Den ganzen restlichen Tag ignorierte Mia mich. Jeden Versuch auf ein Gespräch umging sie.
Harper meinte, ich sollte Mia Zeit lassen. Jason war zu sehr mit Alice beschäftigt und Lucas Meinung war, ich sollte weiterhin versuchen mit ihr zu sprechen. Und ich? Ich hatte kein Plan. Wenn Mia beleidigt ist, sollte man sie am besten in Ruhe lassen, bis sie sich beruhigte. Allerdings merkte ich auch deutlich, dass es diesmal nicht so war. Mia verbarg irgendwas, das sie mir einfach nicht sagen wollte.
Um hinter dieses Geheimnis zu kommen, stand ich nun vor ihrer Haustür und wartete darauf, dass mir jemand öffnete.
„Hallo Max", begrüßte mich ihre Mutter.
„Hallo, kann ich zu Mia?"
„Natürlich, sie ist in ihrem Zimmer. Aber pass auf, sie hat keine gute Laune." Sie ließ mich herein und ich bedankte mich, bevor ich die Treppe zu Mias Zimmer hinauf lief.
Ich klopfte.
„Ja?"
Beim Eintreten wurde ich sofort von Musik empfangen. Mia lag auf ihrem Bett und starrte mich überrascht an, bevor sie eine genervte Miene aufsetzte. „Was willst du, Max?"
„Mich mit dir vertragen." Ich setzte mich auf ihre Bettkante und auch meine beste Freundin setzte sich im Schneidersitz neben mich. Sie blieb ruhig und sah mich weiterhin an. „Und wissen, was du mir nicht sagen willst", fügte ich hinzu.
„Wie oft soll ich dir denn noch sagen, dass ich Angst habe dich zu verlieren?"
„Das habe ich doch verstanden, aber diese Angst brauchst du nicht haben. Du bleibst meine beste Freundin."
„Max, ich war nie deine beste Freundin, nur ein Ersatz für Harper."
„Das stimmt doch gar nicht", widersprach ich geschockt und nahm ihre Hände in meine. „Du bist kein Ersatz. Du bist meine beste Freundin. Du bist mir unglaublich wichtig. Ich will dich nicht verlieren."
Sie blickte mich längere Zeit einfach nur an. Dann kam sie mir immer näher. Ich dachte eigentlich, sie wollte mich umarmen und sagen, dass alles wieder gut war. Doch anstatt dieser Geste lagen plötzlich ihre Lippen auf meinen.
„Mia", murmelte ich und versuchte sie von mir zu stoßen, was aber nicht funktionierte. Sie presste ihre Lippen nur noch stärker auf meine. Mia hatte weiche Lippen und fast hätte ich mich mitreißen lassen, bis ich aber wieder in der Wirklichkeit ankam und sie geschockt von mir stieß. „Mia?" Mit großen Augen starrte ich sie an.
Sie sah ebenso zurück und senkte kurz darauf den Blick. „Ich ... Max ... Es", stotterte sie.
„Mia?", fragte ich wieder und konnte es immer noch nicht so ganz realisieren. Warum küsste sie mich? Ich dachte, wir wären Freunde. Ich dachte eine Freundschaft zwischen einem Jungen und Mädchen könnte endlich mal funktionieren, ohne, dass sich jemand von beiden verliebte.
„Max", flüsterte sie und ich hob ihr Kinn an, damit sie mich ansehen musste. In ihren Augen zeigten sich Tränen. Scheiße, ich wollte nicht, dass sie weint. Wäre die Situation nun nicht so komisch, hätte ich sie sofort in meine Arme geschlossen. Die jetzige Atmosphäre ließ dies aber nicht zu.
Tief atmete sie durch. „Ich ... I-Ich", ihre Stimme zitterte, „bin in dich verliebt, Max, schon ziemlich lange."
Ich musste schlucken. Diese Worte trafen mich härter, als meine Gedanken. „Aber ...", fing ich an, doch konnte meinen Satz nicht beenden.
„Ich wollte unsere Freundschaft nicht zerstören und ... ich dachte, irgendwann, wenn du Harper vergessen hast, wirst du diese Gefühle erwidern. Doch jetzt kam sie wieder und ... ich weiß, Max, dass du nicht dieselben Gefühle für mich hast, wie ich für dich."
Ehrlich gesagt, wusste ich nicht, wie ich mich nun verhalten sollte. Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Eigentlich wusste ich gar nichts mehr.
Ich wollte auch nicht, dass unsere Freundschaft so endet.
„Es tut mir leid, Mia." Ich suchte ihren Blick, aber sie wich ihm immer wieder aus.
„Wir sollten erstmal ein wenig Abstand voneinander nehmen", flüsterte sie.
Ich nickte und stand gleich darauf von ihrem Bett auf. An der Tür drehte ich mich nochmal zu Mia um und erkannte, wie ihr eine Träne nach der anderen über die Wange lief. Scheiße. Es tat mir mega weh, sie so zu sehen. Noch mehr verletzte mich, dass ich daran schuld war.
Während ich ihr Haus verließ und nach Hause lief, wurde ich immer wütender auf mich. Wie konnte ich nur nichts von ihren Gefühlen bemerkt haben? Als ihre Hand vor einiger Zeit plötzlich unter mein Shirt wanderte, hätte mir doch schon alles sagen sollen, oder? Ich war so ein Idiot.
Ohne es zu merken, trugen mich meine Beine zu Roberts Firma. Ich musste einfach mit ihm reden. Hoffentlich hatte er Zeit. Hoffentlich war er überhaupt da.
Seine Sekretärin musste mich aber leider enttäuschen und so lief ich doch nach Hause. Was sollte ich denn jetzt machen? Mit irgendjemanden musste ich darüber reden.
„Max?"
Ich sah auf und erkannte Harper, die anscheinend auch gerade nach Hause kam, denn sie stand vor der Haustür, bereit aufzusperren.
„Hi", begrüßte ich sie und versuchte nicht mal zu lächeln. Es würde eh nicht klappen.
„Alles okay?" Harper kam zu mir und sah mich besorgt an.
„Nein." Sofort musste ich wieder daran denken, dass ich Mia wahrscheinlich verloren hatte. Wieder verlor ich meine beste Freundin. Harper umarmte mich und ich genoss diesen Halt, den sie mir dadurch gab. Es gab mir zusätzlich einen kleinen Hoffnungsschimmer. Bei Harper dachte ich auch, ich hätte sie verloren, doch nun waren wir wieder Freunde. Vielleicht wird dies bei Mia auch passieren?
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Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen und ein großes TUT MIR LEID dafür, dass ich fast zwei Monate nicht mehr upgedatet habe. Mir ist gar nicht aufgefallen, dass es schon so lange her ist. Für die Zukunft werde ich aber versuchen, wenigstens monatlich ein Kapitel zu updaten. Diese Story wird wahrscheinlich auch nicht mehr als 20 Kapitel haben und als special dachte ich mir, dass ihr Teile eurer Wahl haben könnt. Zum Beispiel von Lucy&Brooklyn wie sie ihr Leben in Australien meistern, von Robert&Kate ob sie sich irgendwann doch noch von einem Kind überzeugen lässt oder von anderen Person dieser Story. Auf euren Wunsch würde ich es gerne machen.
~Becksi99
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Neuer Start, Neue Gefühle, Neue Chance? ✔
FanfictionSeit Max und Harpers Kindheit waren sie unzertrennlich. Sie wohnten nebeneinander und ihre großen Geschwister wurden ein Paar. Max würde alles für Harper tun und Harper für Max. Doch diese enge Freundschaft war anscheinend zum Scheitern verurteilt...