Kapitel 24

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Kapitel24
Okay, dann mal los. Ich hoffe du kannst mithalten, ich kann nämlich nicht auf dich warten, ihm läuft die Zeit davon. Wenn du mich verlieren solltest, dann bleib einfach stehen und ich komme zurück und hole dich. Wenn du den Weg weißt, dann komm, aber warte lieber, wenn du dir nicht sicher bist. Oder du folgst einfach unserem Geruch, dass sollte doch funktionieren.
Denke ich schnell und laufe mit Niall auf meinem Rücken zur Höhle hinaus. Ich mache mich etwas kleiner, damit er sich nicht anstößt und laufe los. Um uns herum wird es dunkel und der Schnee fällt immer noch vom Himmel.

Warte.
Höre ich Bly in meinem Kopf und halte kurz an.

Was ist denn?
Frage ich drängelnd und sehe ungeduldig zu ihm hinter. Er schließt zu mir auf und schnuppert an meinem Hals.

Ich kenne deinen Geruch noch nicht. Und deiner ist stärker als der meines Menschen.
Beantwortet er meine unausgesprochene Frage. Als er meine Witterung hat drehe ich mich wieder nach vorne, dann renne ich los.
Meine Beine tragen mich schneller als vorhin durch den Wald und die Bäume zischen an mir vorbei. Jedes Detail, an ihrer Rinde kann ich sehen und jede Schneeflocke die zu Boden fällt.
Ich kann alles viel schärfer und anders wahrnehmen. Es ist als würde ich alles zum ersten Mal sehen.
Ich höre wie Bly sofort hinter mir zurückbleibt und hoffe er findet den Weg. Wenn nicht dann werde ich ihn finden. Wenn ich Zeit hätte dann würde ich warten, aber so ist es nicht und wir haben genug Zeit verschwendet.

Pass auf dich auf.
Rufe ich Bly in Gedankenzu.

Dann versuche ich noch schneller zu rennen, fahre meine Krallen aus und grabe mich tief in den Boden um mich dann kraftvoll abzustoßen. Die Meter fliegen an mir vorbei und ich springe geschmeidig über umgefallene Bäume die mir im Weg liegen. Bei meinem ersten Sprung habe ich mich verschätzt und bin statt einfach nur über den Baum zu springen einige Meter durch die Luft geflogen, bevor ich sanft auf allen Vieren aufgekommen bin.
Mein Körper sollte mir eigentlich fremd sein, aber so ist es nicht. Er zeigt mir was ich machen muss, bis ich mich daran gewöhnt habe und bis dahin handelt er für mich. Ich kann zwar alles selbst steuern, aber es ist als würde mein Körper wissen was zu tun ist, bevor mein Kopf es weiß.
Meine Beine bewegen sich schneller als ich es für möglich gehalten hätte, aber alle Bewegungen sind kontrolliert und stolpere kein einziges Mal.
Gedankenverloren rase ich durch den dunklen Wald und folge seinem Geruch, der mich nach wenigen Minuten aus dem Wald herausführt. Als ich mit einem großen Satz aus den Gebüschen springe, schnappe ich im Augenwinkel ein seltsames Ding auf. Es ist zum Großteil eingeschneit, aber am Boden erkenne ich schwarze, runde Dinger die etwas großes Graues tragen. Dann verschwindet es auch schon hinter mir und ich folge dem Geruch.
Er führt mich neben einem harten, schwarzen und rauen, aber ebenen Boden her(Asphalt, bzw. eine Landstraße, aber das weiß Nalia ja nicht), der sich ewig zu erstrecken scheint. Mit einigen Metern Abstand folge ich dem seltsamen Boden, da der Geruch genau hier entlang führt. Aber ich gehe nicht zu nah heran, weil ich es nicht kenne und vielleicht andere Menschen kommen könnten.
Ich spüre wie Niall's Körper auf meinem Rücken wärmer wird und sich etwas lockert. Die Starre scheint langsam von ihm abzufallen, aber er ist noch immer nicht bei Bewusstsein. Immerhin höre ich wie sein Herzschlag wieder kräftiger und regelmäßiger wird und das gibt mir Mut. Wenn es geht, dann werde ich noch schneller und merke, das ich kaum noch den Boden unter mir spüre.
Trotz meiner Geschwindigkeit liegt Niall ganz ruhig auf meinem Rücken und wiegt sanft mit meinen Bewegungen mit.
Er hat es bestimmt bequem.
Hoffe ich zumindest.
Ich vergrößere den Abstand zu dem komischen Boden als ich hinter mir ein fremdes Rauschen und Brummen vernehme. Als ich einen kurzen Blick über meine Schulter werfe, sehe ich hinter mir etwas Schnelles und Leuchtendes(Auto:)) kommen. Einen Augenblick bin ich erschrocken und verwirrt. Ich gehe so weit wie möglich weg, damit ich nicht gesehen werde und wundere mich woher das Licht kommt, es ist schließlich Nacht und stockdunkel. Als es mit einem Zischen an mir vorbei ist, fange ich mich wieder und werde wieder schneller. So schnell, dass ich das komische Ding wieder einhole und viele Meter von ihm entfernt neben ihm her flitze. Es ist schnell, schneller als Bly oder ein Wolf, viel schneller, aber ich habe keine Probleme damit mit ihm mitzuhalten und wenn ich wollte, dann könnte ich noch schneller rennen.

One Direction ff - Sacrifice or Destination?  (mindestens FSK 12)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt