3. Ein Tag mit 1D

304 10 1
                                    

Am nächsten Tag bekam ich eine Nachricht von Harry, in der er schrieb, dass die Anderen mich auch gerne treffen würden und ob ich denn irgendetwas wüsste, wo sie nicht auffallen würden.

Ich wusste tatsächlich etwas. Also schrieb ich zurück, dass ich mich freuen würde und schickte die Adresse. Es handelte sich um eine Bar bei uns um die Ecke, bei der eigentlich nur Leute Ü40 rumhingen, über ihr furchtbares Leben philosophierten und ihren Kummer wegzusaufen versuchten. Maya und ich gingen manchmal hin, wenn wir Dinge zu besprechen hatten, die nicht jeder hören sollte.

Ich konnte zu Fuß hingehen. Wir verabredeten uns für 3 Uhr und diesmal hatte ich zum ersten Mal die Möglichkeit mich auf das Treffen kleidungstechnisch vorzubereiten.

Als ich um kurz nach drei das Café betrat, waren sie schon da. Als sie mich sahen, sprangen sie auf und kamen mir entgegen. Meine Unsicherheit und ewigen Überlegungen, wie ich sie begrüßen sollte, wurde mir aus der Hand genommen, weil sie mich alle nacheinander umarmten.

Dann setzten wir uns an den Tisch. „Wir konnten nichts bestellen, weil die Bedienung hier kein Enlisch redet“, sagte Louis mit leidender Miene. Ich lachte. Daran hätte ich denken können! Otto war schon Ende 60, aber er führte diese Kneipe seit 30 Jahren und hatte nicht vor demnächst in Ruhestand zu gehen. Ich konnte mir gut vorstellen, dass er Englisch für unnötig hielt.

„Was wolltet ihr denn bestellen?“, fragte ich. „Wollt ihr richtiges bayrisches Bier?“

„Dürfen wir denn Bier trinken?“, fragte Niall überrascht mit glitzernden Augen. Ich musste schon wieder lachen. „Klar. Bier darf man schon mit 16 trinken!“

„Ich nehme eins“, sagte Niall. „Ich auch“, stimmten Harry, Zayn und Louis zu. „Könnte ich bitte einen Kaffee haben?“, meinte Liam. „Warum, bist du etwa schwanger?“, witzelte Louis. „Der war wirklich schlecht“, kommentierte Zayn mit ausdrucksloser Miene. Ich lachte. Schon wieder.

„Nein, er hatte gestern zu viel“, erklärte Niall grinsend. Liam sah in böse an. „Halt die Klappe, Niall!“

Ich winkte Otto und bestellte 4 Weißbiere und zwei Kaffee. Mit einem argwöhnischen Blick auf die fünf englischsprechenden Jungs ging er, um das Gewünschte zu machen.

„Wie war die Talkshow?“, erkundigte ich mich, um ein bisschen Konversation in Gang zu bringen. „Langweilig“, sagte Louis. „Das gleiche wie immer. Wir mussten Fragen beantworten, die unsere Fans dem Moderator per Twitter geschickt haben. Aber jedes Mal ist es ein klein wenig anderes Spiel und alle denken, dass sie so kreativ sind aber eigentlich hatten wir alles schon zig mal.“ Eine betretene Stille trat ein. Das war sehr … äh … ehrlich gewesen.

Louis sah mich an. „Oh, es tut mir leid. Hast du jemals eine Frage auf Twitter gesendet?“ „Ich hab kein Twitter“, erinnerte ich ihn. „Aber wenn das alles wirklich so langweilig ist, dann seid ihr ziemlich gute Schauspieler. Sänger natürlich auch, aber auch Schauspieler!“

Louis lächelte schwach. „Man lernt es. Und am Anfang war es ja auch total spannend und lustig!“

„Aber man muss sich auch immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass wir nirgendwo wären ohne unsere Fans“, sagte Liam. „Sie sind die Besten.“

Mel's getting importantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt