Internat und Arsch? Nein, Danke!

Kapitel 9

Mit einem süßen Rock, einem engen schwarzen Top, einer Sonnenbrille in den Haaren und meiner Lieblingsjacke verlasse ich , auf Absätzen, die mich mindestens so groß wie Elena machen, mit meiner Zimmergenossin unser Zimmer und mache mich auf den Weg zu Jason, da wir heute gemeinsam Unterricht haben, im Gegensatz zu mir und Elena.

,,Jason, sie sind zu spät! Und wer sind sie?'' fragt mich die nicht gerade freundliche Lehrerin. ,,Haylee.'' sage ich, während ich auf den Platz neben Jason zusteuere. ,,Haylee Queen?'' hackt sie nach. ,,Ja wieso?'' ,,Dein Ruf eilt dir voraus. Vielleicht sollten wir nochmal alle die Schulordnung durchgehen bevor wir mit dem Unterricht fortfahren.'' ,,Keine Sorge, wir sind sie gestern Abend bereits durchgegangen.'' kichre ich und Jason stimmt mir lachend zu. ,,Na dann, pack doch bitte deine Sachen aus.''

Der Unterricht war relativ unspektakulär. Einige Male wurden Jason und ich zwar dazu aufgefordert dem Unterricht zu folgen und nicht ständig Scheiße zu machen, doch diesen Bitten kamen wir nicht nach. Am Ende der vierten und somit auch letzten Stunde dreht sich Clara zu uns um. ,,Du warst es hab ich recht?'' fragt sie so zickig wie eh und je. ,,Bitte? Was soll ich denn gewesen sein?'' frage ich sie unschuldig. ,,Du weißt genau was ich meine.'' ,,Hmm, nicht wirklich. Wenn du allerdings meinst mich über dein lächerliches Outfit lustig gemacht zu haben muss ich dich leider enttäuschen, du stehst auf meiner Prioritätenliste nicht mal drauf.'' ,,Ich weiß das du das mit dem Blut und meinem Bett warst.'' faucht sie nun so laut, dass die ganze Klasse das mitbekommt. Interessiert hört nun auch die Lehrerin zu. ,,Ach ja? Und wie willst du das beweisen? Nur weil ich die Einzige hier bin die sich traut dir ins Gesicht zu sagen wie scheiße du bist, heißt das nicht, dass dich die anderen dich nicht auch hassen, nur zeigen sie dir ihren Hass eben anders.'' grinse ich sie frech an, woraufhin sie empört Luft schnappt, doch bevor sie auch nur dazu kommt etwas zu erwidern, gongt es bereits. ,,Gut gekontert.'' lächelt mich Jason an, welcher mich noch zu meinem Zimmer begleitet. In meinem Zimmer schnappe ich mir eine andere Handtasche in welche ich mein Handy, meine Autoschlüssel und noch meinen Geldbeutel, welchen ich vorher noch mit etwas Geld aufgefüllt habe, rein mache, bevor ich vor die Schule gehe, wo die anderen Mädels schon auf mich warten.

,,Hey.'' rufen sie im Chor und umarmen mich Eine nach der Anderen. Ich gehe voraus zu meinem Auto, welches ich daraufhin mit meinem Schlüssel öffne. ,,WOW. DAS ist DEIN Auto?'' fragt mich Elena geschockt und auch die Anderen starren oder besser gaffen mein Auto an. ,,Jep. Einsteigen bitte.'' sage ich grinsend und steige selber auf den Fahrer sitz und lasse das Dach runterfahren. ,,Im Ernst ich hab schon angst, dass ich etwas kaputt mache, wenn ich mich nur reinsetze.'' staunt Catherine lachend.

Kurz darauf lasse ich den Motor aufheulen, drehe die Musik laut auf und verlasse mit den Mädels das Gelände. ,,Gut ihr müsst mir sagen wo lang ich muss.'' rufe ich lachend gegen den Fahrtwind, da ich mit beinahe 180 Sachen über die leeren Straßen fege. ,,Oh Gott, wir sind ziemlich schnell.'' bemerkt Zoe, welche vom Rücksitz aus auf das Tacho starrt. Um den Willen aller anderen hier im Auto verlangsame ich das Tempo, denn mit einen Seiten Blick zu Elena und einen Blick in den Spiegel muss ich feststellen, dass alle etwas verängstigt dreinschauen. Jetzt, mit nur noch 80 km/h, sehen sie schon ziemlich erleichtert aus.

In der Stadt angekommen halte ich zuerst vor einem Starbucks. ,,Wartet kurz, ich bin sofort wieder da.'' sage ich noch bevor ich das Auto verlasse und beinahe schon in den Laden stürme. Ich bin quasi süchtig nach Starbucks und leide momentan an einem heftigen Entzug, denn sonst bin ich jeden Tag in einem gewesen.

Mit zwei großen cool Lime und zwei großen very Berry Refresha verlasse ich Starbucks wieder und setze mich ins Auto. ,,So Ladys, sucht euch aus was ihr wollt.'' Dankend ergreift jeder einen Becher und lassen mir einen very berry Refresha übrig. Da ich schon genau geplant habe was wir heute tun werden, folgen mir die Mädchen einfach in den nächsten Salon. Grinsend drehe ich mich zu ihnen um. ,,Mit einer Maniküre kann man nie etwas falsch machen. Heute seid ihr alle eingeladen.'' verkünde ich und lasse mich auch schon auf den nächst besten Stuhl fallen. ,,So, was hätten sie denn gerne? Ich denke bei ihren, wirklich sehr gut aussehenden, Nägeln reicht eine einfache Behandlung mit etwas lang anhaltenden Nagellack?!'' Zustimmend wähle ich einen grauen, mit leichtem Stich ins blaue, Nagellack aus. Ich drehe mich zu Elena um welche mich verunsichert anschaut. ,,Du musst für uns kein Geld ausgeben, dass weißt du?'' Oh süß, sie macht sich um das Geld sorgen. ,,Süße, ich lade euch ein, weil ihr meine Freundinnen seid und ums Geld geht's mir nun wirklich nicht, ich habe genug.'' Erleichtert lässt sie sich nun auch in den Stuhl sinken und sich beraten.

Nach einer wundervollen Maniküre verlassen wir vier mit perfekt gestylten Nägeln den Salon und machen uns nun auf den Weg in ein Einkaufszentrum, welches wir nach zwei Stunden des Powershoppens mit wirklich sehr vielen Tüten wieder verlassen.

Kurz bevor wir uns allerdings wieder auf den Weg zu meinem Auto machen halte ich nochmal kurz vorm DM. ,,Hey Leute, können wir hier nochmal rein? Ich muss noch was besorgen.'' grinse ich und da die anderen sich auch noch etwas neue Schminke gönnen wollen, ist das schon geklärte Sache. Während die drei sich zur Schminke begeben suche ich mir eine Verkäuferin. ,,Hallo, ich hoffe sie können mir weiter helfen. Ich suche Haarfarbe, welche nach ungefähr drei Mal duschen wieder rausgewaschen ist. Egal welche Haarfarbe man hat.'' lächle ich sie an. ,,Natürlich, folgen sie mir bitte. Also wir hätten diese hier, doch billig sind sie nicht gerade.'' ,,Ach das ist kein Problem, sie haben nicht zufällig blau und grün parat?'' ,,Doch, hier bitteschön.'' ,,Ah Dankeschön.'' Bewaffnet mit den beiden Farben mache ich mich auf den Weg zu den Mädels. ,,Du willst dir deine Haare ernsthaft grün und blau färben?'' fragt Elena schockiert. ,,Oh Gott nein, niemals. Die sind für meinen Streich.'' erkläre ich ihnen. ,,So ich bräuchte nur noch etwas Juckpulver und dann muss ich noch mal rüber in den Tierwarenladen. Ich hoffe das ist okay?'' ,,Klar, wenn du uns dann verrätst, was du vor hast.'' stimmt Catherine zu. ,,Klar.''

Nachdem wir dann das Juckpulver auch besorgt und im Tierwarenladen noch ein paar Mehlwürmer, bähh, die hab ich sofort in eine kleine Kiste gemacht, welche in meinem Kofferraum stand, gekauft haben, sitzen wir nun wieder in meinem Auto auf den Rückweg ins Internat. Um die anderen Mädels etwas zu ärgern fahre ich beinahe 130 km/h und hab auf voller Lautstärke "Freaks ft. Savage" an. Lachend beschleunige ich mein Auto noch etwas. Ich spüre wie ich in einen Adrenalinrausch falle und gebe noch etwas mehr Gas. Panisch lachend betteln Zoe, Elena und Catherine quasi , dass ich langsamer fahre, also reduziere ich meine Geschwindigkeit wieder auf 90 km/h und verlangsame es immer mehr, bis ich dann auf den Lehrerparkplatz zum Stop komme.

,,Mach das nie wieder! Ich hatte panische Angst.'' meckert mich Zoe halb gespielt an, während wir mit unseren Taschen vollbepackt über die Flure in Richtung unserer Zimmer laufe. ,,Ich hätte mir fast in die Hose gemacht. Das war so überhaupt nicht witzig.'' steuert ihr Catherine bei, doch ich lache einfach nur weiter. ,,Haylee, dass ist nicht witzig, wir hätten sterben können.'' versucht Elena ihre Freunde zu unterstützen, doch bricht sie währenddessen in einen Lachanfall aus. Zusätzlich fangen nun auch Cathi und Zoe an zu lachen. Ich wusste es hat ihnen gefallen. Vor der Zimmertüre der beiden verabschieden wir uns und begeben uns auch in unser Zimmer. ,,Ich hatte wirklich angst, doch ich hab gespürt wie das Adrenalin in meinen Adern pulsiert hat. Das war einfach der Wahnsinn.'' schwärmt Elena und betritt mit mir unser Zimmer, wo wir unsere Taschen anfangen auszupacken.