Etwa 10 Minuten später klingelte es an der Tür. Ich sprintete die Treppe runter, aber Clark kam mir trotzdem zuvor.
Als ich unten ankam, stand Harry schon in der Eingangshalle und strahlte mir entgegen. Er sah mal wieder unverschämt gut aus. Aber das taten sie ja alle.
Uncle George kam aus dem Salon, wo immer noch seine dicken, Zigarre rauchenden Geschäftskollegen saßen und über Aktienkurse philosophierten, um nachzusehen, wer gekommen war.
Als er Harry sah, runzelte er verwirrt die Stirn und blickte zu mir hinauf. Ich war auf dem letzten Treppenabsatz stehen geblieben und beeilte mich jetzt zu den Anderen runterzugehen.
Uncle George sah mich fragend an, Harry lächelte breit.
„Uncle George, das ist Harry ein Freund von mir“, stellte ich Harry vor. Ich sah wie sein Lächeln sich bei meinen Worten vertiefte.
Uncle George reichte Harry die Hand. „Harry, das ist mein Onkel, George Waters“, fuhr ich mit meiner Vorstellungsrunde fort. „Freut mich Mr Waters“, sagte Harry und schüttelte Uncle George kräftig die Hand.
„Was wollen Sie von meiner Nichte, junger Mann?“, fragte Uncle George anstatt einer Begrüßung und ich wäre am liebsten im Boden versunken. Ich liebte meinen Onkel, aber manchmal war er doch extrem altmodisch.
Harry lachte verlegen. Und wurde er da etwa ein bisschen rot? Wie süß! Naja, mein Onkel hatte die Frage wohl unabsichtlich ein bisschen doppeldeutig gestellt.
„Wir wollen nur ein bisschen abhängen“, mischte ich mich da vorsichthalber mal ein. „Ist schon gut, Uncle George!“
Er runzelte wieder die Stirn. Diesmal skeptisch. „Woher kennen Sie meine Nichte?“, fragte er wieder Harry. „Wir haben uns auf einem Konzert kennengelernt“, antwortete dieser.
Diesmal war ich die, die lächelte. Kein Wort davon, dass es ein Konzert von ihm gewesen war und ich ein normales kreischendes Fangirl.
„Wie alt sind Sie, Harry?“, ging die Ausfragerei, seitens Uncle George weiter. „18“, antwortete Harry. Uncle George runzelte schon wieder die Stirn, diesmal sichtlich unzufrieden. Wahrscheinlich gedachte er gerade der Tatsache, dass Harry somit 3 Jahre älter war als ich.
Mein Onkel öffnete gerade den Mund, entweder um einen Kommentar dazu abzugeben oder Harry weiter auszuquetschen. Deshalb entschied ich, dass es jetzt Zeit war, dazwischen zu gehen.
„Uncle George, Harry ist kein Verbrecher“, zischte ich ihm, wie ich hoffte, leise und unauffällig zu. „Also hör bitte mit der Inquisition auf!“
Harrys amüsierten Gesichtsausdruck zufolge hatte er mich doch gehört. Mist.
„Das wäre meine nächste Frage gewesen“, fuhr Uncle George unbeirrt fort. „Was machen sie beruflich? Oder gehen Sie noch zu Schule? Studieren Sie?“
„Ich bin Sänger“, sagte Harry, etwas unbehaglich. Bei vielen älteren Leuten, hätte das jetzt vermutlich ein weiteres Stirnrunzeln zur Folge gehabt, weil Uncle George ja aber eine Plattenfirma hatte, war das für ihn ein ganz normaler Beruf. Ja, seine Miene hellte sich sogar auf. Er schien jetzt besänftigt.
In freundlicherem Tonfall fing er wieder an zu sprechen. „Nun, mein Lieber, für ein Date mit meiner Nichte gibt es allerdings einige Regeln…“
„Uncle George, das ist kein Date!“, unterbrach ich ihn entsetzt und pikiert. „Harry und ich sind nur Freunde!“
Nun wurde Uncle Georges Miene vollends freundlich. „Nun, wenn das so ist…“, sagte er. „Na dann, bittet Susan doch euch einen Tee zu machen. Es ist ganz mild draußen, dann könnt ihr euch auf die Terrasse setzen!“, schlug er vor.
„Womit die Frage, was wir machen wollen dann wohl geklärt wäre“, murmelte ich vor mich hin. „Wie bitte, Liebling?“, fragte Uncle George nach, aber ich winkte ab.
Harry zwinkerte mir zu. Er hatte mich verstanden.
Mit einem letzten freundlichen Nicken in die Runde, wandte Uncle George sich ab und ging wieder zu seinen Freunden in den Salon. Dort war die Diskussion hitziger geworden, man konnte einige Stimmen sogar verstehen, so laut redeten sie. Es ging um die Queen und das britische Königshaus im Allgemeinen.
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Mel's getting important
FanficMel kann es kaum glauben, als sie endlich auf ein Konzert ihrer absoluten Lieblingsband, One Direction, gehen kann. Es könnte nicht besser sein. Denkt sie. Doch dann scheinen auch noch ihre wildesten Träume wahr zu werden, als Niall sich ein bissche...