Tod einer Welt

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Ich starrte die Person an, die in der Tür stand. Und sie starrte zurück. Dann wendete das andere Ich sich zu Through. "Ich dachte, ihr kommt erst später...", wollte ich- also, mein Doppelgänger- mich entschuldigen. Wenn Blicke töten könnten, wäre diese Person, die ich aus der Zukunft sein könnte, da sie schon etwas älter aussah, schon mindestens drei Mal gestorben. Ich bemerkte, das immerhin Felizia und der Arenahelfer nichts mitbekamen, die räumten wahrscheinlich das Kampffeld auf. Through seufzte verärgert. "Ich habe gerade Lust, ein Portal in deiner Fresse zu öffnen", sagte er zu meiner älteren Version. Dann erschuf er ein Portal mitten im Raum und winkte mir und mir, mitzukommen. Wir gingen in die Gate-Dimension. Ich weiß nicht, was ich erwartete, aber ich fand es seltsam, dass das Durchschreiten eines Portals sich eben nicht auf irgendeine Art und Weise seltsam anfühlte. Die Gate-Dimension sah allerdings so aus, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Ein monochrom grauer Raum mit jeder Menge Portale, die nirgendwohin zu führen schienen. Alle ähnelten sich stark. Alle waren weiß, hatten einen schönen Rundbogen und waren irgendwie verziert. Bis auf eins, das war eindeutig ein Netherportal. Through bedeutete uns, zu warten, während er in eines der Portal ging. Ich schaute mein zweites Ich an. "Er will sich an mir abreagieren", sagte es. "Warum geht er dann in eine andere Dimension?", fragte ich. Mein Doppelgänger zog eine Grimasse. "Er will etwas mehr Power dahinter. Keine Sorge, in dieser Dimension kannst du nicht verletzt werden", fügte er schnell hinzu, als er meinen Gesichtsausdruck sah. "Und wo genau ist er jetzt?" Silber Nr. 2 zeigte auf den höchsten Punkt des Rundbogens. "Through hat es tatsächlich mal geschafft, sofort die richtige zu nehmen", meinte er lächelnd. Ich endeckte das Zeichen am Rundbogen und musste grinsen. Ich hatte nie allzu viele Mangas gelesen, aber ich wusste schon, was das für eine Dimension war. Im nächsten Moment kam Monkey D. Ruffy aus dem Portal gesprungen und verpasste Alternativ-Ich eine. Dann setzte er sich zu uns. "Wir sind dir wohl eine Erklärung schuldig, was?", fragte er mich mit einem immerhin etwas weniger wütenden Seitenblick auf dieses andere Ich. "Könntest du bitte vorher ein etwas passenderes Aussehen annehmen? Es ist verwirrend, mit einem schlauen Ruffy zu reden", bat ich ihn. Er rollte mit den Augen, sprang aber nochmal kurz in meine Dimension, um wieder so auszusehen, wie ich ihn kannte. "Also, bevor du irgendwie was verwechselst, zwischen Dimensionen zu reisen hat nichts mit Zeitreisen zu tun", begann Through. "Die Sache ist, von Dimensionen gibt es immer mehrere. Die Unterschiede sind aber extrem winzig und es gibt auch nur wenige. Von deiner Dimension gibt es beispielsweise fünf Variationen, das ist etwas über dem Durchschnitt. In der einen Dimension hast du einen anderen Namen, in der nächsten keine Mütze, in der dritten sind deine Haare blond statt braun, in der vierten hast du eine hässliche Narbe am Hals und ein fehlendes Auge und die fünfte ist seine." Er bewegte den Kopf zu meiner älteren Version. "In seiner Dimension ist der Unterschied, dass er bereits gegen das Kind von Yveltal und Xerneas gekämpft hat."-"Und ich habe verloren", fuhr er mit einem traurigen Lächeln auf dem Gesicht fort. "Ich wollte wieder gegen es antreten und habe im Geheimen trainiert, dummerweise ist währenddessen quasi die Apokalypse passiert. Meine Dimension ist zerbrochen und kann selbst mit dem stärksten Kleber nicht mehr repariert werden." Mir lief ein Schauer über den Rücken. Ich hatte keine Lust, dass so etwas auch in unserer Dimension passiert. "Ich hatte Mitleid mit ihm", meldete Through sich wieder zu Wort. "Deshalb habe ich ihm angeboten, etwas Zeit in einer anderen Dimension zu verbringen. Und deine war am besten geeignet, da ich sowieso darin arbeite. Das Aufeinandertreffen war allerdings nicht eingeplant." Mit steckte ein Kloß im Hals, aber ich brachte trotzdem ein paar Wörter heraus. "Kann man die Dimension denn wirklich nicht retten?", fragte ich. Alternativ-Ich lachte bitter. "Es gibt Dinge im Leben, die man nicht retten kann. Das Leben ist nicht fair und wird es nie sein. Außerdem ist das nur eine gerechte Strafe dafür, dass ich mich so lange vor meinen Freunden verborgen habe." Dann senkte er den Blick auf seine Pokébälle. "Für meine Pokémon tut es mir leid, aber sie haben es bereits akzeptiert. Wir haben die Verantwortung getragen und versagt." Ich sah, wie etwas in seinen Augen glitzerte. Dann hallte ein lautes Krachen durch den Raum. Die Dimension, wie auch immer. Ich drehte mich um und sah, wie sich in einem der Tore Risse bildeten. "Es ist wohl soweit", meinte Through. Silber nickte. "Ich habe noch eine Bitte", sagte er. "Eines meiner Pokémon hat ein Ei bekommen. Ich möchte nicht, dass ein Kind dafür zahlt, was die Erwachsenen verbrochen haben." Er griff in seinen Rucksack und holte ein Ei in einer Brutmaschine hervor. "Ich möchte ihm eine schöne Zukunft bieten. Das ist es immerhin, was die Erwachsenen machen sollten, nicht wahr? Sie sollten ihren Nachfolgern den Weg in eine bessere Zukunft freilegen." Ich nickte langsam, da ich vollkommen sprachlos war. Mein zweites Ich legte mir das Ei in die Hände. Jetzt liefen ihm entgültig die Tränen aus den Augen. "Pass gut darauf auf, okay?" Ich schaffte es, zu lächeln und einen Daumen hoch zu zeigen. Mein Doppelgänger machte das Gleiche, und kurz dachte ich, ich stünde vor einem Spiegel. Ein weiteres Krachen hallte umher. Wir wandten uns zum langsam einstürzenden Tor und gingen langsam darauf zu. Kurz davor blieb ich stehen und winkte mir selbst zu, bevor dieser Doppelgänger kurz in dem Tor stand und verschwand. Gerade noch rechzeitig, im nächsten Moment brach das Portal endgültig zusammen und löste sich in Staub auf, begleitet von einem Quietschen, dass sich wie eine Nadel durch die Ohren bis zum Herz bohrte. So bekam der Begriff Herzschmerz eine etwas andere Bedeutung. Ich fiel und keuchte, als der Lärm endlich vorbei war. Ich brauchte einen Moment, um alles zu verarbeiten, bevor ich langsam mit Through zurück in meine eigene Dimension wankte. Dabei merkte ich nicht, dass ich das Ei festhielt, als wäre es das einzige auf der Welt, was ich noch hätte.

Endlich ein neues Kapitel! Hat ja lang genug gedauert... Es hat sich leider um fast eine Woche verspätet (sorry 😅), aber ich brauchte eine Pause. (Und wer jz sagt 'Aber du hast doch von einem anderen Buch ein Kapitel hochgeladen', seid still. Ich hatte 90% davon schon vor zwei Wochen fertig.) Und wer es noch nicht mitgekriegt hat, am Montag kommt 'Die Wandler 2'! Yaaaaay! (Hab ich das schon mal gesagt? Ich bin mir ehrlich gesagt gar nicht sicher😅)

Pokémon: Das Kind von Leben und Tod (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt