25 Tage vorher

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Es war unbeschreiblich gewesen.

Im negativen Sinn.
Nicht das er schlecht war, es war nur nicht das was ich erwartet hatte.
Was hatte ich überhaupt erwartet?
Romantischen Blümchensex und das danach alles wieder gut war?
Nein, warum sollte es auch.
Es war ein aus der Verzweiflung begangener Fehler, der nicht rückgängig gemacht werden konnte.

Ich lag auf seiner Brust und fragte mich ob er es genauso bereute wie ich, wissend, dass durch den Sex alles schlimmer geworden war. Er hatte nicht mit mir geschlafen, weil er mich liebte, sondern weil er unzurechnungsfähig war und es in dem Moment anscheinend nötig hatte. Traurig, aber die Wahrheit tut nun mal weh.

Jedenfalls dachte er noch immer zwischen Leo und mir wäre irgendetwas gelaufen. Wobei das nicht der Wahrheit entsprach und ich hatte keinen blassen Schimmer wie ich ihn davon überzeugen konnte. Falls das überhaupt möglich war.
Wenn ich in der letzten Zeit etwas über ihn gelernt hatte, dann das er nicht verzeiht und an seiner Meinung festhält. Also, wie sollte ich ihn überzeugen, dass ich ganz allein Sein war?

Ich raffte mich auf und zog mich an. Überall war es besser als hier bei ihm zu sein. Dieser vorwurfsvolle Blick, mit dem er mich musterte, war kaum auszuhalten.

Ohne ein Wort zu sagen, ging ich aus seinem Zimmer, schloss die Tür und atmete tief durch. Ich spürte den Schmerz, den er mir hinzugefügt hatte noch immer. So hatte ich mir das alles definitiv nicht vorgestellt.

Ich ging zurück und öffnete seine Tür einen Spalt, er starrte mich mit leerem Blick an.

"Ich liebe dich.", murmelte ich und ging aus dem Haus.

Ich zog meine Kapuze über, es hatte angefangen zu regnen, und vergrub meine Hände in den Jackentaschen.

Weshalb auch immer hoffte ich, er würde mir nachlaufen, sagen, dass er mich auch liebte, wie er es noch vor ein paar Tagen getan hatte.
Doch sowas passiert nun mal nur in Filmen und so ging ich alleine nach Hause und ließ mein Herz in tausend Stücke zerspringen.

Es war nicht sehr spät, Luke hatte  überhaupt nicht gemerkt das ich weg gewesen war.

Als ich mir ein Bier holte, das ich wirklich gebrauchen konnte, traf ich auf Len und war heilfroh sie zu sehen.

"Geht es um Elijah?", fragte sie mit gerunzelter Stirn als sie mir ins Gesicht blickte.

Ich nickte bekümmert und war gleichzeitig überrascht das er jetzt schon so viel Kontrolle über mich, über mein Herz, hatte. Vor ihm hatte ich nicht zugelassen das mir jemand so nahe stand.
Abgesehen von Alaska.

"War etwas wegen Leo?"

"Woher wei-"

"Luke.", unterbrach sie mich knapp und zog mich mit nach draußen.

Dort stellten wir uns unter das Vordach und sahen betrunkenen Pärchen dabei zu wie sie sich gegenseitig die Zunge in den Hals steckten. Ich unterdrückte den Würgereiz und drehte mich in die andere Richtung um sowas nicht sehen zu müssen.

"Wir haben miteinander geschlafen.", brachte ich raus, nachdem mich Len ein paar Minuten lang ungeduldig und erwartungsvoll angesehen hatte.

Ihre Kinnadel erreichte fast den Boden. "Wow.", sagte sie und zog es extra lang. "Nach deinem Blick zu urteilen war er echt schlecht. Und ich hatte eigentlich nur gutes von dem Elijah Cassady gehört."

Ich verdrehte die Augen. Das hier war eine ernste Angelegenheit aber es wunderte mich nicht das sie es ins lächerliche zog.

PlatinblondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt