Kapitel ~17~

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Aria

Ich lege meinen Kopf an Damiens Brust und seufze einmal tief vor Erleichterung. Ich hatte einfach die ganze Zeit schon irgendwie dieses Bedürfnis, ihn zu küssen und als ich es getan habe, habe ich gemerkt, dass es richtig ist. Adam habe ich längst vergessen.
Es ist, als würde Adam gar nicht mehr existieren in meinem Kopf.

Stattdessen kreist nur einer dort vierundzwanzig Stunden herum.
Damien.
Schliesse ich die Augen so sehe ich seine strahlenden Augen, sein verführerisches, charmantes Lächeln und seine bezaubernd süssen Grübchen.

"Ich hol uns etwas zu trinken von dem Shop da drinnen." Mit diesem Satz holt Damien mich aus meiner Gedankenwelt zurück. "In Ordnung", sage ich und sehe ihn an, während er seine Arme um mich löst. Dann greift er mich am Handgelenk und ich spüre wieder dieses Kribbeln.
Mittlerweile sollte ich mich daran gewöhnt haben, doch es jagt mir immer noch einen wohligen Schauer durch den Körper und verursacht eine immense Gänsehaut bei mir.

Er zieht mich hinein in den Shop und greift bei den Kühlregalen nach zwei Wasserflaschen. "Willst du noch etwas zu essen? Du hast bestimmt Hunger.", fragt er mich und in seiner Stimme liegt ein sanfter Ton von Fürsorge.
"Ich...", sage ich, breche dann aber ab, weil ich nicht weiss, was ich essen möchte, weil ich bis eben noch gar nicht gemerkt habe, wie hungrig ich eigentlich bin. Damien fragt mich nicht weiter, sondern greift einfach nach irgendetwas und geht dann zur Kasse.

Nachdem er bezahlt hat, gehen wir raus und er hält mir eine der beiden Wasserflaschen hin. Wortlos nehme ich sie entgegen und trinke etwas. Anschliessend hält er mir noch etwas hin. Erst realisiere ich gar nicht was es ist, aber dann merke ich, dass es ein Schokoriegel mit Früchten drin ist. Gierig reisse ich ihm den Riegel aus den Fingern und schlinge ihn hinunter.
Es ist vielleicht nur eine Kleinigkeit, aber den grössten Hunger hat es auf jeden Fall getilgt.
"Und? Ist dein Hunger für eine Weile beruhigt?", fragt Damien und sieht mich an. Ich nicke eifrig und schlucke den letzten Bissen des Riegels runter. "Danke", sage ich anschliessend.
"Keine Ursache." Er lächelt mich an und mir wird wieder warm ums Herz.
Ich blicke in die Richtung, aus der wir gekommen sind und seufze einmal tief.

"Was bedrückt dich?", fragt Damien und legt mir die Hände auf meine Arme.
"Es ist nur... Wieso stellt sich mein Leben auf einmal so komplett auf den Kopf?"
"Ich kann dir darauf leider keine Antwort geben aber ich werde alles tun damit dir nichts passiert!"
Ich sage nichts. Ich spüre nur wie er mich zu sich dreht und mich in eine feste, liebevolle Umarmung zieht. Ich lasse mich fallen und geniesse seine Nähe.

Irgendwann breche ich die angenehme Stille, die gerade eben noch herrschte.
"Wo soll ich... sollen wir jetzt eigentlich hin?", frage ich ihn und blicke zu ihm auf.
"Ich finde bestimmt einen Ort, wo du sicher bist. Ausser bei mir natürlich.", scherzt er.
"Du bist ja sooooo witzig!", sage ich und muss mir ein Lachen verkneifen.
"Natürlich! Was denkst du denn?", sagt er und sieht mich beleidigt an.
Als Antwort boxe ich ihm in den Arm. Durch die Luft fliegt ein gespieltes "AUA".
"Memme", lache ich.
"Wenn du meinst. Komm jetzt. Wir müssen gehen.", sagt er plötzlich in einem angespannten, äusserst ernsten Ton.
"Wieso? Was ist los?", frage ich ihn verwirrt.
"Es wird bestimmt nicht lange dauern, bis sie uns finden werden und je eher wir verschwinden können, desto besser!"
Daraufhin greift er nach mir, hebt mich wieder hoch und beginnt erneut zu rennen.

Damien rennt so schnell, dass die Tafeln an uns nur so vorbei rauschen. Er zieht an mehreren Autos vorbei, ohne dass uns jemand zu bemerken scheint. Es ist als wären wir eins mit dem Wind. Unsichtbar und gespensterhaft. Ich schliesse wieder die Augen, da mich eine plötzliche Müdigkeit überkommt. Trotz des Ruckeln durch das Rennen von Damien entfalle ich in einen Schlaf, den selbst ein Elefant nicht hätte brechen können.

Unsterbliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt