Die Wahrheit

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Nachdem ich Fabian an die Wasseroberfläche gezogen hatte, bemerkte ich nicht einmal die Blicke der anderen. Ganz im Gegenteil, ich schrie die anderen an, sie sollen mir doch gefälligst helfen Fabian an Land zu ziehen. Offenbar zog mein Gebrüll, denn nachdem die anderen mich erst ein paar Sekunden lang angestarrt hatten, kam Percy zu mir rüber geschwommen und half mir Fabian zu schleppen - was bedeutete, dass er das Wasser lenkte um Fabian oben zu halten und ihn mehr oder weniger einfach hinter sich herziehen musste, während er sich meine Vorwürfe anhören musste, warum er mir nicht geholfen hatte (wie sich später herausstellte, hatte man auch Annabeth am Bein erwischt, sodass sie Hilfe von Percy brauchte und ich war gar nicht solange unter Wasser gewesen, höchstens drei Minuten, wie Percy mir versicherte, deshalb hatte er mir nicht mehr helfen können, da ich es ja schon allein geschafft hatte Fabian vor dem Ertrinken zu retten). Wir brauchten nicht lang um ans Ufer zukommen, auch wenn ich eher nur so nebenbei bemerkte, dass am Strand bereits Grover und Josephine auf uns warteten und uns zuriefen. Als wir dann endlich wieder festen - und lebenden! - Boden unter den Füßen hatten, lief ich sofort zu Fabian. >Was ist denn passiert?<, fragte Grover nachdem er einen Blick auf Fabi's Wunde geworfen hatte.

>Hades hatte anscheinend schon mit uns gerechnet. Und auch mit unserem Fluchtplan<, antwortete Percy.

>Was? Aber wie? Er konnte doch gar nicht wissen wann ihr kommen würdet!<, rief Grover aus, er schien nervös zu sein.

>Woher soll ich das alles wissen? Ich weiß nur das Hades ...<

>Schluss damit!<, unterbrach ich Percy ungehalten. >Das können wir auch noch besprechen, wenn wir Fabian geholfen haben!< Die anderen, das heißt Percy und Grover, nickten ziemlich bestürzt. Sie schienen nicht gerade daran gewöhnt zu sein sich von Anfängern sagen lassen zu müssen, was man zuerst machen musste und was noch warten konnte.

>Stephanie hat Recht. Die Wunde wurde von stygischen Eisen verursacht, das bisschen Nektar das wir noch haben reicht da nicht<, meinte Annabeth, die Fabian näher untersucht hatte.

>Soll das heißen, er wird sterben?<, fragte Josephine ängstlich und sprach das aus was mir auf der Zunge gelegen hatte.

>Nein, nicht wenn wir ihn nach Camp Jupiter bringen. Sie haben dort bessere Chancen ihm zu helfen: bessere Heiler und bessere Heilungsmittel. Aber wir müssen uns beeilen, er ist noch zusätzlich geschwächt, weil er so lange keinen Sauerstoff zur Verfügung gehabt hatte<, antwortete Annabeth.

>Gut. Ich besorg uns ein Boot, damit kommen wir am schnellsten nach San Francisco<, mit diesen Worten verschwand Percy auch schon. Auch wenn es sich so angehört hatte als würde er das nur tun wollen um Fabian zu helfen, vermutete ich insgeheim, dass da noch etwas anderes hinter steckte. Vermutlich wollte Percy nur vermeiden, dass ich ihn darüber ausquetschen könnte was Hades in der Unterwelt gemeint haben könnte. Tatsächlich interessierte mich das in diesem Moment nicht die Bohne. Ich hatte viel zu große Angst um Fabian, als dass ich mich jetzt mit noch mehr Rätseln rumschlagen wollte. Davon hatte ich in letzter Zeit sowieso zu viele gehört. Prophezeiungen und Rätsel gehörten bei mir irgendwie zusammen und beides diente, meiner Meinung nach, nur dazu um einen zu verwirren. Zu dieser „Verwirrungsliste" gehörten mittlerweile, zumindest für mich, auch die Götter, auch wenn das wahrscheinlich Blasphemie war. Aber ich will hier nichts schönreden, die Götter waren doch echt schräg. Helfen wollen sie einem nur, wenn man vorher etwas für sie getan hat, und andauernd reden sie in Rätseln oder verschwiegen einem wichtige Informationen, die man zum Überleben brauchte. Meiner Meinung nach waren die Götter schwieriger zu verstehen als alle Prophezeiungen und Rätsel, die ich je gehört hatte, zusammen. Das war vielleicht etwas übertrieben, aber hey, so war es für mich halt und ich hatte nicht vor diese Meinung in naher Zukunft zu ändern.

Für den Olymp - Das Kind der Verbindung      *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt