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Noah, Elijah, Isaac und ich traten in das Klassenzimmer in welchem wir nachsitzen mussten und es schien als würde plötzlich jeder die Luft anhalten.
Die Aufsichtslehrerin war niemand geringeres als die Geliebte meines Bruders, Ms. Stanford.
Sie räusperte sich kurz bevor sie sprach.
"Bitte setzt euch und nehmt eure Biologie Bücher raus. Ihr werdet bis um 14:00 Uhr die Seiten 65 bis 68 abschreiben"
Isaac, Elijah und ich wechselten unsichere Blicke während Noah die unangenehme Stimmung ignorierte und sich nach ganz hinten setzte.
Wir folgten seinem Beispiel und nahmen neben ihm Platz.
Die Spannung lag so dick in der Luft, dass man sie mit einem Messer durchschneiden hätte können.
Noah und ich hatten nach meinem Ausraster, als ich über deren Affäre erfahren hatte, nicht wirklich darüber geredet.
Ich hatte ihn zwar unzählige Male gewarnt, aber das stieß nur auf taube Ohren also ließ ich es und versuchte über die Tatsache hinwegzusehen, dass er etwas mit meiner Bio Lehrerin hatte.
Wir nahmen alle leise unsere Bücher raus und fingen ohne Widerworte an zu schreiben.
Gott, ich hatte das Gefühl als würde ich ersticken, da die Ruhe einfach so erdrückend war.
Isaac legte eine beruhigende Hand auf meinen Oberschenkel und erst dann bemerkte ich wie ich nervös mit meinem Fuß auf und abtippte.
Meine Augen wanderten von seiner Hand auf sein Gesicht und er sah mich mit einem kleinen Lächeln an.
"Chill. Ist ja nicht so, dass die beiden hier und jetzt Sex haben werden", flüsterte er mir zu und obwohl der Gedanke widerlich war konnte ich nicht anders als zu lachen.
Und als er mein Lachen sah, weitete sich sein Lächeln.

Nach einer viertel Stunde schreiben, ging die Tür auf und Cara trat ein.
"Sorry, dass ich zu spät bin, hatte keine Lust zu kommen", 'entschuldigte' sie sich und ihre Augen wanderten durch den Raum bis sie bei Elijah stehen blieben, der von einem Ohr bis hin zum anderen grinste.
"Holy fuck. Du schon wieder?", fragte sie genervt.
"Auch schön dich zu sehen Babe", antwortete er amüsiert, wobei sie nur ihre Augen rollte und sich vorne hinsetzte.
Kurz darauf packte Elijah sein Zeug ein und setzte sich neben sie.
Ms. Stanford warf ihm nur einen flüchtigen Blick zu, doch sah dann sofort wieder weg.
Das ließen also nur Isaac, mich und meinen ausnahmsweise leisen Bruder auf den hinteren Sitzen.
Er hatte Ms. Stanford nicht einmal angesehen und schrieb krampfhaft in sein Block.
Gar nicht unangenehm oder so...
Eine dreiviertel Stunde verging mit Stillschweigen und schreiben bis wir endlich gehen konnten.
"Geht ihr schon mal, ich muss noch etwas klären", teilte uns Noah mit und blieb zurück.
Elijah lief Cara wie ein treuer Welpe hinter her und fing an mit ihr zu reden, was sie mit einer gewissen Professionalität ignorierte.
Sie machte das wohl oft.

"Isaac du musst dir die Serie Schlamm-wresteln ansehen. Da sind mega die geilen Weiber!", hörten wir sofort eine Stimme als wir Isaacs Haus betraten.
"Ehm...das ist mein kleiner Bruder", erklärte er peinlich berührt als ich anfing zu schmunzeln.
Wir liefen weiter ins Wohnzimmer, wo sein Bruder gerade Fernsah.
"Chase, das ist Robin, meine Freundin", stellte Isaac mich seinem Bruder vor, der nun seine Aufmerksamkeit uns widmete.
Wenn ich schätzen müsste dann würde ich sagen, dass er ungefähr 12 oder 13 war.
"Er meint eine Freundin", korrigierte ich Isaac amüsiert und sah ihn mit einem mahnenden Blick an, wobei er nur grinste und seinen Arm um meine Schulter legte.
"Nah das erste klingt besser", kam es von ihm zurück und er drückte mich kurz näher an seine Seite.
"Hey Hotti-Karotti", grüßte mich Chase mit einem 'anzüglichen' Zwinkern.
What the fuck?
"Chase benimm dich", warnte Isaac, was er ignorierte.
"Hattet ihr schon Sex?", fragte er interessiert, was mich rot anliefen ließ.
Warum sind kleine Kinder heutzutage nur so pervers?
"Nein!", gab ich sofort entsetzt von mir.
Chase sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an bevor er seinen Bruder anschaute.
"Du hast also dein Würstchen noch nicht in ihr Senfglas gesteckt?", hakte er bei Isaac ungläubig nach.
Ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke und fing unkontrolliert an zu husten.
Isaac klopfte mir auf den Rücken während er seinem kleinen Bruder antwortete.
"Nein und jetzt halt die Fresse"
Chase grinste bei den Worten ehe er mich mit einem doppeldeutigen Blick musterte.
"Wie wär's wenn ich dir meinen Hot-Dog in dein Brötchen schiebe?", schlug er dann vor und wackelte mit den Augenbrauen.
Oh. Mein. Gott.
"Chase, ich schwör es dir-"
Isaac lief wütend auf seinen Bruder zu, doch ich hielt ihn noch an seinem Handgelenk fest.
"Beruhig dich. Und jetzt lass uns in dein Zimmer damit wir schneller mit den Hausaufgaben fertig sind", sagte ich und Isaac willigte zögerlich ein.
"Wieso habt ihr es so eilig? Was wollt ihr denn nach den Hausaufgaben so wichtiges machen?", provozierte es Chase und ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
Jesus Christ. Zum Glück war Noah nicht so.
Isaac warf seinen Bruder nur einen vernichtenden Blick zu bevor er mich an meiner Hand nahm und in sein Zimmer führte.
"Sorry deswegen. Er ist gerade in der Pubertät und fühlt sich cool, wenn er solche Sprüche ablässt", erklärte er auf was ich mit einer abwertenden Handbewegung antwortete.
"Ist schon gut"

Gerade als wir mit den Hausaufgaben fertig geworden waren, wurde die Tür aufgerissen und Isaacs Mutter trat ein.
"Oh mein Gott! Er hat also nicht gelogen!", sprach sie aufgeregt mit sich selbst und ich blickte Isaac fragend an.
"Hey ich bin Gwen, Isaacs Mum, tut mir leid, dass ich hier so reinplatze aber als Chase gesagt das Isaac Frauenbesuch hat konnte ich nicht anders als nachzusehen", sprach sie immer noch aufgeregt und schüttelte energisch meine Hand.
"Uhm freut mich Sie kennenzulernen, ich bin Robin", stellte ich mich etwas überfordert vor und stand auf damit wir auf Augenhöhe waren.
"Mum könntest du dich bitte beruhigen, du verschreckst sie noch", mischte sich Isaac amüsiert ins Gespräch.
"Oh tut mir leid aber es ist nur so, dass Isaac noch nie zuvor ein Mädchen hergebracht hat", entschuldigte sie sich zum zweiten Mal.
"Wirklich?", schoss es verwirrt aus meinem Mund.
Ich hätte gedacht, dass Isaac jedes Wochenende ein Mädchen mit Nachhause brachte.
Ich mein er war ein typischer Player.
Sie nickte wie wild.
"Ja, deshalb freut es mich ja so dich kennenzulernen. Du musst ihm wohl sehr viel bedeuten", antwortete sie.
"Mum! Reicht jetzt!", unterbrach Isaac seine Mutter und meine Mundwinkel zuckten hoch als ich die röte in seinen Wangen sah.
Heilige Guacamole, wie süß.
"Okay, okay tut mir leid", entschuldigte sie sich jetzt zum dritten Mal.
"Kommt doch runter, ich habe Pizza mitgebracht", sagte sie dann, woraufhin wir ihr runter in die Küche folgten.
Als wir alle an einem Tisch saßen und anfingen zu essen, hätte ich nicht glücklicher sein können.
Ich weiß nicht was es war aber ich konnte einfach nicht aufhören zu Lächeln, vor allem nicht als mich Isaac mit einem warmen Gesichtsausdruck anlächelte und seine Hand unterm Tisch kurz über meine streifte.

Ich hörte das nervige Tuten als ich endlich den Mut hatte Vince über Skype anzurufen.
"Ja?", fragte er sofort als er abhob.
Er klang gestresst und Sorge machte sich in mir auf.
"Alles klar?", fragte ich besorgt zurück. Sein zuvor harter Gesichtsausdruck wurde daraufhin weicher.
"Ja keine Sorge. Wie geht's dir?", antwortete er, doch sein Interesse schien gerade bei etwas Anderem zu sein.
"Gut aber Smalltalk ist nicht weshalb ich angerufen habe", lenkte ich das Thema in eine andere Richtung.
"Oh ehm okay...Und wieso hast du dann angerufen?"
Nun war sein Interesse wieder bei mir.
"Wer ist das Mädchen mit dem du ständig bist? Datest du sie?", kam ich gleich zum Punkt und damn mein Ton hatte etwas Harsches an sich.
Vince antwortete für eine Zeit lang nicht und sah mich mit einem undefinierbaren Ausdruck an.
Die Sekunden zogen sich endlos lang bis sie zu Minuten wurden.
"Ja", kam es schließlich als Antwort und ich konnte förmlich spüren wie mein Herz in tausend Einzelteile zerbrach.
Ich zwang ein schwaches Lächeln auf meine Lippen.
"Ich hoffe sie macht dich glücklich", sprach ich sanft und meinte es auch so.
Vince nickte.
"Das tut sie", kam es von ihm zurück und obwohl mein Herz bei seinen Worten schmerzte, freute sich ein kleiner Teil von mir.
Ich gönnte ihm sein Glück.
Er hatte es verdient.

Socially Awkward. | Band 1 |✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt