7. Guten Tag, Mr. Murs, wie geht es Ihnen heute?

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Mein erster Arbeitstag!

Mann, war ich nervös! Ich sollte heute im Tonstudio sein und bei den Aufnahmen zugucken. „Sieh und lerne!“, hatte Uncle George pathetisch gemeint und war in sein Büro gegangen.

Kurz darauf tauchte Michael auf und brachte mich ins Studio. Bevor wir die Tür öffneten, ermahnte er mich noch, ganz leise zu sein. Ich nickte.

Es klang so, als würde drinnen gerade jemand aufnehmen und als Michael die Tür öffnete, konnte ich auch sehen, wer.

Oh mein Gott, das war OLLY MURS!!!!

Ich zog scharf die Luft ein. Als ich Michaels amüsierten Blick sah, versuchte ich mich wieder zu beruhigen.

Was hatte ich eigentlich? Ich war nie ein Riesenfan von Olly Murs gewesen. Was jetzt aber nicht bedeuten sollte, dass ich seine Musik nicht mochte. Die hatte ich nämlich schon gerne gehört.

Und als ich One Direction kennengelernt hatte, war ich auch nicht so ausgeflippt. Okay, eigentlich war ich das doch, immerhin hatte ich gedacht, gleich in Ohnmacht zu fallen, aber das war auch was ganz anderes gewesen.

Und da hatte ich es auch geschafft, mich wie ein normaler Mensch zu benehmen. Was also war mein Problem? Ich sollte mich mal dran gewöhnen, berühmte Menschen kennenzulernen.

Immerhin war das hier eine Plattenfirma!

Michael und ich gesellten uns zu anderen. Hinter der Scheibe sang Olly Murs. Der Mann hinter dem Mischpult war sehr konzentriert und veränderte immer wieder was an den Knöpfen.

Nach ein paar Minuten hatte Olly das Lied beendet. Erwartungsvoll sah er den Mann hinter dem Mischpult an. „Noch mal, aber diesmal mit mehr Biss bitte“, befahl dieser.

Bevor Olly anfing zu singen, trat Michael zu dem Mann hinter dem Mischpult und flüsterte ihm etwas zu. Dieser nickte. Dann hob er die Hand. „Wir machen fünf Minuten Pause, dann geht’s weiter!“, kündigte er an.

Er wandte sich mir zu. Ich ergriff die ausgestreckte Hand und schüttelte sie kräftig. Einen Moment guckte er erstaunt, sagte aber nichts dazu. Ich hasste es, wenn Leute einen Händedruck wie ein toter Fisch haben. „Ich bin Bob“, stellte er sich vor. „Mel“, erwiderte ich.

Ich hatte gestern beschlossen Melissa Waters aus München auch da zu lassen. Deswegen war ich jetzt Mel, die Nichte des Millionärs George Waters.

Die erwachsene Mel, die mit der Schule fertig war und jetzt große Pläne hatte. Mel, die mit Stars locker umging und sich von nichts mehr einschüchtern ließ. Melissa, das zickige Mädchen, dass nicht so recht gewusst hatte, was es tun sollte, hatte ich zurück gelassen.

Ein Umstand, den ich wohl nicht zuletzt den Jungs von One Direction, besonders Harry, zu verdanken hatte. Der Umgang mit ihnen, wenn auch nicht besonders häufig, hatte mich doch selbstbewusster werden lassen.

Mel's getting importantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt