8. Kapitel. der Test.

186 23 0
                                    

"Bringt den ehemaligen Prinzen wieder in sein Verließ zu der Gestaltwandlerin", befahl der König.
Avina weinte immernoch, als die Wachen ihn hinaustrugen.
"Jetzt siehst du was passiert, wenn man mir in die Quere kommt.", zischte er verächtlich. Avina warf ihm einen bitterbösen Blick zu und sagte: "Damit wirst du niemals durchkommen, du widerwärtiger Mistkerl."
Der falsche König lachte nur, setzte sich auf den Thron ihres Vaters und sah begeistert aus dem Fenster.

Währendessen warfen die Wachen Will wieder in die Zelle. Selina starrte ihn schockiert an, bevor sie sich über ihn her machte und ihn untersuchte. Sie riss ihren Umhang in viele schmale Streifen und legte sie auf die stark blutenden Stellen. Fragen stellen, konnte sie später. Er hatte viel Blut verloren und das machte ihr große Sorgen. Sie stoppte zuerst die Blutungen, bevor sie die Wunde mit dem Wasser, das täglich in die Zelle gebracht wurde, reinigte. Anschließend verband sie seine Wunden mit den restlichen Streifen.
Will atmete flach und sie konnte einfach nur warten.

Sie stand mit dem Rücken zu ihm, als er aufwachte. Er versuchte sich aufzusetzen aber ein Schmerz durchzuckte seine Schulter und er stöhnte auf. Sie drehte sich zu ihm um und rief aus:
"Oh Gott sei Dank! Ich dachte schon, du würdest gar nicht mehr aufwachen." Sie war sichtlich erleichtert.
"Was ist passiert?", fragte er.
"Ich weiß es nicht genau, die Wachen haben dich mit nach oben genommen und dich bewusstlos und voller Schnittwunden wieder hier rein geworfen. Sie sagten irgendetwas von einem Messerkampf und Nathaniel." Jetzt erinnerte er sich. Nathaniel hatte ihn besiegt. Er hätte ihn töten können, aber vielleicht war etwas an Selinas Worten dran und Nathaniel war in seine Schwester verliebt und konnte ihn nicht umbringen, ohne Avina für immer zu verlieren. Er hatte ihr nicht glauben wollen als sie sagte, dass Avina sich in den feindlichen Prinzen verliebt hatte. Andererseits er hatte ihn ziemlich übel zugerichtet, vielleicht ließ er ihn lieber leiden als ihn zu töten. Die Zellentür wurde aufgeschlossen und ein Mann kam herein.
"Ich soll dich nach oben bringen.", sagte er zu Selina. Sie starrte ihn an und wich näher zu Will zurück. Der Mann begriff, was sie ihm mit Körpersprache sagen wollte und sagte:
"Ihm wird nichts passieren, solange er keinen Ärger macht."
Sie fuhr ihre Reißzähne aus und knurrte.
Er wich zurück und sprach schnell: "Na schön, ihm wird nichts passieren. Ich gebe dir mein Wort."
Sie nickte knapp. Sie sah noch einmal zu Will hinunter und als er nickte, ging sie aus der Zelle und folgte dem Mann nach oben.
Als sie vor der Tür standen, die zum Thronsaal führte, klopfte der Mann dreimal und als der König sie hereinbat, öffnete er die Tür und trat ein. Der Boden war von Blut bedeckt und sie nahm stark an, dass es Wills Blut war. Dann richtete sie den Blick auf den König, der sie begeistert ansah.
"Nun wie ich sehe, hast du deine gestrige Eskapade gut überstanden." Sie knurrte ihn an.
"Nana du brauchst nicht gleich unhöflich zu werden. Ich will mich nur mit dir unterhalten." Er gab seinen Wachen ein Zeichen und diese traten langsam näher an sie heran. Was sollte das jetzt werden? Sie sah sich um. Sollten diese Wachen sie etwa angreifen? Ihre Vermutungen wurden unterbrochen, als der König weitersprach.
"Also, ich möchte eines wissen. Wie lange weißt du schon, dass du ein Gestaltwandler bist?"
Sie knurrte. Er würde niemals eine Antwort bekommen.
"Wie schade, ich hatte gehofft, du würdest mir etwas erzählen."
Die Wachen kamen näher und sie spannte ihre Muskeln an.
Noch einen Schritt und noch einer.
Einer der Männer zog sein Schwert. Die anderen taten es ihm nach. Sie fletschte ihre Reißzähne und knurrte laut. Ihr wurde klar, was das werden sollte. Das war ein Test. Ein Test, wie lange sie ihren Gegnern Stand halten konnte.
Ein paar der Wachen wichen zurück, doch einer war dumm genug, stehen zu bleiben. Sie trat ihm zwischen die Beine und boxte ihm dann ins Gesicht. Sie riss ihm das Schwert aus der Hand, drehte sich um und konzentrierte sich auf den Nächsten. Sie parierte seinen Schlag und schnitt ihm das Bein auf. Noch wollte sich nicht töten, aber wenn der König ihr keine Wahl lassen würde, müsste sie es tun. Sie wirbelte einmal im Kreis und schlug einem anderen das Schwert aus der Hand. Er wich zurück. Es waren insgesamt vier Männer, die auf sie losgingen. Der König beobachtete den Kampf mit glänzenden und Avina mit schreckensgeweiteten Augen.

Larwenia 2- Queen Of Raven and DustWo Geschichten leben. Entdecke jetzt