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Die Tage vergingen wie im Flug und ich verbrachte jede Minute die ich konnte bei Cathi im Krankenhaus. Ich bin von meinen Eltern wieder in mein haus gezogen, um dichter beim Krankenhaus sein zu können.
Sie erinnerte sich an immer mehr details aus der Nacht, doch wir wussten noch immer nicht wer ihr sowas schreckliches angetan haben könnte.

Nach einer Woche wurde Catherine wieder aus dem Krankenhaus entlassen und ich brachte sie endlich wieder nachhause. Der Arzt hatte gesagt das sie noch Bettruhe hat und deshalb nur drei bis maximal fünf Stunden am Tag gehen sollte. Cathi fand das nicht so witzig, denn sie liebte es rauszugehen doch ich passte auf das sie dies nicht tat. Wir gingen am Strand spazieren und setzten uns danach wieder hin um sie nicht zu doll zu belasten.
Als wir eines Abends zusammen auf dem Sofa vor dem Fernseher saßen überlegte ich über ihre Familie nach. Sie hatte mir noch nie etwas von ihnen erzählt und ich wunderte mich warum dies so war.
"Worüber denkst du nach mein Darling?" hörte ich Cathi's sanfte Stimme und sah sie an. "Ich habe nur über deine Familie nachgedacht. Wie kann es sein das du mir noch nie etwas über sie erzählt hast? Vertraust du mir nicht?" bei dem letzten Satz brach meine Stimme etwas und ich sah traurig auf meine Hände die in meinem Schoß lagen.
Wir schwiegen etwas und nach einiger zeit nahm Cathi mein Kinn in ihre Hand und zwang mich dann sie anzusehen. Ich sah so viel Schmerz in ihren Augen und bereute es das ich die Frage gestellt hatte. "Doch ich vertraue dir Darling.." sagte sie nach einiger Zeit und ich konnte das 'aber' schon hören "..aber es ist eine sehr lange und sehr schwierige Geschichte. Sie bereitet mir viel Schmerz und ich bin mir sicher das ich weinen muss wenn ich sie dir erzähle. Ddennoch bin ich bereit es mit die zu teilen, möchtest du sie jetzt hören oder lieber ein andern mal?" gespannt sah sie mich an und ich glaube sie wusste das ich sie hören möchte mich aber nicht traute etwas zu sagen. "Baby wenn du noch nicht bereit dazu bist dann.." fing ich an doch sie unterbrach mich. "Doch ich bin bereit dazu Darling." Ich nickte und sie setzte sich so hin das wir uns auf der Couch gegenüber saßen. Ich konnte schon jetzt sehen wie sehr es sie Schmerzte. Cathis zog ihre Beine so weit wie es die Schmerzen zulassen zu ihrem Körper heran und sah mich an.

"Also.. Als ich so um die 17 Jahre alt war, erkundigte ich mich, meinen Körper und andere Menschen. Ich zeigte wenig Interesse an den Jungs, dafür aber viel an Mädchen. Meine Mutter, Anna heißt sie, hat es erst ein Jahre später erfahren. Aber mein Vater Jason hat mich mal mit einer meiner Freundin erwischt wie wir uns küssten. Er hat gesehen das wir uns geküsste haben und mich darauf angesprochen. Er meinte für ihn es sei ok und das er mich liebt aber ich müsste es meiner Mutter sagen. Er wusste das ich dazu nicht bereit war aber das war ihm egal, er zwang mich dazu. Er wollte meine Mutter, seine Ehefrau, nicht anlügen. Ich konnte das verstehen, aber dennoch zwang er mich zu einem Schritt wo er wusste das er furchtbar werden würde." Cathi machte eine kleine Pause und eine kleine Träne rann über ihre Wange. Ich wollte sie in den Arm nehmen aber sie signalisierte mir dies nicht zutun.
"Dann schaff ich es nicht das Ende zu erzählen. Wo war ich? Ach ja! Meine Mutter war natürlich entsetzt und schrie mich an. Sie meinte das sie mich so nicht erzogen hätte und das es falsch und ekelig war jemanden vom gleichen Geschlecht zu lieben. Sie zitierte mir die Bibel und wir stritten uns jeden Tag. Es war schwer weiter mit ihnen zusammen zu leben und eines Tages kam es so weit das meine Mutter mich mit einer Tasse bewarf, daher die Narben auf meiner Stirn. Sie schmiss mich aus dem Haus und so stand ich mit knapp 18 Jahren auf der Straße und hatte nichts und niemanden wo ich hingehen konnte. Ich hatte mir geschworen nie wieder mit ihnen zu reden. Doch als ich Hendrik kennenlernte und wir heirateten liebte meine mutter mich wieder. Sie erzählte mir nach der Hochzeit das sie Hendrik auf mich gesetzt hat damit ich wieder zur Vernunft kam. Ich weiß nicht warum meine eigene Mutter mir das angetan hatte, aber ich hatte sie angeschrien und ihr gesagt das sie aus meinem Leben verschwinden sollte. Sie wissen von meiner Scheidung und sie wissen auch von dir und dem Unfall. Aber gemeldet haben sich alle beide nicht mehr bei mir." Sie beendete ihren Monolog und ich nahm sie sofort in meine Arme. Sogar ich fing an zu weinen und sagte ihr immer wieder das es mir leid tat und versuchte sie zu beruhigen.
Wir saßen noch lange auf der Couch und unterhielten und bis wir vor Erschöpfung einschliefen.

Let Me Love you. Die Geschichte von Catherine und Mia. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt