Tess

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Die Nachricht das Flynn versuchte auszubrechen erreichte mich schnell. Sofort schickte ich alle verfügbaren Jediritter zu seiner Zelle; sie sollen ihn aufhalten und lebend zurückholen. Durch meine Autorität als ehemalige Schülerin Meister Yodas wurde der Befehl auch nicht weiter in Frage gestellt sondern einfach ausgeführt.

Still saß ich im Meditier-Raum im Schneidersitz auf einem der Hocker und dachte nach. Meine Gedanken mussten endlich wieder eine klare Struktur bekommen. Also:

Unsere damalige Mission war geplant und durchdacht.
Es war Absicht Flynn zurück zu lassen.
Flynn war ein Sith.
Nein kein Sith, irgendwas anderes.
Flynn war nicht mehr Flynn.

Ich spürrte jemanden der sich dem Raum näherte und öffnete meine Augen. Die Tür ging auf und ein Jedimeister kam herrein. "Meisterin Tess.", grüßte er mich.
"Habt ihr ihn?", fragte ich ohne mich zu ihm umzudrehen. "Wie angeordnet, aber wir mussten ihn bewusstlos schlagen.", ich denke das würde Flynn mir verzeihen.

"Habt ihr ihn auf die Station gebracht?", fragte ich weiter und schloss wieder meine Augen. "Natürlich Meister.", kam es von dem Jedi. "Gut.", bekam er als Antwort.
"Bring mich zu ihm.", wies ich ihn an und ich folgte dem Jedi durch die Flure des Tempels, bis hin zur Krankenstation. Ja, Krankenstation.
Alles Teil meines Plans.

Dort angekommen blieb ich vor der Tür zu Flynns Zimmer stehen und drehte mich zu dem Meister um. "Sorg dafür das niemand diesen Gang hier betritt solange ich dir kein Zeichen gegeben habe.", wies ich ihn an. Er verbeugte sich und verschwand dann den Korridor entlang, um an der Ecke Wache zu halten.

Die Tür zu Flynns Zimmer glitt auf und ich betrat das sterile Krankenzimmer. Es war genau das gleiche, in welchem ich sechs Wochen lang gelebt hatte. Auch Flynn war ans Bett gefesselt, war aber immer noch bewusstlos.

Obwohl ich es nicht wollte, löste sein Anblick bei mir wieder Schmerzen aus. Ich hatte ihn so vermisst. Jetzt hatte ich ihn wieder, aber er war nicht er selbst.

Ich stellte mich neben sein Bett und legte eine Hand auf seine Brust. Langsam hob und senkte sich sein Brustkorb. Mit meiner Hand fuhr ich weiter bis zu seinen Hals bis hin zu seinen Wangen. Sanft streichelte ich über sein Gesicht und durch seine Haare. Mein Blick viel auf seine Ohren, sie hatten etwas elfenhaftes. Es sah nicht unbedingt hässlich aus, aber ich wollte trotzdem nicht wissen was für Schmerzen er dafür durchleben musste.
Mit dem Daumen fuhr ich vorsichtig über seine geschlossenen Augenlider. Ich konnte ihn nicht gehen lassen, obwohl ich es wollte. Ich hatte Angst dass wenn er hier wieder rauskäme, er von Seiten seiner Leute auch noch verflogt werden würde, weil er uns vermutlich Infos zu ihnen gegeben hätte. Sein Leben würde ich nie wieder riskieren.

Meine Hand blieb auf seiner Wange liegen und ich musterte nochmal sein schönes Gesicht. Dann setzte ich mich auf den Stuhl der neben dem Bett stand und wartete ab bis er aufwachte.

Mittlerweile war selbst ich so weit dass ich anfing an den Jedi zu zweifeln. Seinen eigenen Padawan auf einem gefährlichen Planeten zurück zu lassen nur damit man ihn los wird, weil er schon einige Probleme gemacht hat?
Bei dem Gedanken wurde mir schlecht.

Plötzlich bewegte Flynn sich etwas und stöhnte. Langsam öffnete er die Augen und sah sich im Raum um. Dann fiel sein Blick auf mich. "Du bist also auch mal wach.", lächelte ich ihn an.

Wahrheit? (Star Wars Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt