Die Göttin der Weisheit

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In meinem Unterbewusstsein, hörte ich wie Percy versuchte mit mir zu reden, ich bemerkte ebenso wie er mich schüttelte und versuchte aus meiner Starre zu lösen, aber ich konnte nicht in die Wirklichkeit zurückkehren, noch nicht. Irgendwann ließ Percy mich in Ruhe, genauso wie die anderen, aber auch das bemerkte ich nur in meinem Unterbewusstsein. Ich konzentrierte mich auf meine Wut und meine Traurigkeit und versuchte beides tief in mir zu vergraben. In den letzten drei Jahren hatte ich herausgefunden, dass die Menschen mich jedes Mal, wenn ich Gefühle zeigte, anders einstuften und habe nach einem Weg gesucht um diese zu unterdrücken. Doch genau das war unmöglich, was ich schnell feststellte, aber nach einigen Wochen war mir aufgegangen das ich etwas anderes tun konnte. Schon vorher hatte ich mich in meine Welt zurückgezogen und es geschafft dort alle meine Gefühle zu verstecken. Ich lernte, immer in meine Welt unterzutauchen, wenn ich meine Gefühle nicht mehr für mich behalten konnte. Meine Welt existierte nur in meinem Kopf und funktionierte ähnlich wie eine virtuelle Welt, in der ich meine Emotionen freien Lauf lassen konnte. Doch während ich in meiner Welt war, verließ ich meinen Körper so zu sagen und für andere hatte es den Anschein, dass ich unter Drogen oder ähnliches stand. Natürlich war ich mir bewusst, dass ich den anderen, die mich so noch nie erlebt hatten, Angst machte, aber das war für mich meine einzige Möglichkeit nicht wirklich verrückt zu werden, deshalb machte ich es trotzdem.

Dieses Mal musste ich länger gebraucht haben um meine Gefühle zu vergraben, denn als ich wieder den Raum um mich wirklich war nahm, war es bereits kurz vor der Morgendämmerung. Ich hatte die ganze Nacht zusammengekauert vor dem Fenster gesessen und meine Gelenke waren steif geworden. Ich stand auf und sah mich im Raum um. Er war in zwei Teile unterteilt, der eine war ganz klar eine Art Wohnzimmer und der andere Teil war eine kleine Küche. Grover saß schlafend am Küchentisch, anscheinend hatten sie Wachen aufgestellt und Grover war bei seiner eingeschlafen, wodurch die anderen zu ihrer Schicht nicht geweckt worden waren. In dem Teil, den ich für das Wohnzimmer hielt, gab es einen ziemlich gemütlich aussehenden Sessel und ein großes Sofa. Beides war von einer Person besetzt, die dort schlief. Fabian, ganz der Gentleman, hatte Josephine das Sofa überlassen, auf dem sie sich in eine Decke gekuschelt hatte und friedlich vor sich hin schlummerte. Fabian hingegen hatte sich nicht einmal ein Kissen unter den Kopf geschoben und zuerst ging ich davon aus, dass er zu erschöpft dafür gewesen war, doch dann sah ich auf den Fleck auf dem ich die Nacht verbracht hatte und bemerkte erst jetzt das eine Decke von mir gerutscht war, als ich aufgestanden war. Fabian hatte ein Kissen danebengelegt, für den Fall dass ich in der Nacht wieder zu mir kommen würde. Darüber war ich so verblüfft, dass ich Fabian eine halbe Ewigkeit anstarrte, bis ich ein grelles Licht aus dem Schlafzimmer wahrnahm und hinging.

Das Schlafzimmer - auch wenn ich nicht sicher bin, ob man das immer so nennen konnte, schließlich schlief in jedem Zimmer im Moment jemand - war nicht besonders groß. In ihm standen ein Zweimannbett, ein Schrank und ein Schaukelstuhl. Doch keines von diesen Dingen zog meinen Blick auf sich, dass tat nämlich die Frau, die mitten im Raum vor dem Bett stand und missbilligend darauf hinunter sah. Eigentlich sah sie ganz normal aus. Sie trug Jeans und eine Bluse, ihre grauen Augen erinnerten mich sofort an Annabeth und auch sonst sahen die beiden sich verflucht ähnlich. Auch das leichte Leuchten, das sie umgab ließ darauf schließen, dass sie mehr als eine gewöhnliche Sterbliche war. Ich wollte gerade etwas sagen, auch wenn ich keine Ahnung hatte was, als die Frau sich etwas zu mir drehte, ganz so als hätte sie gewusst, dass ich in der Tür stand. Ich erkannte diese Frau auf den ersten direkten Blick in die Augen. In meinem Traum von dem Götterrat, in dem ich erfahren hatte, dass der Ophiataurus gestohlen worden war, war diese Frau es gewesen, die Poseidon von einem Angriff auf mich unterrichtete. Vor mir stand die Göttin Athene.

Ich war so perplex, dass ich beinahe vergessen hätte was ich die Person vor mit hatte fragen wollen. Doch dann riss ich mich zusammen und neigte den Kopf vor der Göttin. >Na, diese Förmlichkeiten kannst du getrost bei mir weglassen<, meinte Athene.

Für den Olymp - Das Kind der Verbindung      *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt