Kapitel ~27~

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"Deine Ex??", frage ich ungläubig. "Ja, meine Ex war hier. Und wie ich es nicht anders von ihr erwartet habe, hat sie sich an mich rangeschmissen, in der Hoffnung, ich würde ihr geben, wofür sie hergekommen ist." "Das heisst??", frage ich und merke, wie die Eifersucht in mir die Oberhand erlangt. "Sie wollte, dass ich sie zurücknehme, nachdem SIE MICH mit meinem eigenen Vater betrogen hat, weil sie geglaubt hat, dass das Mädchen, dass mich vor vielen Jahren aus einem Busch angesprungen und mich förmlich abgeschleckt hat, eine Affäre gewesen sei! Aber das war es nicht!", sagt er und ich merke wie er mit jedem Wort mehr und mehr in die Vergangenheit abrutscht und wütender wird. Ich stehe auf und lege ihm die Hand auf den Arm. Man kann förmlich sehen, wie er sich wieder fasst und in die Gegenwart zurück kommt.

"Und warum machst du dir solche Sorgen wegen ihr?" Das Problem ist, Serina will mich zurück, um jeden Preis. Als ich ihr gesagt hab, dass ich eine Freundin habe, ist sie ausgetickt. Und so, wie ich sie kenne, wird sie alles tun, um das zu bekommen, was sie will, das heisst, mich. Sie würde sogar einen Pakt mit dem Teufel abschliessen, nur um sicher zu gehen, dass niemand ausser ihr mich haben kann." Damien lehnt mit seinem Arm an der Wand und stützt seinen Kopf daran ab. Diese Serina scheint wirklich eine Furie zu sein... "Mach dir keine Sorgen um sie. Wenn sie etwas gegen mich zu tun versuchen sollte, dann kann ich mich schon verteidigen!" Hoffe ich zumindest... füge ich noch in Gedanken hinzu. "Wie?"

Ich sage nichts, sondern setze mich einfach auf das Bett. Ich stelle mir vor, wie der Kerzenständer auf dem Tisch gegenüber des Bettes zu mir kommt und ehe ich mich es versehe, halte ich ihn in Händen. Damien sieht mich mit grossen Augen an. "Das ist nicht das einzige, was ich mit Eriks Hilfe herausgefunden habe!", sage ich und grinse. Ich konzentriere mich nochmal, um ein Messer aus der Küche zu mir zu "beamen". Wenige Sekunden später schwebt es vor mir in der Luft. Ich greife es am Griff und halte es Damien hin.

"Wirf das Messer nach mir." "Was?! Spinnst du?! Ich werfe bestimmt kein Messer nach dir, das dich töten kann!!!", schreit es sofort entrüstet. "Wirf das Messer nach mir!", wiederhole ich mit etwas Druck in der Stimme. "Mir wird nichts passieren", versichere ich ihm. "Nein." "Nein? Damien, ich verspreche dir, mir wird nichts passieren. Das Messer wird mich weder verletzen, noch berühren! Und jetzt nimm das verdammte Ding und wirf es nach mir!", befehle ich ihm und widerwillig nimmt er es. "Stell dich zum Tisch gegenüber des Bettes und dann wirf. So fest du kannst."

Damien zögert, begibt sich dann aber an die Stelle, die ich ihm befohlen habe und macht sich bereit, das Messer mit voller Kraft zu werfen. Ich weiss nicht, warum ich mir so sicher bin, das Messer aufhalten zu können, aber ich will jetzt nicht anfangen zu zweifeln und zu riskieren, mich ernsthaft zu verletzen. Damien sieht mich noch einmal an, schüttelt widerwillig den Kopf und mit einem ruck saust das Messer direkt auf mich zu. Ich reagiere sofort indem ich die Hand hebe, die Augen schliesse und mir vorstelle, wie nur das Messer in der Luft hängen bleibt. Als ich die Augen öffne schwebt das Messer vor meiner Handfläche, wenige Zentimeter entfernt. Damien auf der anderen Seite... Nun ja dem fallen fast die Augen aus dem Kopf. Ich stelle mir jetzt vor, wie das Messer einfach zu Boden fällt und Millisekunden darauf erklingt das Geräusch von Metall, welches den Boden berührt.

"Das Messer.. Du.. Ich... Aber... WIE?!", stottert er, als er zögernd auf mich und das Messer zukommt. "Ich kann unter anderem mit Telekinese Dinge bewegen und nach Lust und Laune, oder wie gerade eben zu meiner Verteidigung, die Zeit anhalten. Sei es nur für einzelne Dinge wie das Messer, Personen, oder die ganze Umgebung, ausser mir selbst."
"Wow... Das... Das ist..." "Echt unglaublich?" "Ja!", sagt Damien und es sieht fast so aus, als würde er jeden Moment umfallen und Ohnmächtig werden. "Aber ich werde trotzdem dafür sorgen, dass Serina dir nichts tun wird", sagt Damien, nachdem er sich wieder gefasst hat. Mir bleiben kurz die Worte im Hals stecken, als er mich mit einem todernsten Blick ansieht.

Ich versuche den Kloss in meinem Hals runter zu schlucken. Damien verlässt nach einigen Minuten des Schweigens mein Zimmer und lässt mich schlafen. Ich lege mich hin und schüttele jeden Gedanken ab, den ich hatte. Dieses ganze 'Ich-bin-in-Gefahr-und-muss-beschützt-werden-Drama kann gern bis Morgen warten. Von mir aus auch für immer...
Innerhalb weniger Minuten falle ich in einen tiefen Schlaf. Doch auch in meinen Träumen habe ich keine Ruhe vor irgendwelchen Dramen.

In meinem Traum dreht sich alles um einen Kampf zwischen Damien, Erik und sogar Adam. Alle kämpfen um mich, greifen einander an und bedrohen sich gegenseitig. Alles fühlt sich so real an, als wäre ich mittendrin und doch können sie mich nicht sehen oder hören.

•In dem Traum•

"Eines sag ich dir Blondschopf, Aria ist MEINE Freundin, und das wird sie auch bleiben!!!", schreit Damien Erik und Adam an. "Das werden wir ja sehen!!", knurrt Erik. "Vergesst es ihr Pfeifen! Ich bin ihre erste Liebe! Sie wird sich für mich entscheiden, ihr werdet sehen!", meldet sich Adam zu Wort. "Klappe!", kontern Damien und Erik im Chor. "Hört auf ihr drei!!! Hört sofort auf zu streiten, das führt doch zu nichts!!!", schreie ich die drei an, doch keiner scheint mich zu bemerken und wenn doch, dann ignorieren sie mich ziemlich gut, ohne irgendeine Miene zu verziehen.

"JUNGS!!! BITTE!!!", schreie ich noch lauter, dass es sich anfühlt, als würde alles um mich herum gleich zerbersten, doch auch dieses Mal zeigen sie keine Reaktion. 'Verdammt was soll ich nur tun?!', schwirrt mir durch den Kopf. Ich muss schleunigst etwas unternehmen, bevor sich die drei Vollidioten gegenseitig die Köpfe abreissen. 'Denk nach Aria!', ermahne ich mich selbst. Ich versuche nach zu denken, doch plötzlich falle ich in eine endlose Schwärze unter mir, weil der Boden sich in Luft aufgelöst hat. Ich will schreien, doch aus meiner Kehle kommt kein Laut. Stattdessen rast ein gleissendes Licht auf mich zu und schneller als ich bis drei hätte zählen können...

Unsterbliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt