Kapitel ~21~

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"Kommt, setzt euch hin", fordert Amelia mich und Damien auf und zeigt auf die zwei Stühle, auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches. Ich zögere nicht, mich hinzusetzen.
"Also... ähm...", stottere ich. Ich weiss nicht, was ich so recht sagen soll, da übernimmt Damien das Reden für mich.
"Amelia wir... Aria braucht deine Hilfe."
"Inwiefern braucht sie denn meine Hilfe?"
"Nun, mein ehemaliger 'Bester' Freund ist hinter Arias Fähigkeiten her. Er hat vor einigen Tagen 'geholfen', herauszufinden was mit Aria los ist, oder besser gesagt, was sie so besonders macht, damit Mächte der Finsternis so hinter ihr her sind", erklärt Damien

Amelia atmet kurz tief ein und aus. Dann spricht sie wieder.
"Ich nehme an, ihr habt schon herausgefunden, dass sie, wie ich, eine Aruak ist?" Damien und meine Ur-Ur-Ur-Urgrossmutter unterhalten sich über mich, als wäre ich überhaupt nicht anwesend.
"Das stimmt", sagt Damien.
"Und wer genau ist dieser ehemalige 'Beste' Freund von dir, mein Junge?"
"Sein Name ist Deryll."
"Deryll sagst du?", keucht Amelia erschrocken auf.
"Ja, kennst Du ihn?"
"Leider nur zu gut...", seufzt Amelia.

Die beiden unterhalten sich weiterhin über Deryll und über das, was er vorhat. Meine Gedanken driften ab und legen sich auf Adam und Vera, Mom und Finn. Wie es ihnen wohl geht? Wo sie wohl sind? Was sie wohl gerade tun und vor allem; Denken sie an mich? In meiner eigenen kleinen Gedankenwelt bemerke ich gar nicht, wie ich aufstehe und den Raum verlasse. Irgendwann reisst mich die Stimme von Amelias Dienstmagd aus meiner Gedankenwelt.
"Kind, was tust du hier? Solltest du nicht in der Bibliothek bei Lady Amelia sein?"
"Hm?", antworte ich, ohne zu merken, dass ich in der grossen Halle stehe.

"Wie bin ich denn hierher gelangt??", frage ich als ich es endlich richtig wahrnehme.
"Das weiss ich nicht, Kind."
"Wer sind Sie eigentlich?", frage ich die Dienstmagd.
"Ach, ich bin Monica, aber bitte, nenn mich doch Moni", sagt sie und lächelt mich mit einem freundlichen Lächeln an.
"Komm ich bring dich zurück zur Bibliothek." Und nach diesen Worten folge ich Moni, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Vor der Bibliothek angekommen verabschiedet sie sich und lässt mich allein.

Etwas zögernd trete ich wieder ein und sehe, wie Amelia und Damien sich noch immer unterhalten. Sie scheinen nicht mal bemerkt zu haben, dass ich kurz weg war. "Ähem", räuspere ich mich und beide starren mich an, als wäre ich irgendein Alien. "Ja Liebes?", fragt Amelia. "Worüber habt ihr so geredet, während ich kurz weg war?", frage ich ohne Umschweife und ernte von beiden einen beschämten Blick. "Du warst weg?", fragt Damien entsetzt. "Ja, war ich. Ich bin irgendwie gedankenverloren in die grosse Haupthalle gelaufen, aber egal. Also, was ist jetzt?", frage ich.
"Nun... Deryll ist erstmal nicht so wichtig. Hauptziel ist im Moment, deine Fähigkeiten zu erwecken und zu trainieren", sagt Damien. "Haha und wie stellt ihr euch das vor? Ich hab keine Ahnung was meine Fähigkeiten sein könnten, geschweige denn, wie ich sie 'erwecken' kann!" "Aria Liebes, beruhige dich bitte. Wir finden schon eine Lösung. Es ist einfach wichtig, dass du im Moment unter keinen Umständen irgendwohin alleine gehst. Wer weiss, ob nicht auch hier auf Hawaii Feinde lauern?", sagt Amelia. Ich atme tief ein und aus und versuche mich zu beruhigen. Dummerweise funktioniert es nicht so, wie ich es gern hätte.

"Toll, also muss ich jetzt rund um die Uhr einen Babysitter haben!", sage ich genervt. "Aria, du weisst, es ist nur zu deinem eigenen Wohl und Schutz", sagt Damien. "Ich weiss! Ich weiss, dass es nur zu meinem verdammten Schutz ist! Ich weiss, dass ein machtbesessener Wahnsinniger hinter mir und meinen Fähigkeiten her ist! Ich weiss das alles, verdammt nochmal und ich will das alles nicht! Noch vor einer Woche war alles im grünen Bereich und mein Leben hätte kaum besser aussehen können aber kaum trittst du in mein Leben, stellt sich alles auf den Kopf und ich muss flüchten!", schreie ich meinen Ärger hinaus und sehe dann einem verletzten Damien ins Gesicht. Ich sehe den Schmerz in seinen Augen. Erst da wird mir bewusst, was ich gesagt habe, und renne ohne nachzudenken davon. Ich renne aus der Villa, irgendwohin nach draussen. Weg von hier. Weg von allem. Weg von Damien.

Unsterbliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt