Kapitel ~9~

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Den Rest des ganzen Tages werde ich weiterhin von Vera und Adam ignoriert und ich frage mich immer mehr, was in sie gefahren ist, dass sie mich so behandeln. Es ist, als hätte man sie ausgewechselt, oder sie einer Gehirnwäsche unterzogen... Ich erkenne meinen Freund und meine Beste Freundin nicht wieder.
Kaum bin ich Zuhause, werfe ich meine Sachen in mein Zimmer und gehe zu Finn in sein Zimmer um nach ihm zu sehen. Er schläft noch immer, aber auf seinem Nachttisch steht ein Glas mit Wasser. Wahrscheinlich ist er heute irgendwann aufgestanden und sich eines geholt. Von Mom ist noch immer keine Spur zu sehen.
Ich will gerade Finns Zimmer verlassen, als dieser aufwacht.
"Aria?", murmelt er leise und müde. Ich drehe mich um und setze mich zu ihm auf sein Bett.
"Hey kleiner Bruder. Wie fühlst du dich?", frage ich ihn und sehe ihn an.
"Müde" antwortet er und reibt sich die Augen.
"Weisst du wo Mom ist?", frage ich ihn aber als Antwort erhalte ich nur ein ahnungsloses Kopfschütteln.
"Schlaf wieder ein bisschen. Heute morgen hattest du Fieber und auch jetzt hast du noch ein bisschen Temperatur." Finn nickt und kuschelt sich wieder unter die Decke. Ich verlasse sein Zimmer und schliesse leise die Tür.

Um etwa fünf Uhr klingelt es an der Tür. Ich beeile mich, nach unten zu gelangen und die Tür zu öffnen. Als ich öffne, steht ein schief lächelnder Damien mit einem Strauss Blumen vor mir.
Ich sehe ihn überrascht an und merke, wie mir langsam die Röte in die Wangen steigt. Damien hält mir die Blumen vor die Nase.
Zögernd nehme ich sie an und dabei streifen sich unsere Fingerspitzen. Mich durchfährt wieder sofort durch den ganzen Körper dieses angenehme und warme Kribbeln.
Eigentlich will ich so etwas nicht fühlen, wenn ich Adam habe... Er sollte doch derjenige sein, der mir so ein Kribbeln bereitet bei einer blossen Berührung aber... jetzt wo ich darüber nachdenke...  Er hat nie eine solche Reaktion in mir verursacht...
Und das macht mir Sorgen.

Ich schüttele diese Sorgen ab und rieche an den Blumen. In dem Strauss befinden sich Lilien, Narzissen und Orchideen. Ihre Farben vereinen sich zu einem wunderschönen Farbenspiel.
"Ich ähm... Danke... Ich... stelle sie nur schnell... in eine Vase mit Wasser... damit sie nicht so schnell vertrocknen..." Ich weiss nicht, warum ich in seiner Nähe immer öfter solche Mühe habe, einen anständigen Satz ohne irgendwelches Gestotter zu formulieren. Es ist, als würde er etwas in mir verändern, einen Schalter umlegen...
Während ich in die Küche gehe und die Blumen in eine Vase stelle, folgt mir Damien ins Haus und sieht sich um. "Schöne Einrichtung", bemerkt er und setzt sich im Wohnzimmer, welches genau gegenüber der Küche ist, auf das grosse Sofa.
"Ähm danke...", sage ich und sehe ihn an.
"Also... Was für einen Film... sehen wir uns an?", frage ich nach einer Weile Schweigen.
"Weiss nicht. Das kannst du entscheiden, wenn wir beim Kino sind", sagt er, erhebt sich vom Sofa und begibt sich zur Haustür.

Vor dem Kino angekommen sehen wir uns die Filmplakate an. Die meisten davon zeigen einen Horrorfilm.
"Man alles nur Horrorfilme!", seufze ich.
"Ach komm, so schlimm sind die auch nicht!", lacht Damien.
"Hey sieh mal! Der Film hier sieht interessant aus!" Ich geselle mich zu Damien und sehe mir das Plakat an. Frightmare.
"Damien ich weiss nicht... Ich mag Horrorfilme nicht..."
"Komm schon! Es ist nur ein Film! Sonst bin ich ja da um dich zu beschützen!" Er sieht mich mit einem herzerweichenden Welpenblick an.
"Ach na gut!" knicke ich schliesslich ein und in Damiens Augen leuchtet Freude auf. Wir gehen rein und kaufen zwei Kinokarten. Ich will gerade meine selber zahlen, als Damien mich davon abhält und sie für mich zahlt.
"Abe-"
" Nichts da Aria. Ich habe dich eingeladen, also bezahle ich auch für dich", sagt er und lächelt mich von der Seite an. Wieder steigt mir die Röte ins Gesicht.

"Aber irgendwann zahl ich es dir zurück, das schwör ich dir!"
"Nein wirst du nicht."
"Doch" widerspreche ich.
"Nein"
"Damien doch werde ich!" Damien seufzt.
"Du lässt es dir wirklich nicht ausreden, was?"
"Nein, bestimmt nicht!" Ich muss anfangen zu grinsen, obwohl ich eigentlich ernst bleiben will.

Nachdem Damien uns auch noch Popcorn und zwei Flaschen Eistee gekauft hat, gehen wir in den Kinosaal und setzen uns etwas weiter hinten hin, wo so gut wie nie jemand sitzt. Die meisten sitzen immer ganz vorne.
Damien setzt sich rechts von mir hin und gerade als er es sich bequem gemacht hat, beginnt auch schon der Film. Der Anfang ist gar nicht so schlimm aber nach gut einer halben Stunde beginnt der Horror erst recht.
Natürlich kommt eine Cliche-hafte Szene, die ja in keinem Horrorfilm fehlen darf. Ein blonder Junge, ein braunhaariger Junge, ein blondes und ein rothaariges Mädchen sind in der Küche in einem Haus, in welchem der Strom abgeschaltet wurde.

"Wie sollen wir jetzt vorgehen?", fragt der blonde Junge. "Am besten bleiben zwei hier, und zwei gehen in den Keller und schalten den Strom wieder ein, damit wir die Polizei rufen können!", schlägt der braunhaarige Junge vor. "Warum müssen sie sich in Horrorfilmen IMMER aufteilen?! Das ist das dümmste, was man in so einem Fall nur tun kann!", gebe ich genervt leise von mir. Damien lacht leise. Vermutlich dachte er gerade dasselbe wie ich. "Ich weiss es nicht, aber klug ist es eben nicht."

In der darauffolgenden Szene kommt eine furchterregende Gestalt zu den Jugendlichen, die in der Küche geblieben sind und zückt ein Messer. "Passt auf!", entfährt es mir automatisch. "Süsse die können dich nicht hören!", lacht Damien leise. "Ich weiss..." Ich komme mir richtig dumm vor und werde wieder rot.
Im nächsten Augenblick werden das Mädchen und der Junge blutrünstig mit dem Messer erstochen. Ich wende ängstlich meinen Blick ab und vergrabe mein Gesicht in Damiens Brust. Seine Reaktion daraufhin ist, dass er mich in die Arme nimmt, mir sanft über den Rücken streicht und mir sagt, es sei alles in Ordnung.
"Süsse du brauchst keine Angst zu haben. Ich bin da und es ist nur ein Film." Irgendwie haben seine Worte eine beruhigende Wirkung auf mich und ich entspanne mich nach und nach.

Während der Filmpause stehe ich auf und gehe kurz nach draussen. Damien folgt mir und vertritt sich ebenfalls kurz die Beine.
"Damien ich gehe kurz auf die Toilette." Damien nickt und ich verschwinde auf der Damentoilette. Während ich die Kabine schliesse, höre ich schwere Schritte, die keinesfalls von einer Frau stammen können.
"Damien? Damien du weisst, du hast auf der Damentoilette nichts zu suchen!" Ich warte auf eine Antwort aber ich bekomme keine.
"Damien?" Wieder nichts.
Stattdessen nehme ich ein schweres, keuchendes Atmen auf der anderen Seite der Kabinentür wahr. Ich bekomme langsam Angst und mein Herz beginnt schneller zu schlagen.
"D-Damien? B-Bist du das? Sag doch was!" Aber ich bekomme nach wie vor keine Antwort. Stattdessen beginnt die Person auf der anderen Seite am Griff zu rütteln und versucht die Tür aufzubekommen. Jetzt steigt blanke Panik in mir auf. Irgendjemand ist da und will etwas von mir!
"Gehen Sie weg!!!", sage ich panisch aber die Person rüttelt noch stärker am Griff.
Es fühlt sich wie eine Ewigkeit an bis die Tür mit einem Ruck aufgerissen wird und ich blicke in zwei mir bekannte Augen schaue, aber das Gesicht passt nicht dazu. Ich beginne zu schreien.
Zu schreien und versuchen zu fliehen, doch der Typ packt mich und wirft mich über die Schulter.
"HILFE!!! LASS MICH RUNTER!!! DAMIEN HILFE!!!" Es fühlt sich an, als würde ich mir die Seele aus dem Leibe schreien.
"Sei still!", zischt mich der Typ mit bedrohlicher Stimme an, doch ich denke im Traum nicht daran, still zu sein!

Hallihallöchen an alle! :)
Ich wollte euch mal fragen, wie ihr es bisher fandet?
Waren die Kapitel lang genug? Soll ich irgendwie etwas anders machen?
Geht es zu schnell? Ist es zu langweilig? Gibt es... Tut mir leid, ich stell
zu viele Fragen :x
Jedenfalls was denkt ihr wird mit Aria passieren? Wird sie entführt
oder kommt Damien in letzter Sekunde als ihr Ritter in strahlender Rüstung
zur Rettung?
-Kitty

Unsterbliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt