One Direction ff - Sacrifice or Destination? (mindestens FSK 12)

Kapitel 20

I'm back! ;)
hey Leute ich weiß nicht ob ihr überhaupt noch weiterlest, aber ich hatte heute wieder einen Schwung an Kreativität und sitze seit heute Mittag wieder an der Geschichte. Wenn ihr weiterlest, dann bin ich euch sehr dankbar, wenn nicht dann ist es schade, aber nachvollziehbar;) bin ja selber dran schuld
Ich hoffe ihr freut euch darauf wie es weitergeht, ich tue es nämlich:D

bis denne, Wiebke

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Es gibt für mich nichts zu vergeben. So einfache Worte und doch bedeuten sie so viel. Sie gibt mir keine Schuld an dem was passiert ist. Wenn es für sie etwas zum Vergeben geben würde, dann hätte sie mir vergeben, aber sie gibt mir keine Schuld an ihrem Tod. Sie gibt mir keine Schuld. Mit diesen einfachen Worten, die für mich einer Erlösung gleich kommen, befreit sie mich bewusst von der Last und der Schuld die ich mir selbst auferlegt habe.

Sie spricht mich frei.

Eine Träne der Erleichterung stiehlt sich aus meinen Augen und läuft einsam meine Wange hinab. Es ist ein befreiendes Gefühl das mich tief durchatmen lässt, so als wäre ich die ganze Zeit unter Wasser gewesen und würde erst jetzt wieder an die Oberfläche gelangen.
Ihr sanfter Kuss und ihre schmetterlingsgleichen Berührungen setzen immer noch meinen ganzen Körper unter Strom und die Gänsehaut ist genau wie im Traum da und zieht sich über meine Arme, meinen Nacken, meinen Rücken, meinen Bauch, die Beine hinunter bis zu den Knöcheln. Das Loch in meinem Herz, von dem ich nicht gedacht habe das es heilen wird, beginnt zu heilen, zu schrumpfen und mich allmählich wieder ganz fühlen zulassen.
Die warme, schützende Mauer die sich wie ein Schutzschild um mein Herz und meinen Körper gelegt hat, ist immer noch deutlich zu spüren.
Das unausgesprochene Versprechen das in ihrem Kuss lag lässt sofort und ungewollt Hoffnung in mir aufkeimen, verheißt etwas Gutes und Aufregendes, auch wenn ihre Lippen an meiner Stirn mir das Gefühl von Abschied vermittelt haben. Nur was für einen Abschied hat sie gemeint? Das ich sie in meinen Träumen nicht mehr sehen werde? Das sie jetzt für immer gegangen ist? Oder meint sie eine andere Art von Abschied?
Mit meinem heilenden Herz verlässt mich auch langsam das Gefühl der Hoffnungslosigkeit, der Hilfslosigkeit und der Verzweiflung. Es ist als würde Gift aus mir herausfließen und einen gestärkten Körper zurücklassen, der durch ihre Worte und ihre Berührungen stärker ist als zuvor. Als hätte sie mir neuen Lebensmut eingeflößt, der mich auf die Zeit der Trauer nur wie durch eine weiße, wabernde Wand zurückblicken lässt. Sie hat mir den Teil meines Herzens zurückgegeben, den ich all die Wochen nicht gespürt habe, der mit ihr zusammen aus meinem Leben herausgerissen wurde und jetzt ist er wieder da.
Als würde ich mit den Augen eines Anderen in diese Zeit zurück sehen und alles aus einer anderen Perspektive betrachten. Losgelöst von den Schuldgefühlen und der Depression. Fast so als wäre ich wie vorher, aber nur fast weil mein Herz sie nicht loslassen kann, nicht loslassen möchte und ich nicht aufhören kann an sie zu denken. Aber sie jetzt einfach zu vergessen und das was passiert ist zu verdrängen kommt überhaupt nicht in Frage. Das alles ist ein Teil von mir, zwar ein trauriger und dunkler Teil, aber er gehört zu mir, genau wie Nalia es für immer tun wird. Durch Nalia habe ich zwar Erfahrungen gemacht die man Niemandem wünschen würde, aber es sind meine Erfahrungen und ich bin dankbar für jede Einzelne, denn sie sind das, was uns zu uns macht, zu der Person die wir morgens im Spiegel sehen. Das was uns zu Menschen macht. Genauso wie ich Nalia dankbar bin, für alles, aber am Meisten dafür das sie mir vergeben würde.
Ich glaube auch wenn ich es jetzt wollte, dann könnte ich nicht wieder zurück in meinen Zustand der letzten Wochen zurückfallen. Nalia's warme Mauer um mein Herz hindert mich daran, gerade so als wollte sie mich in eine andere Richtung dirigieren, vom Schmerz und der Trauer weg, hin zu etwas Neuem. Selbst im Tod versucht sie mich noch zu retten. Schon wieder.
Und noch etwas verändert sich in mir, verändert mich, es fühlt sich an als hätte ich einenTeil von Nalia in mir. Es ist schwer zu erklären und noch schwieriger herauszufinden was genau es ist, das sich so anfühlt als wäre ein Teil von ihr in mir. Es hört sich verrückt an aber irgendwie glaube ich, dass ein Teil von ihrer Seele zu meiner geworden als sie mich geküsst hat. Als ob die Seele des einen Seelenverwandten in die des Anderen übergegangen wäre und ich mich ihr dadurch näher fühle, aufgefangen aus dem Fallen und aus dem endlosen Meer endlich ans rettende Ufer gezogen. Die Zeit des Ertrinkens hat ein Ende und ich fühle mich, als wäre eine riesengroße Last von mir gefallen. Als wäre es mir durch Nalia selbst erlaubt, ja geradezu befohlen worden, mein Leben wieder in meine eigenen Hände zu nehmen und etwas mit der Zeit anzufangen die mir geschenkt wurde. Mein Leben zu nutzen um etwas zurückzugeben, sowie Nalia für mich ihr Leben gegeben hat. Ich kann meine Zeit nutzen um etwas wiedergutzumachen, um etwas Gutes zu tun genau wie Nalia. Alles was man nur für sich tut ist sowieso sinnlos, denn dann gibtes keinen mit dem man seine Freude oder auch seinen Schmerz teilen kann. Niemand dem man damit wirklich etwas Gutes getan hat, nicht einmal sich selbst, denn die Freude wird bekanntlich ja größer wenn man sie teilt. Wenn man nie etwas für Andere tut und immer nur auf sein eigenes Wohl aus ist, dann gibt es Niemanden der sich an daran erinnert, das du etwas Gutes für ihn getan hast. Niemand wird sich an dich erinnern wenn du von dieser Welt gehst. Aber jeder für den du etwas Gutes getan hast wird sich an dich erinnern. Genau wie ich mich immer an Nalia erinnern werde, sie immer in meinem Herzen tragen werde, genau wie die Jungs. Egal was passiert, sie wird immer ein Teil in unseren Erinnerungen und Herzen sein. Wahrscheinlich auch in denen vieler anderer Menschen, die ihr dafür danken das wir noch leben, ohne auch nur eine Sekunde daran zu denken, was es für sie bedeutet. Sie sehen nur das wir noch leben und das wir es jemandem verdanken, der dafür seines aufgegeben hat.