Engel aus Einigkeit

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"Und was machen wir jetzt?", fragte ich panisch. "Erstmal evakuieren wir alle! Da drüben-" Felix zeigte zum Pokémon-Center- "-sollen sie sich versammeln, okay? Sag allen in dieser Richtung Bescheid, ich gehe in die andere!", sagte er. Ich lief sofort in die angegebene Richtung und rief nach den Einwohnern. Hier und da versteckte sich einer im Gebüsch, dort saß mal jemand zwischen den Trümmern, woanders lehnte eine an einer Hauswand. Ich gab ihnen Bescheid und sie liefen los, auch wenn einige noch etwas motiviert werden mussten. Schnell hatten sich alle versammelt und liefen aus der zerstörten Stadt. Am Ausgang wurden wir schon erwartet. "Gut, dass ihr Zeit habt", meinte Felix. "Ist grad 'n bisschen langweilig gewesen, da kam das gerade richtig", antwortete ein Junge, der Gold überraschend ähnlich sah. "Dir geht's auch nur um Spannung, oder, Erik?", meinte ein anderer. Etwas größer und mit dunklen Haaren sah er etwas ernster aus, aber man konnte sich nie sicher sein. "Ach, komm schon, du genießt es doch auch, Tom", antwortete Erik. Der dritte hatte schwarze Haare und eine dunkle Hautfarbe. "Hi, ich bin Mich", stellte er sich vor. "Michael", sagte Felix. Michael sah aus wie jemand, der mitten im Unterricht ohne erkennbaren Grund vom Stuhl fiel. "Sein Spitzname ist Mich", erklärte Tom. "Er hat so seine Eigenheiten. Aber gut, was erwartet man von jemanden, der sich selbst Michus Lorsch nennt." Ich prustete los und die anderen stimmten ein. Als wir fertig waren, schien Felix sich zu erinnern, warum sie überhaupt hier waren. Sein Gesichtsausdruck wurde ernst. "Okay, wir sollten besser mal loslegen."-"Was ist mit meinem Vater? Er ist doch auch Mitglied der Top Vier, oder nicht?", fragte ich. "Er hatte keine Lust", sagte Tom knapp. Dann holten sie alle ihre Pokémon heraus. Aus Toms Pokéball sprang ein Schlapor, Michael besaß ein Voltenso, Eriks Pokémon war ein Hundemon und Felix setzte sein Galagladi ein, diesmal das echte. Dann gaben sie ihren Pokémon ihre anderen Pokébälle. Ich hatte keine Ahnung, was das sollte. Das sah man mir offenbar an, denn Felix erklärte mir:"Unsere Pokémon leihen den Kämpfern ihre Kraft. Was für einen Effekt diese Einigkeit hat, siehst du gleich." Dann berührte er eine Kette, in die ein bunter Stein eingelassen war, den ich sofort als Schlüsselstein identifizierte. Auch Michael, Tom und Erik berührten ihre Schlüsselsteine. Ihre Pokémon vollzogen eine Mega-Entwicklung. Ich kannte bereits die Mega-Formen der Pokémon, wurde aber trotzdem doppelt überrascht: erstens strahlten diese Pokémon eine überwältigende Kraft aus, und zweitens trug jedes eine Art Rüstung, die in allen Farben schimmerten. Abet das war nicht das beste an der Rüstung: An dem Rücken waren Engelsflügel angebracht, die in einem Weiß strahlten, welches so hell war, dass ich nicht hinsehen konnte. Und tatsächlich schwangen sich die Pokémon in die Luft. Es war skurril, ein Mega-Hundemon mit Engelsflügeln fliegen zu sehen, aber ich zweifelte keine Sekunde daran, dass es ordentlich austeilen könnte. Ich senkte den Kopf und starrte betrübt auf meinen Meisterball. Konnte ich jemals so stark werden? So gut wie diese vier Trainer? Ich hatte für einen kurzen Moment Lust, den Ball zu zerstören, aber letztendlich öffnete ich ihn nur und Drake schaute mich mitleidig an. Er hob den Kopf, holte mit seinen Flügelflossen aus und flog los. Er stieg höher und höher, und als ich dachte, er wollte mich verlassen, stoppte er und stieß ein fürchterliches Gebrüll aus. Mein Trommelfell platzte zum Glück nicht, aber ich war für einen Moment taub. Das nächste, was ich wahrnahm, war, dass ich von hinten angestupst und in die Luft geworfen wurde, wo mich etwas auffing. Ich schaute mich um und sah ein rosarotes Drachen-Pokémon neben mir fliegen. Ich rätselte, was das sein könnte, bis mir Latias einfiel. Ich stutzte und sah nach, worauf ich saß. Und wie vermutet verriet mir eine blaue Farbe, dass ich auf Latios ritt. Sie flogen über die Stadt. Es war beeindruckend, zu sehen, wie vier Pokémon ein große Pokémonhorde verprügelte, vor allem mit Rüstung und Engelsflügeln. Allerdings schienen Giratina und Darkrai ihnen Probleme zu bereiten. Ich durfte anscheinend nicht weiter zuschauen, denn Latios legte den Turbo ein. Wir schossen auf eine abgelegene Insel zu, auf der ich etwas grün glänzen sah. Drake schoss im Sturzflug an mir vorbei und... fraß das mysteriöse Objekt? Und dann ging alles zu schnell. Ich fiel von Latios, als es sich einmal um die eigene Achse drehte, sah, wie Drake unter mich schoss, ich landete dann zwar, aber Drake schien unter mir zu zerfließen, ich war wieder im freien Fall, etwas traf mich und das letzte, was ich noch wusste, war ein großartiges Gefühl und die Worte:"Ich habe dich gerne als meinen Trainer akzeptiert."

Pokémon: Das Kind von Leben und Tod (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt