| Kapitel 2 | HARPER |

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Mein Herz klopfte aufgeregt, als das Auto meines Vaters vor meiner neuen - gleichzeitig auch alten - Schule hielt.

Ich wollte nicht schon wieder umziehen. Was hatte der Umzug vor 4 Jahren eigentlich gebracht, wenn wir eh wieder zurückziehen werden? Irgendwie machte das keinen Sinn.
Alles nur wegen der Arbeit meines Vaters. Zuerst hatten sie ihn vor vier Jahren dort eine bessere Stelle angeboten und jetzt plötzlich hier. Diese Logik musste man auch erstmal verstehen.

Ich hatte damals meinen besten Freund verloren und musste mir ein neues Leben aufbauen, in dem ich mich nie zu hundert Prozent wohlfühlte. Immer fehlte mir etwas oder eher jemand.

„Du musst im Sekretariat noch deine Bücher mit dem Stundenplan abholen, konnte ich leider nicht mehr machen", informierte mich mein Dad.

„Okay." Ich spürte, wie mein Herz vor Aufregung schneller klopfte, bei dem Anblick der Schule.

„Du kennst ja bestimmt noch ein paar, also wird es nicht schwer, Harper." Er wuschelte mir durch die Haare, wodurch er einen bösen Blick von mir bekam.

Toll, jetzt dürfte ich sie wieder richten...

Ich öffnete die Autotür. „Bye Dad." Dann stieg ich aus und schulterte meine Tasche.

„Bye Harper, du schaffst das schon."

Schließlich schloss ich die Tür und merkte, wie mein Vater wegfuhr.

Ich schluckte schwer, bevor ich auf den Eingang der Schule zusteuerte.

Paul hatte keine Zahnspange mehr.

Eindeutig zu viel Schminke ... War das Larissa? Früher sah sie besser aus, aber wahrscheinlich war sie noch immer so zickig.

Ich sah noch ein paar bekannte Gesichter. (Ich ging zumindest davon aus, dass sie es waren.)

Oh, da war Alice, meine frühere beste Freundin. Sie stand mit dem Rücken zu mir, aber ich sah zwei Mädels bei ihr stehen, die mir nicht bekannt vorkamen.

Viel verändert hatte sich hier nicht, stellte ich fest, während ich dem Eingang immer näher kam.

Fast wäre ich stehen geblieben, aber konnte mich im letzten Moment doch noch zusammen reißen.

Da stand Max.

Ich glaub, der mit den schwarzen Haaren war Lucas, aber den anderen konnte ich kein vertrautes Gesicht von damals zuordnen.

Nah an Max gedrückt stand ein Mädchen mit hellbraunen Haaren und ich konnte sie eindeutig als Mia identifizieren. Ich hatte schon damals ihre Blicke gemerkt, wenn ich mit Max zusammen war, aber früher hatte ich das einfach nicht weiter beachtet. Jetzt verstand ich es endlich. Wahrscheinlich hatte sie sich gleich an ihn rangeschmissen, als ich weg war.

Ob sie wohl zusammen waren?

Mein Herz durchfuhr einen Stich und schweren Herzens lief ich weiter.

Wie gerne ich doch wieder mit ihm geredet hätte, aber ich hatte das Gefühl, dass er mich eh hasste.

-

Es war ein anstrengender und langer Schultag, und meistens war ich allein. Ich hatte mich noch nicht getraut, Alice anzusprechen und Max erst recht nicht. Es kam mir fast so vor, als würde mein ehemaliger bester Freund mich absichtlich ignorieren, aber vielleicht hatte ich jetzt die Chance dazu. Brooklyn holte uns beide von der Schule ab.

Suchend sah ich mich auf den Parkplatz um und auf einmal blieb mein Herz geschockt stehen. Das... nein, das konnte doch nicht sein. Doch es war dasselbe schwarze Motorrad und als er seinen Helm abnahm, konnte ich ihn erkennen.

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