Die falsche Prophezeiung

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Nachdem Athene verschwunden war, weckte ich zuerst Grover auf, damit die anderen ihn nicht schlafend bei seiner Wache sahen, Während Grover dann Annabeth und Percy weckte - mir war klar, dass es den beiden vielleicht peinlich sein könnte, wenn ihnen bewusst wurde das ich sie zusammen in einem Bett sah -, holte ich Fabian und Josephine aus ihrem tiefen Schlaf. Josephine schreckte sofort aus dem Schlaf hoch, als ich sie auch nur an der Schulter berührte, was sie immer tat, wegen ihrem krankhaften Verfolgungswahn. Bei Fabian war es schon schwieriger, ihn wach zu bekommen. Er schlief wie ein Stein. Ich war nicht im Geringsten überrascht, als ich ihn an den Schultern rüttelte und er dennoch weiterschlief als wäre nichts gewesen. Ganz im Gegenteil, ich fing an zu Lächeln, da es fast so war, als wären wir wieder Kinder. Es war schön zu sehen, dass Fabian seine Gewohnheiten im Laufe der letzten Jahre nicht abgelegt hatte. Sein Vater hatte immer gescherzt, dass neben Fabian eine Bombe hochgehen könnte und er würde nicht davon aufwachen. Das hatte ich damals als Herausforderung betrachtet und jedes Mal versucht Fabian trotzdem irgendwie zu wecken. Was ich am Ende auch geschafft hatte. Genau dieselbe Strategie, die ich mir damals ausgedacht hatte, benutzte ich jetzt wieder. Ich hockte mich neben Fabians Ohr und zählte in meinen Gedanken langsam bis drei um mich zu beruhigen. Dann bückte ich mich vor und gab Fabian einen Kuss direkt neben das Ohr. Es dauerte keine Sekunde, bis Fabian wach war und im Zimmer herumsprang, als hätte es sich eine Tarantel auf seiner Hand gemütlich gemacht. Ich fing an zu lachen, weil seine Reaktion noch genau dieselbe war, wie vor sieben Jahren, als ich diese Strategie zum ersten Mal bei ihm eingesetzt hatte. Sobald Fabian mein Lachen vernahm, hörte er auf herumzuspringen, sah mich erst an und fing dann auch an zu lachen, weil er sich vermutlich noch genau daran erinnern konnte, wie ich ihn als wir klein waren geweckt hatte und wie er darauf immer und immer wieder reagiert hatte.

Keine Ahnung wie lange wir so lachten bis mir auffiel, dass alle anderen uns mit weit aufgerissenen Augen anstarrten. Vermutlich fragten sie sich gerade, ob wir noch ganz richtig im Kopf waren, zumindest fragten sie sich das hundertprozentig bei mir. Ich stand wieder auf und ging zu Grover, der mich ebenfalls anstarrte als wäre ich nicht mehr ganz bei Trost, in die Küche. >Wenn ihr fertig damit seid mich anzustarren als wäre ich irre, könnten wir ja anfangen etwas zu essen und danach zu überlegen wie wir so schnell wie möglich nach Chicago kommen<, rief ich über meine Schulter.

>Was wollen wir denn in Chicago?<, fragte Fabian, da die anderen noch zu verblüfft waren um etwas zu erwidern. Ich holte eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank und trank einen Schluck, ehe ich mich umdrehte und antwortete.

>Den Ophiataurus holen und zum Olymp bringen natürlich<

Während wir aus dem wenigen Proviant, dass wir noch in unseren Rucksäcken hatten und dem was die Letzten Bewohner dieses Zimmers in den Schränken gelassen hatten ein halbwegs ordentliches Frühstück machten und dieses auch vertilgten, erzählte ich den anderen von Athene's Besuch und von dem was sie mir erzählt hatte. Ich ließ allerdings, die Sachen weg, bei dem sie mich entweder zu sehr gelobt hatte oder mich direkt angesprochen hatte, also nur Sachen, die mit mir persönlich zu tun hatten. Bei meinem Bericht darüber, wie Athene Percy und Annabeth zusammen im Bett gesehen hatte, wurden beide rot, aber ich ging nicht näher darauf ein, weil ich wusste, dass es den beiden peinlich war. Aber alles andere erzählte ich ihnen bis ins kleinste Detail. Doch ich wusste, dass mein Vorschlag, wie wir nach Chicago kommen würden und wir es trotzdem schaffen könnten rechtzeitig nach Manhattan zu kommen. Als die anderen anfingen wild durcheinander zureden und alle möglichen Theorien entwickelten um unsere Ziele rechtzeitig zu erreichen, sagte ich ganz ruhig meinen Vorschlag, der in Wirklichkeit gar kein Vorschlag sondern für mich bereits beschlossene Sache war. Die anderen hatten mich nicht gehört und redeten weiter durcheinander. >Wir werden fliegen!<, rief ich lauter als vorher, dieses Mal hörten sie mich alle. Sie wurden komplett still und sahen mich verblüfft an. >Ihr habt richtig gehört. Wir werden nach Chicago in einem Flugzeug fliegen<, wiederholte ich.

Für den Olymp - Das Kind der Verbindung      *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt