| KAPITEL 19 | MAX |

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„Maaaax! Gut, dass du da bist. Lucas will mir einfach nicht seine Hausaufgaben geben." Mit verschränkten Armen sah Jason Lucas böse an, der nur unbeeindruckt zurück schaute.

„Ja, weil du endlich mal lernen musst, deine Hausaufgaben selbst zu machen."

„Aber ich dachte, ich kann mich auf dich verlassen! Ich hab eben für diesen Scheiß keine Zeit."

„Tja, dann musst du eben mal Zeit finden."

Jason sah ihn wie vor den Kopf gestoßen an. „Aber Lucas", sagte er fassungslos. „Bist du verletzt, weil ich jetzt Alice hab?" Jason legte einen Arm um Lucas' Schultern. „Du bist mir doch immer noch genauso wichtig, ich würde dich niemals ersetzten oder ausnutzen."

Lucas blickte Jason genervt an. „Ist ja gut, du kriegst die Hausaufgabe, aber geh weg von mir!"

Zufrieden grinste Jason und nahm die Blätter wie einen Triumpf entgegen, während Lucas nur die Augen verdrehte.

Harper kicherte leise in meinen Pulli hinein, weswegen auch ich grinsen musste. Ich liebte es, wenn sie lachte. Ich legte meinen Arm um ihre Schulter und genoss es, sie endlich als mein bezeichnen zu können.

„Maax?", fragte Lucas und musterte Harper und mich.

Unschuldig sah ich ihn an. „Ja?"

„Harper und du?" Er zeigte auf mich und anschließend auf sie.

„Ja?", grinste ich nun breit.

„Sag nicht, ihr habt es endlich geschafft?", mischte sich Jason nun mit ein.

„Doch, seit Freitag", lächelte ich und drückte Harper einen Kuss auf den Scheitel. Auch sie lächelte glücklich.

Beide freuten sich für uns und auch Harpers Freunde feierten es.

Unsere Eltern nahmen es ebenfalls gut auf und meinten, sie hätten es von Anfang an schon gewusst. Dasselbe behaupteten auch Brooklyn und Lucy.

Nur gab es da eine Person, bei der ich Angst vor der Reaktion hatte. Sie hatte eindeutig gesagt, was sie von dieser Beziehung halten würde. Doch wäre sie eine echte Freundin, würde sie hinter mir stehen und sich für mich freuen.

Wir redeten ausgelassen und machten Pläne für das Wochenende.

„Max Grey, was ist hier los?", hörte ich plötzlich Mias Stimme hinter mir und ahnte Schlimmes. Auch Lucas schenkte mir einen Blick, der mir nichts Gutes verriet.

Immer noch mit meinem Arm um Harpers Schultern drehte ich mich zu Mia um, sodass Harper sich automatisch mitwendete.

Fassungslos zeigte Mia zwischen Harper und mir hin und her. „Ist das dein Ernst, Max?!"

„Hör mal, Mia, ich-"

Sie unterbrach mich. „Nein, Max, jetzt hörst du mir zu. Ich hätte echt nicht gedacht, dass du Harper mir vorziehst. Ich war all die Jahre für dich da, als sie dich verletzt zurück gelassen hat. Sie hat sich einen Dreck um dich geschert, während ich mich um dich gekümmert habe und dich versucht habe, aufzubauen. Und das ist der Dank dafür?! Ich hab dir genau gesagt, dass ich eure Beziehung nicht gut heißen werde und ich dann nicht mehr mit dir befreundet sein kann. Und du ziehst trotzdem noch sie vor!" Böse und auch verletzt sah sie mich an. „Das hätte ich echt nicht von dir erwartet, Max."

Ihre Worte taten mir weh und ich konnte sie auch verstehen und sie hatte auch recht mit jedem einzelnen Worte, doch trotz allem liebte ich Harper. Endlich hatte ich sie an meiner Seite und das werde ich mir von Mia nicht zerstören lassen. Harper würde ich niemals aufgeben.

„Es tut mir leid, Mia. Aber wenn du wirklich meine beste Freundin bist, dann stehst du auch hinter mir was Harper betrifft. Du weißt, wie sehr ich Harper all die Jahre vermisst habe und wie sehr ich sie brauche. Es tut mir leid, Mia, aber ich bleibe mit Harper zusammen."

Mia zog die Luft scharf ein. „Okay, wie du willst. Glaub nicht, dass ich zurückkomme und wieder für dich da bin, wenn Harper dich wieder fallen lässt. Wir sind durch, Max!" Wütend stolzierte sie mit erhobenem Kopf an mir vorbei und sah stur nach vorne.

Ich schluckte und musste das alles erstmal verdauen. Nun war es endgültig.

„Max?", fragte Harper vorsichtig und sah mich besorgt an, wie ich feststellte, als ich in ihr Gesicht sah.

„Alles okay? Willst du reden?", bot sie mir an.

Ich schüttelte nur den Kopf.

Max wusste, dass es so kommen wird und nun ist es geschehen.

Wenn er eins von seiner großen Schwester gelernt hat, dann, dass man Menschen loslassen muss.

Sie musste die Freundschaft vor vielen Jahren ebenfalls mit Ann beenden und hat es keinen einzigen Tag bereut.

Max' Herz schlägt voll und ganz für Harper und er lässt sie sich von niemandem wegnehmen.

Manchmal muss man für die Liebe auch über Leichen gehen. In seinem Fall  über die tote Freundschaft zu Mia.

Max liebt Harper über alles und dies wird sich so schnell auch nicht ändern.

Auch Harper empfindet dasselbe für Max und ist stolz auf ihn, dass er mit Mia so einen guten Schlussstrich ziehen konnte. Sie weiß, dass es für Max nicht leicht gewesen ist, doch sie wird hinter ihm stehen und ihn nicht mehr im Stich lassen. Ihn jeden Tag zeigen, dass er das Richtige getan hat.

Harper und ihre Familie, wie auch Max und seine Familie mussten schon immer viel für die Liebe durchmachen, doch bereuen es keinen einzigen Tag. Sie kämpfen um das, was sie lieben und lassen los, was ihnen nicht gut tut.

E N D E

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Das letzte Kapitel zu Harper & Max Geschichte. Ich hoffe, sie hat euch gefallen wie auch der Epilog, der in nächster Zeit irgendwann kommen wird. Ich kann es nur nicht so genau sagen, weil ich bald meine Weisheitszähne rausbekomme und nicht ganz weiß, wann ich wieder zum Schreiben in Stande bin.
Ich liebe euch alle so sehr und bin froh um eure Unterstützung. Ohne euch gäbe es diese Story nicht.
Und ich möchte ebenfalls sagen, dass es von mir eigentlich nicht direkt geplant war, dass Max ebenfalls die Freundschaft zu seiner besten Freundin loslassen musste wie Lucy. Das war mehr Zufall :D
Eure Becksi99

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