Kapitel ~28~

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"HEILIGE SCHEISSE!" Ich wache schweissgebadet auf und schreie mir einmal mehr die Seele aus dem Leib. Verängstigt sehe ich mich um und taste alles ab, um sicher zu gehen, dass ich nicht mehr träume. Es dauert auch nicht lange, da steht Damien auch schon in meinem Zimmer und sieht mich mit grosse, besorgten Augen an. "Warum hast du so geschrien? Was ist passiert??" "Alles in Ordnung... Es... Es war nur ein schlechter Traum...", versuche ich ihn (und gleichzeitig auch mich) zu beruhigen. "Hm... Wenn du das sagst...", antwortet er, sieht aber nicht wirklich beruhigter aus. "Es ist wirklich alles in Ordnung! Es war nur ein schlechter Traum!", wiederhole ich meine Worte teilweise.

Zögernd verlässt Damien mein Zimmer. Ich seufze kurz und fahre mir durch die Haare. Wie kann sich mein Leben innerhalb einer Woche so dermassen umkrempeln und auf den Kopf stellen?! Nach einer gefühlten Ewigkeit (was in Wirklichkeit kaum 5 Minuten gewesen sind) gehe ich aus meinem Zimmer und nach unten. Auf dem Weg in die Haupthalle steigt mir ein köstlicher Geruch in die Nase, woraufhin mein Magen ungeheuer zu rebellieren beginnt.
Eilig folge ich dem Geruch und lande schnurstracks in der Küche. Am Herd steht... Damien?! Und es sieht aus als würde er... Frühstück machen... "Ähm... Was... machst du da?", frage ich ganz dämlich. "Frühstück. Wonach sieht es denn aus? Ich konnte deinen Magen vorhin schon sehr gut hören." Mir steigt sofort die Röte ins Gesicht und meine Wangen werden glühend heiss.

"A-Ach ja?", stottere ich mühsam hervor, weil es mir mehr als nur unangenehm ist, dass er meinen Magen rebellieren gehört hat. "Ja." Seine Stimme klingt irgendwie ein wenig... kalt. Ich setze mich ohne ein weiteres Wort zu verlieren an den grossen Tisch im Esszimmer nebenan. Es ist schlicht dekoriert. An zwei Wänden hängen vereinzelt diverse Kunstwerke von bekannten Künstlern. Auf der gegenüberliegenden Seite zum Eingang ins Esszimmer ziert eine grosse Glasschiebetür den Raum. Hinter den weissen, bodenlangen Seidenvorhängen liegt ein kleiner Wintergarten, in welchem hier und da ein paar kleine Topfpflanzen auf dem Boden verteilt sind. Ausserdem steht in der Mitte des Gärtchens ein kleiner, runder Tisch mit zwei Stühlen im Ratan-Design. Das Esszimmer an sich ist ebenso gemütlich eingerichtet. Ein grosser Holztisch in der Mitte, umrandet von mehreren, gleichaussehende Holzstühlen mit weichen Sitzkissen. Ich setze mich wortlos an einen Platz und sehe mich schweigend weiter um. Ich verfalle immer mehr in einen inneren Gedankengang. Erst als Damien mir einen Teller buchstäblich vor die Nase knallt, beendet sich mein Gedankengang.

Mein Gott, was ist dem denn über die Leber gelaufen?, denke ich mir, während ich das Frühstück esse, das Damien mir gemacht hat. Ohne wirklich auf den Geschmack zu achten, schlinge ich alles einfach die Kehle runter. Anschliessend nehme ich den Teller, bringe ihn in die Küche und stelle ihn in die Spüle. Ich bin sicher Moni kümmert sich darum...
Ich will gerade wieder nach oben gehen, als es an der Tür klingelt. Ich flitze natürlich sofort zur Tür, weil ich ein vertrautes Gefühl in der Magengegend verspüre und tatsächlich, als ich die Tür öffne, steht Erik vor mir. Erst als er mich ansieht und realisiert, dass ich es bin, lächelt er ein Eintausend-Watt-Lächeln, sodass es mir fast die Sprache verschlägt.

"E-Erik... Hey...", stammele ich. "Hey", antwortet er und grinst dabei wie ein Honigkuchenpferd. Zusätzlich lehnt er sich noch ganz lässig am Türrahmen an. "Warum äh... Was machst du hier?" Ich sehe ihn an und kaue unbehaglich auf meiner Unterlippe herum. "Ich bin deinetwegen hier. Ich soll dir mit deinen Fähigkeiten helfen, schon vergessen?", sagt er und stösst sich ab. Ich schweige. "Was macht der denn hier?!", knurrt plötzlich Damien hinter mir, sodass ich zusammen zucke. "Damien, richtig? Nun, wie ich gestern schon angetönt habe, ich helfe Aria mit ihren Fähigkeiten." "Hör mal zu, du Wicht! Halt dich von MEINER Freundin fern! Mit ihren Fähigkeiten kann auch ganz gut ICH ihr helfen! Dazu braucht sie ganz bestimmt NICHT DICH!", keift Damien und legt grob seinen Arm um meine Schulter.
Ich werfe ihm einen bitterbösen Blick über die Schulter zu, den er jedoch völlig ignoriert. Erik an der anderen Hand ist völlig unbekümmert von Damien's Gockel-Gehabe. Es herrscht für eine weile Schweigen und die Luft knistert förmlich vor Anspannung zwischen Damien und Erik. Schliesslich breche ich das Eis.

"Aaaaalso... Ich ähm... Ich sollte wirklich... mich um meine Fähigkeiten kümmern... Damien?", sage ich. "Klar helfe ich dir", sagt er und sieht Erik finster an. "Ich meinte eigentlich, ob du mich loslassen könntest?" Anstatt mich loszulassen verstärkt er seinen Griff um meine Schulter, was mich tierisch nervt. "Damien lass los!", keife ich und schubse ihn weg.
Entsetzt sieht er mich an. "Was ist dein scheiss Problem Damien?!", brülle ich ihn an, während ich mich neben Erik stelle. "Mein Problem? Er ist mein Problem!", knurrt Damien. Erik neben mir fängt an sich anzuspannen. "Was hat er dir bitte getan?", frage ich und verschränke meine Arme vor der Brust. "Er ist in dein leben getreten", antwortet Damien kalt. "Damien, ob es dir nun passt oder nicht, meine Bestimmung ist es, Aria zu helfen", meldet sich nun Erik zu Wort. "Deine Bestimmung?!", spuckt Damien als wäre es Gift.

"Hör auf dich so besitzergreifend zu verhalten Damien! Das hasse ich mehr als alles andere! Ich bin verdammt nochmal keine Trophäe!", platzt es aus mir heraus. Erik neben mir muss sich ein Kichern verkneifen, während Damien mich aggressiv anschaut. "Ich verhalte mich überhaupt nicht besitzergreifend!", keift er. "Ach nein?! Warum hast du dann vorhin so demonstrativ deinen Arm um mich gelegt? Und warum hast du gestern so abweisend mit Erik geredet? Und warum hast du mich gestern so über Erik ausgefragt?? Für mich klingt das ziemlich besitzergreifend und eifersüchtig! Wenn du wegen jedem Kerl so wirst, dann denke ich, wäre es vermutlich besser, allein zu sein, anstatt noch eine Minute länger deine Freundin zu sein!", brülle ich. Damien sieht mich geschockt an, ebenso sieht Erik mich verblüfft an.

"Du... Du...", stammelt Damien. "Ich Ich was?", keife ich. Damien schüttelt kurz den Kopf, wie um sich zu sammeln, ehe er weiterredet. "Du willst also Schluss machen?", fragt er mit einer solchen Kälte in der Stimme, dass es mir die Haare zu Berge stellt. "Wenn du dich weiterhin wie ein besitzergreifendes Arschloch verhältst, dann bin ich lieber alleine...", wiederhole ich meine Worte. "Wenn das so ist... Dann sieh uns als Getrennt an!", sagt er und schlägt mir die Tür vor der Nase zu... In meinen Augen steigen Tränen auf. Vergeblich versuche ich die Tränen weg zu blinzeln, doch sie kullern schon über meine Wangen. Erik nimmt mich ohne zu zögern in den Arm und streichelt mir beruhigend über den Rücken und flüstert stetig "Alles wird gut, ich bin für dich da" in mein Ohr.

Es ist passiert... Nach nur wenigen Tagen haben Damien und ich schon wieder Schluss gemacht...

Ach! Du! Schande! Daria hat sich aufgelöst! Und das genau im Ende des Buches!

Jedenfalls wollte ich euch fleissigen Lesern eine kleine Sache mitteilen :)

Also erstens mal ich hätte nie gedacht, dass ich bei dieser Geschichte auf 28 Kapitel kommen würde. Da bisher noch nicht viel passiert ist, ich aber noch so viele Ideen habe, was passieren könnte, habe ich mich dazu entschieden, ein zweites Buch zu schreiben. Ich möchte nämlich nicht zu viele Kapitel in ein einziges Buch stecken... (Ich habe eher unangenehme Erfahrungen gemacht mit Büchern, die über 30 Kapitel hatten...)

Wie es heissen wird und wann es öffentlich wird, kann ich noch nicht sagen, da ich mir das noch ganz gut überlegen möchte :) Was ich auch anders machen möchte bei dem zweiten Buch ist, dass ich erst alle Kapitel, die ich mir vorstelle, vorschreiben werde und dann Nach und Nach veröffentliche.

Ich hoffe ihr seid mir nicht böse deswegen und habt weiterhin so viel Geduld mit mir, denn ich möchte meine Geschichten so spannend und interessant wie möglich gestalten :)

Eure Angel <3

Unsterbliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt