Brandgefährlich

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"Das ist schlecht", murmelte ich. Der Schatten wickelte sich langsam um mein erstarrtes Glurak. Ich griff nach Drakes Ball, hielt aber auf halbem Weg an. Ich kannte Dirk. Er würde alles tun, um den Kampf ununterbrochen zu lassen. Wenn ich Drake oder Luxtra zur Hilfe holen würde, würde er sie mit seinen Pokémon aufhalten. Es war sinnlos. Also konnte ich nur abwarten und sehen, was passierte. Sein Glurak hatte die Mega-Entwicklung mittlerweile vollzogen und brach mit lautem Gebrüll aus dem Kokon heraus. Ihm war ein drittes Horn gewachsen, der Schwanz war länger, der Bauch dünner und die Flügel hatten an Spannweite und Spitze gewonnen. Mega-Glurak Y nutzte auch seine Fähigkeit, die, wie ich schnell erkannte, Dürre war. Das Sonnenlicht intensivierte sich. Mein Glurak fauchte leise, als der Schatten sich um seinen Hals legte. Dirk musterte die Transformation meines Drachen mit hochgezogener Augenbraue. "Glurak, Flammenwurf", sagte er. Es holte tief Luft und ließ einen großen Feuerstrahl auf mein Glurak los. Dieses reagierte, wich aus und feuerte gleichzeitig kleine Glutkügelchen zurück. Dirk lachte über die kleinen Projektile, aber er unterschätzte ihre Durchschlagskraft. Mitten im Flug zündeten sie quasi einen Turbo aus dunkler Energie und zischten Dirks Mega-Pokémon tief in die Schuppen. Dirk und sein Partner gaben synchron einen verärgerten 'Ts!'-Laut von sich. "Luftschnitt!", befahl Dirk. Ein Strahl komprimierter, extrem schneller Luft flog auf mein Glurak zu, dass jetzt vollkommen in seinen Schatten gehüllt wurde. Ich ahnte, was als nächstes kam. Und meine Vermutung wurde bestätigt, als Gluraks Flügel abrupt zu riesigen Engelsflügeln mit Klauen an den Enden heranwuchsen. Diesmal wuchs der Rest des Körpers allerdings mit. Die Flügel waren zwar immer noch viel zu groß, aber das Verhältnis war nicht mehr so extrem merkwürdig wie bei Glumanda. Großartig. Jetzt hatten wir ein 5 Meter großes Schattenglurak und ein etwas kleineres Mega-Glurak Y, die beide heiß darauf waren, sich die Birne einzuschlagen und dabei aus Versehen noch den ganzen Wald umzumähen. Und gerade in dem Moment meldete sich mein Pokédex und meldete mir, dass Glurak die Attacke Feuersturm gelernt hatte. Somit war das ganze Problem noch eine ganze Ecke größer geworden. Auch seine anderen Angriffe hatten sich verändert. Es beherrschte nun ebenfalls Schlitzer, Drachenklaue und Flügelschlag. Ich sah hoch und entdeckte, dass Dirk nicht nur den Ernst der Situation nicht verstand, sondern anstatt dessen auch noch motiviert war, diesen Kampf zu bestreiten. Ich wusste aber bereits das Ergebnis. Ich dachte angestrengt nach, aber Glurak griff bereits an. Als Auftakt benutzte es Schlitzer, dem Dirks Glurak knapp ausweichen konnte. Dieses griff mit Luftschnitt an, was aber nutzlos abprallte. "Was ist denn mit dem Vieh los?", rief Dirk mir zu. "Nichts gutes!", schrie ich zurück. "Deswegen wollte ich nicht kämpfen!"-"Pff", machte Dirk und winkte ab. "Das schaff ich schon." Er musste seine Meinung allerdings überdenken, als Glurak mit den Klauen an seinen Flügeln einen besonders kräftigen Flügelschlag entfesselte und Mega-Glurak durch eine Reihe von Bäumen durchknallte. Sein Pokémon stand zwar wieder auf, aber dann kam meines auf die großartige Idee, Feuersturm zu nutzen. Eine gewaltige dunkellilane Stichflamme schoss die Schneise entlang, die Dirks Glurak bei seinem unfreiwilligen Flug hatte entstehen lassen, und setzte dabei einige der Pflanzen in Brand. Das arme Opfer des Angriffes fand sich in einer Feuersäule von riesigen Ausmaßen wieder und brach sofort komplett zerstört zusammen. "Oh.", war der Kommentar seines Trainers. Er rief Glurak zurück und griff nach seinen anderen fünf Pokébällen. Ich holte ebenfalls Drakes Ball hervor und Luxtra sprang an meine Seite. Ich drehte mich zu Gold um, der ebenfalls drehte, allerdings durch. Mirai stand am Waldrand und beobachtete vorsichtig das Spektakel. Drake erntete einen komischen Blick von Dirk, ignorierte ihn aber und konzentrierte sich darauf, mit Hilfe vom Apoquallyp des Rothaarigen den Waldbrand zu löschen. Luxtra hingegen griff zusammen mit Dirks Noctuh, Libelldra, Feelinara und Rexblisar Glurak an, dass sich ehrlich gesagt einen Dreck um den Schaden kümmerte, den es einsteckte. Es holte aus und schlug Noctuh mit einer Drachenklaue weg. Noctuh ging sofort k.o. und raste in Apoquallyp rein, das im nächsten Moment auch schon einen Flügelschlag ins Gesicht bekam. Drake hatte Probleme, alleine das Feuer zu löschen, während Glurak ein Pokémon nach dem anderen ausschaltete. Die Situation wurde einfach nicht besser.

Pokémon: Das Kind von Leben und Tod (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt