Ankunft in New York

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Die Autofahrt zum Flughafen war die reinste Folter. Da mein Vater den Besorgten spielen musste,hatte er darauf bestanden Grover und mich zum Flughafen zu bringen. Anfangs hatte ich noch versucht es ihm auszureden,aber er argumentierte damit,dass er sowieso dorthin musste,da er für ein paar Tage nach Frankreich musste. Dagegen hatte ich dann keine Chance mehr. Während der Fahrt versuchte George-mein Vater-sich mit mir zu unterhalten,doch als er dann irgendwann bemerkte,dass ich an diesem Gespräch nicht gerade aktiv teilnahm,unterhielt er sich mit Grover.

Ich konnte eigentlich nur an mein Gespräch mit meiner Mutter denken. Sie hatte versucht es mir auszureden und es mir zu verbieten in die USA zu fliegen,hatte aber schlussendlich zugestimmt unter der Bedingung,dass ich ihr sagte,warum ich nicht mit "meiner Familie" in den Urlaub wollte,sondern lieber mit Bekannten. Ich sagte ihr die Wahrheit ein bisschen zu schroff:>Weil ich bei Bekannten nicht so tun muss,als wäre alles in bester Ordnung und wir wären ein Herz und eine Seele. Denn das sind wir nicht!<
Daraufhin wünschte sie mir nur noch schöne Ferien und legte auf. Sie klang verletzt,als hätte ich ihr soeben etwas gesagt,was sie noch niemals,nicht einmal ansatzweise,gehört hatte. Kurzum ich bereute esihr dur Wahrheit so offen ins Gesicht geknallt zu haben. An etwas anderes denken,sagte ich mir. Denk an die Lösung,nicht an das Problem. Diese Worte hatte ich aus einer meiner lieblings Bücherreihen "Das Schwert der Wahrheit" von Terry Goodkind,die ich mir vor ein oder zwei Jahren gekauft hatte. Seitdem war das zu meinem Motto geworden. Und es funktionierte wirklich gut,zumindest bis jetzt.

George redete vorne immer noch mit Grover und ich verstand einfach nicht wieso die Beiden sich so gut verstanden,wo sie sich doch kaum kannten,doch je mehr ich darüber nachdachte,umso mehr kam ich zu dem Schluss,dass es egal war. Schließlich war es unwahrscheinlich,dass die beiden sich jemals wiedersehen würden.

Vielleicht sollte ich das mit dem "George" erklären. Da mein Vater kurz nach meiner Geburt sich von meiner Mutter getrennt hatte und erst angefangen hatte sich für mich zu interessieren,als ich schon älter war,hatte ich niemals wirklich einen echten Vater. George reiste seit Jahren auf der gesamten Welt umher,er behauptete es sei wegen des Jobs und das wäre auch der Grund weshalb er nicht so viel Zeit für meinen Bruder und mich hätte,und besuchte uns daher nur selten. Bei diesen Besuchen hatte ich immer das Gefühl,dass er nicht so recht wusste,was er mit uns anfangen sollte. Mit meinem Bruder hatte er wenigstens ein paar Gemeinsamkeiten,doch mit mir konnte er eigentlich nur über Geschichte reden.

George hatte wie ich schon immer eine Schwäche für die Geschichte anderer Länder und das schloss auch die Mythen und Legenden mit ein. Irgendwann-ich glaube,ich war sieben-hatte ich zum ersten Mal begriffen,dass mein sogenannter Vater für mich eher ein Onkel war,den man nur zu kleinen und seltenen Besuchen sah,dass er mit mir einfach nichts anfangen konnte und mich nur wahrnahm um sein Gewissen zu erleichtern. Ich machte ihm keine Vorwürfe,dass er keine väterlichen Gefühle für mich hatte. Er wollte mich nicht und das habe ich begriffen. Seither hatte ich beschlossen keinen Vater mehr zu haben,nie wieder. Deswegen hatte ich auch am Anfang Vorbehalte gegen Nick gehabt. Am Ende habe ich ihn eigentlich nur akzeptiert,weil er,nachdem er bemerkt hatte,dass ich keinen Vater-egal ob echter oder nicht-haben wollte,mich einfach toleriert hatte und nicht mehr versucht hatte mir väterliche Ratschläge zu geben.

Auf jeden Fall konnte ich zunächst irgendwelchen Fragen von Seiten Grover entkommen,da wir erst kurz bevor unser Flug ging am Flughafen eintrafen und Grover und ich uns beeilen mussten,damit wir die Maschine noch bekamen. Das war auch ganz gut so,denn ich wollte ihm jetzt noch nicht erklären,warum ich ein so schwieriges Verhältnis zu meinem Vater hatte. Ich war mir nicht einmal sicher,ob ich es ihm jemals erzählen würde.

Mir wurde schlecht,sobald wir das Flugzeug betreten hatten. Als wir dann endlich auf unseren Sitzplätzen saßen,ließ ich die Armlehnen nicht mehr los,bis das Flugzeug wieder auf festem Boden stand. Während des Fluges versuchte Grover herauszufinden,was bei meinem Vater und mir vorgefallen war. >Das ist eine lange Geschichte. Vielleicht erzähle ich sie dir später<,sagte ich abwehrend und Grover schien zu verstehen. Danach erzählte er mir von Camp Half-Blood,wie toll es dort sei,dass es da Leute gebe,die dasselbs durchgemacht hätten wie ich und dass ich da gute Freunde finden würde. Beim letzteren dachte ich:Wohl kaum,sagte aber nichts. Ich wusste,dass er nur nett zu mir sein wollte und beschloss daher ihn einige Fragen zu stellen,einerseits damit er sich besser fühlte und andererseits damit ich mich von der Tatsache ablenken konnte,dass ich in einem Flugzeug saß. >Du glaubst also,dass ich ein Halbgott bin?<,fragte ich ihn.

>Nein,ich weiß,dass du ein Halbgott bist. Sonst hätte ich nicht auf dich aufpassen müssen und die Fu...Wohlgesinnten hätten dich nicht angegriffen<,erklärte er mir.

>Und was glaubst du von welchem Gott ich abstamme?<

>Also so genau kann ich das nicht sagen,aber ich kann dir sagen von wem du meiner Meinung nach nicht abstammst,wenn dir das was hilft<

>Tut es<

>Also ich glaube nicht,dass du die Tochter von einem der Nebengötter bist,sonst wärst du nicht von den Gesandten des Hades' angegriffen worden.
Du hast nicht die Talente des Hephaistos' und hast nicht mal annähernd Ähnlichkeit mit den Kindern des Hermes',außerdem scheinst du mir nicht der Typ zu sein,der gerne stiehlt,also fallen die auch schon mal weg.
Du bist nicht so aggressiv und kampflustig wie die Kinder des Ares' und so wie deine Gesichtsfarbe aussieht,scheint dir das Fliegen nicht gerade zu bekommen. Damit fallen Ares und Zeus ebenfalls raus.
Und ich glaub auch nicht,dass du die Tochter von Dionysos bist,denn dann hätte er sich mehr für deine Sicherheit interessiert.
Damit bleiben Athene,Demeter,Aphrodite,Apollo und Poseidon<,meinte er und um ehrlich zu sein,gefielen mir davon nur Athene und Poseidon. Ich meine,wenn ich schon mein Leben lang angelogen werden musste,dann sollte wenigstens etwas Positives dabei rauskommen. >Allerdings...<,fügte Grover hinzu,>hoffe ich,dass du nicht die Tochter von Poseidon bist,denn dann würde Zeus uns aller Wahrscheinlichkeit nach zusammen mit dem Flugzeug vom Himmel pusten< Bei diesem Kommentar fiel mir mein letzter Traum wieder ein,doch da mir schon bei dem Gedanken daran was Zeus mit diesem Flugzeug machen könnte so schlecht wurde,dass ich mich am liebsten an Ort und Stelle übergeben hätte,beschloss ich nicht weiter darüber nachzudenken und lieber anzufangen zu hoffen das Flugzeug möge doch bloß heil am Flughafen ankommen.

Ich hatte keine Ahnung wie lange der Flug dauerte-es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Grover meinte,dass unsere Mitfahrgelegenheit-wobei er sich massiv weigerte mir zu erzählen worum es sich hierbei handelte-erst in ungefähr einer Stunde uns abholen kommen würde und schlug vor,dass wir uns ja etwas zu essen holen könnten um uns die Wartezeit zu verkürzen. Ich sagte ihm zu,obwohl ich mir nicht im Geringsten vorstellen konnte,etwas zu essen. Doch Grover wollte nett sein und sah so aus,als habe er einen riesen Hunger,deshalb beschloss ich wenigstens zu versuchen ein Wasser runterzubekommen-was mir,zu meiner eigenen Überraschung ,auch gelang. Grover hingegen trank drei Becher Kaffee und verschlang mindestens ein halbes Dutzend Sandwiches,wobei ich mir nicht im Geringsten vorstellen konnte,wo jemand,der so aussah wie er,das ganze Essen ließ. Doch als er anscheinend genug gegessen hatte,sagte er mir,dass wir jetzt besser aufbrechen sollten,wenn wir nicht den ganzen Weg ins Camp laufen wollten. Ich wollte nicht,deshalb machten wir uns auf den Weg.

Wir liefen ein ganz schön weites Stück durch Queens-soweit wie ich das beurteilen konnte-und suchten uns irgendwo eine Art Wald oder eine Grünanlage. Ich würde sagen,wir hielten auf einer Wiese und darüber war ich echt froh. Ich war müde,mein Magen schien rebellieren zu wollen und Grover machte ein sehr nervöses Gesicht. Er murmelte die ganze Zeit etwas wie:>Nur noch ein paar Minuten< oder >Es darf einfach nicht jetzt schief gehen<. Das machte mir ein bisschen Angst,ich befürchtete,dass er der Meinung war,dass die Furien wieder auftauchen würden. Zum Glück schien die Luft aber rein zu sein und Grover stieß zwei laute Pfiffe aus und sagte:>Sie müssten gleich hier sein. Nur eine Frage von Minuten<

Hey:)
Ich hab mal ne Frage:

Findet ihr die Bücher von Percy Jackson besser?

Oder die Filme?

Schreibts einfach in die Kommis.

Und ja..., dann heißt es für heute: BYE:-)

Für den Olymp - Das Kind der Verbindung      *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt