17

408 36 0
                                    

Catherine war gerade einmal ein paar Stunden weg und ich vermisste sie sehr. In den Wenigen Monaten die ich sie kannte und die ich mich auch wirklich an sie erinnern konnte war sie mir so sehr an mein Herz gewachsen und ich wusste nicht wie ich jetzt ohne sie leben sollte. Mein Alltag verlief einfach nur emotionslos und immer gleich.
Ich habe Angst das sie mich feuert und ich meinen Job verlieren werde, doch auf der anderen Seite weiß ich das sie mir das niemals antun könnte.
Ich weiß das sie mich liebt aber kann sie darüber stehen das sie gerade ihr Kind verloren, und das auch noch durch mich, und das ich sie aus meinem Haus geschmissen habe? Ich weiß ja nicht einmal wo sie ist und wo sie hingehen könnte, denn nach der Scheidung von Hendrik kann sie schlecht wieder zu ihm gehen.
Obwohl.. richtig geschieden waren sie ja noch nicht..
Könnte ich wirklich damit klarkommen wenn ich wüsste dass sie wieder mit ihm zusammen ist? Ich glaube nicht. Mein Herz tut so sehr weh das ich nicht weiß wie ich damit umgehen würde wenn sie mit irgendjemand anderen Zusammen wäre, egal ob es Hendrik ist oder jemand anderes.

Den ganzen Abend saß ich mit zwei Flaschen Rotwein in meinem Wohnzimmer und sah mir Bilder von mir und Catherin an. Einige während der Schwangerschaft und einige davon waren sogar noch bevor ich meinen Unfall hatte. Es war schön zu sehen wie wir beide zusammen aussahen. Wir waren Glücklich und ich kann nicht verstehen wie etwas so wunderbares einfach kaputt gehen konnte.
Als ich nach einigen Stunden total besoffen auf meiner Couch saß rief ich sie an. "Mia?" fragte sie verschlafen. "Ca.. thi" lallte ich. "Mia es ist Drei Uhr Nachts! Bist du betrunken?" ich lallte nur ein ja und schon hatte sie aufgelegt.
Sauer und traurig sah ich auf mein Telefon und schmiss es dann auf meinen Sessel ehe ich mich in meine Wolldecke kuschelte. Ich weis nicht was ich mir von dem Telefonat erhofft hatte, dich ich war verzweifelt und verletzt.
30 Minuten und drei Weingläser später hörte ich wie die Tür sich öffnete und wieder schloss. Erschrocken drehte ich mich um und sah eine wütende Cathy in meinem Wohnzimmer stehen. "Catschi?" ich konnte nicht mehr reden und mein versuch aufzustehen scheiterte auch. Sie kam auf mich zu, knallte mir eine und nahm mich dann auf ihren Arm um mich in mein Bett zu legen. Kurze Zeit später war ich eingeschlafen und sie wieder verschwunden.

Mit riesigen Kopfschmerzen wachte ich am nächsten morgen auf und sah mich um.
Blass erinnerte ich mich daran wie Cathy mich hergebracht hat, doch ich fand sie nicht. Kein Anzeichen. Unten in der Küche fand ich allerdings ein Wasserglas und einige Kopfschmerztabletten vorbereitet damit ich sie nehmen konnte. Ich lächelte vor mich hin, denn ich wusste das sie von Catherine waren.
"Scheint als hättest du ausgeschlafen" hörte ich jemanden sagen, Zucker zusammen und drehte mich um. Catherine saß in meinem Wohnzimmer auf der Couch und sah mich nicht an. Sie war perfekt gestylt, ihr Makeup sah so gut aus. Sie trug einen Schwarzen Bleistiftrock der bis zu den Knien ging, ein Weißes Top und einen Schwarzen Blaser. Dazu High Heels. Sie war wieder ganz die alte. Ich erkannte das sie wieder so aussah wie auf den Bildern am Anfang unserer Beziehung.
"Cathy ich.." sie hob die Hand und unterbrach mich somit. Mit einer eleganten Bewegung stand sie auf und ging auf mich zu. "Ich will es nicht hören Mia. Es war in Ordnung, ich kann verstehen das du traurig bist. Das was ich gesagt habe war nicht nett aber wir sollten ohne den anderen zu leben. Wir sind besser dran wenn wir nicht zusammen sind. Ich bin wieder mit Hendrik zusammen, wir haben dir Scheidung fallen lassen und versuchen es nochmal. Ich bin auch wieder bei ihm eingezogen. Deinen Job kannst du natürlich behalten ich möchte nicht das du dein Talent wegwirfst nur weil wir ein bisschen Spaß hatten welcher jetzt vorbei ist."
Wenn mein Herz nicht schon zerrissen war, dann wäre es das jetzt. Tränen liefen an meinen Wangen herunter und ich ging auf sie zu, hob meine Hand und wollte ihr eine knallen doch es ging nicht. Ich liebe sie zu sehr als das ich ihr wehtun könnte. Ich nahm ihr lediglich den Schlüssel zu meinem Haus aus der Hand und schiss sie dann aus meinem Haus. Ich konnte es nicht ertragen sie zu sehen. Ihr wunderschönes Gesicht, diese Augen, dieser Mund.
Wie gerne ich sie auch geküsst hätte, ich weiß das es nicht ging.

Wieder einmal saß ich die Nacht alleine in meinem Wohnzimmer und ertrank meinen Schmerz im Wein. Ich musste lernen ohne sie zu funktionieren doch ich wusste nicht wie ich ihr gegenüber treten soll ohne mich daran zu erinnern was wir hatten.

Let Me Love you. Die Geschichte von Catherine und Mia. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt