| KAPITEL 18 | MAX |

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Ich könnte sie ewig anschauen. Ihr langes dunkelblondes Haar, die wunderschönen braunen Augen und ihr makelloses Gesicht, das nicht mal einen Millimeter Schminke benötigt. Besonders ihre weichen, vollen Lippen hatten es mir angetan. Am liebsten würde ich sie non-stop auf meinen eigenen spüren. Ich liebte ihre Küsse, wie sie mich ansah, ihre sanfte Stimme und das süße Lachen. Wie konnte eine Person allein nur so perfekt sein?

„Max, nicht sabbern."

Wie in einer Art Trance wischte ich mir den Mund ab, was mir ein Lachen von Jason einbrachte.

Erst jetzt realisierte ich, was los war. Leicht peinlich berührt lachte ich und lehnte mich zurück. Dabei versuchte ich mich auf den Film zu konzentrieren und nicht weiter auf Harper. Aber was konnte ich schon dafür, dass sie genau in meinem Blickfeld saß, so, dass ich sie perfekt betrachten konnte? Da schweifen meine Gedanken eben manchmal - des Öfteren - zu ihr.

„Genau so geht's mir mit meiner Alice", schmunzelte Jason und sah seine Freundin verträumt an. So blickte ich Harper ganz bestimmt nicht an. Doch nicht so auffällig.

Meine Mundwinkel zogen sich nach oben, als Harper wegen des Filmes anfing zu lächeln. Am liebsten wäre ich der Grund dafür.

„Alter, euch hat's erwischt." Lucas lachte.

Ich ignorierte seinen Kommentar und stellte mir vor, wie schön es wäre, sie küssen zu können, wann von will, sie meine Freundin nennen zu können, sie als mein zu bezeichnen. War eine Woche schon genug Bedenkzeit für Harper? Ich hielt es nicht mehr aus. Ich merkte, dass sie auch was für mich empfand und legte so viel Hoffnung in sie, wie in noch niemandem zuvor.

„Killerblick von Mia", raunte mir Lucas zu.

Ich blinzelte ein paar Mal, bis ich es verstand. Ich sollte mit den Tagträumen aufhören.

Als ich Mias Blick erwiderte und ihr ein leichtes, beruhigendes Lächeln schenkte, sah sie beleidigt weg. Momentan war sie echt unausstehlich. Mich hatte sie schon letztens im Kino genervt und leider konnte ich mir genau denken, wieso sie dies machte. Ich sollte ihr gleich sagen, dass es nichts brachte, aber sie würde eh nicht auf mich hören. Mia gab selten kampflos auf.

„Du solltest Mia echt abschießen und dich ganz auf Harper konzentrieren", riet mir Lucas.

„Aber Mia ist doch meine beste Freundin", widersprach ich.

„Ist sie das wirklich noch? Sie verhält sich seit Harper hier ist anders. Sicher, dass sie nach wie vor deine beste Freundin ist?"

Lucas hatte ja Recht. Seit Harpers Auftauchen hatte sich so einiges verändert. Doch es entging mir nicht, wie oft Lucas sich in den letzten Wochen mit Mia in die Haare kriegte. Es war deutlich, dass er sie nicht leiden konnte. Aus diesem Grund wusste ich nicht, ob er Mia nur schlecht machen wollte oder es seine ehrliche Meinung war. Doch ersteres würde er nicht tun, sowas machte er normalerweise nicht.

-

Na hoffentlich war das eine gute Idee.

Unsicher betrachtete ich das Boot vor mir, dass mit einer Lichterkette geschmückt war. Es dämmerte schon leicht und so war diese passend. Ein paar Kissen und Decken lagen mit drin, falls uns kalt werden würde.

Erst vor etwa einer Stunde hatte ich mit Lucy und Brooklyn geskyped, welche mir von ihren Dates erzählt hatten, da ich etwas Besonderes für Harper vorbereiten wollte. Ich möchte sie endlich für mich gewinnen. „Suche dir am besten einen Ort aus, wo Harper nicht wegrennen kann. Deine Schwester hat es mal gemacht, bevor sie mit mir zusammen kam und das sollte man auf jeden Fall vermeiden", riet mir Brooklyn. Irgendwann kamen wir dann gemeinsam auf die Idee, dass ich mir bei einem Bekannten ein Boot leihen könnte, es romantisch schmücken sollte und mit Harper auf dem See, der sich in der Nähe unserer Häuser befand, herumschippern sollte. „Hätte ich damals auch machen sollen", hatte Brooklyn gewitzelt, wofür er einen Schlag von Lucy bekam.

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