"Nehmen wir die Verfolgung auf."
Wir packten unsere Sachen zusammen und füllten unsere Vorräte auf. Bei diesem Ding würden wir es gut gebrauchen können.
"Es ist nach Norden gelaufen. Es wurde zuletzt in Laubwechselfeld gesehen", sagte ich. Die anderen nickten, auch wenn Gold dies etwas zögerlich tat. Ich seufzte und versuchte mich zu konzentrieren. "Los geht's."Als wir ankamen, sahen wir eine Schneise der Verwüstung. Mehrere Häuser waren zerstört. Das Pokémon-Center war von einem Gerüst umgeben, das keine weiteren Blicke ermöglichte. "Oh Mann... Was genau machen wir hier überhaupt?", fragte ich mich laut. "Ich wär für Abhauen", kam von Gold. Ich seufzte. "Dafür ist es jetzt zu spät, denke ich... Wir müssen herausfinden, wo es hinwollte. Lasst uns im Center nachfragen..."
Sobald wir das Center betraten, fielen mir sofort die Verletzten auf. So ziemlich jeder Einwohner Laubwechselfelds hatte etwas abbekommen. Ich schluckte. Wir hatten wirklich Glück gehabt, als dieses Wesen an uns vorübergezogen war. Schwester Joy bemerkte uns. Sie schaute auf und unter ihren Augen waren überdeutliche Ringe zu erkennen. "Nicht noch mehr Patienten...", sagte sie erschöpft. Wir liefen zu ihr. "Wir sind keine Patienten, wir versuchen, die Ursache für all das hier zu stoppen", erklärte Mirai. Schwester Joys Gesicht hellte sich etwas auf, zeigte dann aber einen wütenden Ausdruck. "Diesem Ding muss mal ordentliches Benehmen eingeprügelt werden! Mir egal, was es ist, hauptsache ihr macht was dagegen!" Through trat vor. "Dafür müssten wir wissen, wohin es verschwunden ist."-"Auf den Vulkan. Keine Ahnung, was es dort will." Wir wendeten uns zum Gehen. "Entschuldigung?", sagte Schwester Joy. "Was ist?", fragte Gold. "Könnte einer von euch hierbleiben und mir helfen...?" Gold sah aus, als wollte er sie küssen. Jetzt hatte er eine Ausrede dafür, nicht mit uns mitzukommen. "Ich!", sagte Mirai. Golds Mundwinkel fielen schlagartig nach unten. "Aber ich wollte-", versuchte er zu protestieren, doch Mirai unterbrach ihn. "Du weißt genau, dass du stärkere Pokémon hast als ich. Also versuch gar nicht erst, dich hier zu verstecken." Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, ich hätte Tränen über Golds Gesicht gelacht. Aber Mirai hatte Recht und Gold musste es akzeptieren. "Dann mal auf zum Schlotberg."Wir liefen Route 113 entlang und bahnten uns einen Weg durch die Asche, die vom Vulkan kam. Aufgrund der gelegentlichen Rumpelgeräusche vom Vulkan wurden wir etwas nervös. Wir mussten durch den Feurigen Pfad, da wir keine Wüstengläser hatten. Hier und da wollten uns ein paar Pokémon aufhalten, die uns wegen der Hitze mehr zusetzten als sie es sollten. Schließlich erreichten wir die Seilbahn und stiegen in die Gondel. Ich tippte nervös auf meinem Arm herum, während die Seilbahn sich ihre gefühlten Stunden Zeit ließ. Eine neue Erschütterung ließ mich zusammenzucken. Ich biss mir auf die Faust. "Beeil dich..." Wir alle starrten auf den Vulkan hinaus und unsere Nervosität war deutlich zu sehen. Und plötzlich schoß etwas an uns vorbei, brachte die Kabine ins Wackeln und jagte uns einen riesigen Schock ein. "...Arceus sei Dank hat uns das nicht erwischt", meinte ich. "Wir haben trotzdem ein Problem!", rief Through und zeigte auf die Stahlkabel, die uns trugen. Da, wo das Wesen an uns vorbeigeschossen war, rissen alle Stränge. "Festhalten!", rief Luxtra. Wahrscheinlich eine gute Idee. Ich klammerte mich mit aller Kraft an der Haltestange vorne fest, als das Kabel mit einem lauten Knacks endgültig durchbrach. Gold fing an, so hoch zu schreien, wie es nicht mal ein kleines Mädchen hinbekommen hätte, als die Gondel abrutschte und fiel. Ich kann aber nicht sagen, dass ich derjenige war, der besonnen und ruhig blieb. Das war Luxtras Job. Während ich, Gold und Through schrien wie am Spieß, war sie sichtlich am Überlegen, wie wir rauskommen könnten. Aber es wurde noch schlimmer. Das Wesen flitzte erneut an uns vorbei. Und jetzt erwischte es Dach und Boden der Kabine. "Shit!", rief Gold. Wir fielen. Aus 50 Metern Höhe. Und die Kabine war drauf und dran, uns auch noch zu erwischen. Zum Glück konnte sich Luxtra etwas drehen und die Gondel mit einem gezielten Donner sprengen. "Through, kannst du nicht ein Portal unter uns öffnen oder so?!" Er hing schlaff in der Luft. Ein Teil der Seilbahn hatte ihn ohnmächtig geschlagen. "Drake!" Ich versuchte, an meinen Meisterball zu kommen, aber ich bekam ihn nicht zu fassen. Die umherfliegenden Trümmer machten es mir auch nicht leicht. Der Boden kam näher und ich griff immer noch verzweifelt nach Drakes Ball. Durch den scharfen Wind bildeten sich Tränen in meinen Augen. Ich startete einen letzten Versuch, 10 Meter über dem Boden. Ich packte einen Ball und öffnete ihn, hoffend, dass es nicht einer der leeren war. Glurak schoss heraus und packte mich und Gold sofort und flog in dem Versuch, Through und Luxtra abzufangen, im Sturzflug auf den Boden zu. Der Boden kam so nah, dass ich ihn fast mit meinen Schuhen hätte berühren können, als Glurak abbremsen musste, um nicht alle in den Tod zu reißen. Es flog nach oben, während ich wie erstarrt in seinen Klauen hing. Ich sah Luxtra und Through nicht mehr. Dann hörte ich einen erleichterten Seufzer von Gluraks Rücken. "Uns geht es gut", hörte ich Luxtras Stimme. Ich entspannte mich etwas, aber ich wusste, dass das Wesen noch hier herumschwirrte. Und genau in diesem Moment raste es knapp an uns vorbei und landete eindeutig auf den Schlotberg. Glurak beschleunigte und setzte uns auf der anderen Seite der Vulkanspitze ab. Ich ließ mich fallen und atmete tief durch. "Schock meines Lebens abgehakt..." Gold legte sich neben mich. "Geht mir genau so... Was ein Mistvieh, ey." Ich setzte mich auf. "Und sowas sollen wir bekämpfen?"-"Ohne mich!" Gold stand auf. Auf seinem Gesicht stand eine Mischung aus Wut und Angst. "Warum ziehst du mich in so eine Scheiße rein? Ich wollte nur ein kleines Abenteuer erleben! Aber doch nicht so etwas!" Ich schaute ihn überrascht an. So kannte ich ihn gar nicht. "Ich hab dich freiwillig begleitet, und immer, wenn ich aussteigen wollte, hast du die Freundschaftskarte gespielt! Aber diesmal nicht! Ich bleib hier jetzt einfach sitzen und du kannt gerne so viel Blödsinn machen, wie du willst. Zufrieden?!"-"Gold...", versuchte ich, ihn zu beruhigen. "Nix is! Du gehst da jetzt alleine hin! Oder nimm halt dein Psycho-Glurak, den faulen Sack namens Through und die eiskalte Blitzekatze mit, oder was auch immer sie ist!" Ich kratzte mich am Kopf, während er sich wegdrehte. Ich war mir sicher, dass ich ihn nicht überreden konnte. Through schaute mich traurig an und Luxtra warf mir einen resignierten Blick zu. Ich holte Luft und winkte den beiden dann, mitzukommen. Außerdem holte ich noch Drake raus. Es wurde Zeit...
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Pokémon: Das Kind von Leben und Tod (Pausiert)
Fanfiction"Dieses Wesen muss um jeden Preis aufgehalten werden. Denn es ist das Chaos in Person. Es ist das Kind von Leben und Tod." Silber wurde schon immer gesagt, dass er außergewöhnlich war. Und er wusste auch, worin. Er war außergewöhnlich schwach, klein...