schritten lief er dann an eine Tür, wobei ich immer noch versuchte mich zu befreien.
"Wenn du mich jetzt nicht sofort runter lässt wirst du es noch bereuen!", drohte ich was auf taube Ohren stieß.
Er setzte mich erst ab als wir in einem dunklen kellerartigen Raum waren und er die Tür zugezogen hatte.
"Was zur Hölle stimmt mit dir nicht?!", fuhr ich ihn wütend an.
"Da du jetzt hier bist stimmt alles", antwortete er kurz, wobei er aus dem kleinen Fenster nach draußen sah.
Ich rollte wegen seinem Flirtversuch meine Augen und lief dann zu Türe um nach draußen zu gelangen, doch bevor ich überhaupt so weit kam schnitt Elijahs Stimme in die Stille.
"Keine Chance, die Türe kann nur von außen geöffnet werden und man hat hier kein Netz"
Ich hielt in der Bewegung und drehte mich mit einem mörderischen Blick zu ihm als ich registrierte was er da gesagt hatte.
"Willst du mich eigentlich komplett verarschen?! Du hast uns hier eingesperrt?!"
Wutentbrannt lief ich zu ihm.
"Du verdammter Pfosten! Weißt du wie schwer es mir fällt dich nicht zu strangulieren?!"
Ich piekte ihn während dem Reden mit meinem Zeigefinger ununterbrochen auf die Brust und starrte dabei in seine Augen, in denen nichts Anderes als Humor zu sehen war.
"Du machst mich wahnsinnig! Nur weil du eifersüchtig auf Taylor bist, ziehst du so eine Scheiße ab! Wie kann man nur so kindisch sein?!"
"Ich- ich könnte dich umbringen! Wie sollen wir hier bitte rauskommen?!" Gestresst fuhr ich mir durch die Haare.
Na toll, ich war mit einem mental gestörten Typen im Schulkeller eingesperrt.
"Gott! Hat man dir ins Hirn geschissen und vergessen umzurühren oder wieso bist du so blöd?!"
Meine Worte wurden unterbrochen als plötzlich seine Lippen auf meinen lagen.
Seine Hände hielten meine Wangen und mein ganzer Körper war wie eingefroren.
Ich war zu schockiert um irgendetwas zu tun.
Das einzige was ich leider Gottes zu Stande brachte war es meine Augen zu schließen als seine weichen Lippen meine berührten.
Bevor ich den Kuss erwidern konnte trennte er sich wieder von mir und stand vor mir als wäre nichts gewesen.
"Gut, da du jetzt die Klappe hältst kann ich auch mal Reden", fing er an und mein Mund öffnete sich durch meine Fassungslosigkeit.
Der Idiot küsste mich und jetzt sowas! Das einzige was aber noch schlimmer war, war, dass ich den Kuss erwidert hätte anstatt ihn von mir wegzustoßen.
Er legte seine Hand unter mein Kinn und schloss so meinen Mund.
"Hör zu, du hast recht ich bin eifersüchtig und ich will nicht, dass du dich mit Taylor triffst oder mit irgendeinem anderen Typen. Ich werde allein schon bei dem Gedanken wütend, wenn ich dich mir mit einem anderen Jungen vorstelle und da ich echt keine Lust auf diese 'Katz und Maus-Spielchen' habe sag ich es dir direkt. Ich mag dich und ich mag dich nicht nur im freundschaftlichen Sinne. Du bist die erste mit der ich mir eine Beziehung vorstellen könnte, deshalb frage ich dich jetzt ob du Lust auf ein Date hast? Ich könnte dir beweisen, dass ich kein wie du sagst 'Fuckboy' bin oder zumindest nicht mehr", sagte er alles in einem Atemzug und ich war...sprachlos.
Ich hätte niemals mit so einem Geständnis von Elijah gerechnet.
Holy Fuck.
"Ja", antwortete ich leise.
Das Wort war raus ohne, dass ich überhaupt darüber nachdenken konnte.
"Ja? Ja du gehst auf ein Date mit mir?", ging Elijah nochmal ungläubig sicher.
"Ja ich gehe auf ein Date mit dir", wiederholte ich die Aussage atemlos.
Ein Lächeln erstrahlte auf seinem Gesicht und ich hielt unwillkürlich die Luft an.
So wie er mich im Moment ansah, hatte mich noch nie jemand angesehen.
Nicht mal mein Ex.
Und ich hoffte nur, dass ich es nicht bereuen würde ihn in mein Leben gelassen zu haben.
"Ach ja und ich hab gelogen. Die Türe geht auf", kam es plötzlich von ihm und wieder einmal überkam mich der Drang ihn zu strangulieren.
Aber ich ließ es.
Schließlich war er ein guter Küsser.

Socially Awkward. | Band 1 |✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt