Seine Lippen waren weich. Es war kein romantischer Kuss. Unsere Lippen lagen einfach irgendwie aufeinander. Sie fingen nicht irgendwie an, sich „miteinander zu bewegen". Auch hatte keiner von uns die Augen zu. Wir starrten uns an, verbunden durch unsere Münder.
Nach einer Minute oder so, zog Harry ruckartig seinen Kopf zurück. Ich sah ihn aus weit aufgerissenen Augen an. Einen Moment starrten wir uns so an, während mein Kopf immer noch versuchte zu verarbeiten, was gerade geschehen war. Hatte Harry mich gerade wirklich geküsst?
In dem Moment klappte sein Oberkörper plötzlich wieder nach vorne und er erbrach sich in die Büsche neben uns. Immerhin nicht auf mich. Ich seufzte und tätschelte seinen Kopf, bevor ich mich um ihn kümmerte.
Nach einer Weile hatte ich ihn endlich wieder ins Haus geschafft. Ich setzte ihn auf eins der Sofas und stellte einen Eimer neben ihn. Dann begab ich mich auf die Suche nach Louis.
Irgendwann fand ich ihn - knutschend in einer Ecke mit Eleanor. Einen Moment diskutierte ich innerlich mit mir selbst, ob ich ihn jetzt unterbrechen sollte oder eher nicht, doch dann dachte ich an Harry und beschloss, dass er wirklich nach Hause musste.
Ich räusperte mich vorsichtig. Keine Reaktion. Ich kam mir ein bisschen wie ein Spanner vor, weil ich die beiden beobachtete, wie sie sich gegenseitig die Gesichter abschlabberten.
„Louis?", fragte ich zaghaft. Immer noch nichts. Stattdessen stöhnte er leise. Widerlich.
„LOUIS!" Erschrocken fuhren sie beide zusammen.
Eleanor schien ein wenig verlegen, als sie sich endlich mir zuwandten. Wenigstens etwas. „Oh Gott, Mel, schock mich nicht so!", rief Louis. Vielleicht, um seine Verlegenheit zu überspielen.
„Ich hab's sanfter versucht", sagte ich nur lächelnd und stellte zufrieden fest, dass er leicht errötete. „Ich brauch deine Hilfe", erklärte ich dann aber ernsthafter. Auch sein Gesichtsausdruck wurde sofort ernster. „Wo brennt's denn?"
„Harry", sagte ich knapp. „Er ist total betrunken. Er hat grade schon in den Garten gekotzt. Ich glaube es ist das Beste, wenn er nach Hause kommt." Louis nickte. „Ja, da hast du wohl recht."
Er folgte mir zu dem Sofa, wo ich Harry zurückgelassen hatte. Es war leer. Ich stöhnte. „Wo ist er denn?", fragte Louis hinter mir. Ich zuckte genervt die Achseln. „Weg", seufzte ich. Louis sah ebenfalls nicht sonderlich erbaut aus, machte sich aber trotzdem mit mir auf die Suche.
Ich fand ihn schließlich auf der Tanzfläche. Er tanzte wild. Mit Vicky. Sie stand vor ihm und rieb ihr Hinterteil an seiner Vorderseite, während er seine Hände an ihrer Hüfte hatte und dreckig lachte.
Oh, Harry.
Maya trat neben mich. Einen Moment war es ruhig, als wir beide das Geschehen vor uns betrachteten. Dann brach ich die Stille. Ohne Maya anzusehen, sagte ich langsam: "Er hat mich geküsst."
Mayas Kopf flog herum. "Er hat was?" "Mich geküsst. Vorhin." Ich wagte es immer noch nicht ihr ins Gesicht zu blicken. Maya zog scharf die Luft ein, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Tanzfläche richtete. "Und jetzt tanzt er mit Vicky. Idiot!"
Ich nickte nur langsam. In diesem Augenblick trat Louis zu uns. "Hast du ihn gefun- oh." "Ja, oh!", giftete Maya ihn an. Er schenkte ihr einen schiefen Blick. Stattdessen wandte Louis sich an mich: "Er muss da weg!", sagte er beinahe panisch. "Wenn das an die Presse kommt ist er geliefert!" Ich nickte verständnisvoll.
"Du bringst ihn irgendwie von der Tanzfläche runter und ich schau wie ich ihn nach Hause kriege." Erneut nickte ich.
Dann machte ich mich auf den Weg zu den beiden. Mittlerweile hatte sich eine kleine Menschenmenge um sie herum gebildet. Wie vorhin auch schon, kramten einige nach ihren Handys um die dargebotene Szene festzuhalten. Niall, Maya und Zayn taten ihr bestes, die Menge zu zerstreuen.
Glücklicherweise mit Erfolg. Harry sah auf, als ich zu ihnen trat. "Harry, Louis bringt dich nach Hause", sagte ich sanft und bereute es kurz darauf. Harrys Miene verschloss sich. "Ich will aber nicht nach Hause!", nörgelte er, als wäre er vier und nicht achtzehn. "Du solltest aber!", widersprach ich ihm, ohne ihm in die Augen zu sehen. Einen Moment sah er mich nur an, ein bisschen fassungslos vielleicht, dann legte er den Kopf schief und sah mich verschmitzt an. "Willst mich etwa rausschmeißen, Mel?"
Ich starrte wütend zurück. Plötzlich ging er an zu lachen. "Weißt du, sie ist nur sauer, weil ich sie geküsst und nichts dabei gefühlt habe!", erklärte er Vicky, die einen Schritt hinter ihm stand kichernd. Vicky warf mir einen forschenden Blick zu, bevor sie in Harrys Gelächter einstimmte.
Fuck you, Styles!
Dummerweise schien mein Körper das anders zu sehen, denn entsetzt bemerkte ich, dass meine Augen wieder zu tränen begannen.
Louis schien es zu bemerken, denn nun trat er dazu und legte Harry eine Hand auf die Schulter. "Komm, Haz, wir gehen nach Hause!", sagte er mit fester Stimme. Ihm widersprach Harry nicht, also verabschiedete ich mich von Louis, bedankte mich für sein Kommen und versuchte Harry möglichst zu ignorieren.
Als sie aus der Tür verschwunden waren und ich gerade glaubte durchatmen zu können, kam Vicky auf mich zu.
"Harry hat dich geküsst?", fragte sie forschend. Ich schluckte und setzte dann das beste Fake-Lächeln, dass ich im Moment zustande bekam auf. "Ja hat er", sagte ich mit leicht belegter Stimme. "Aber du hast ja schon gehört, wie viel es ihm bedeutet hat."
Sie starrte mich weiterhin durchdringend an. Ich begann, mich wie in einem Verhör zu fühlen. "Und hast du was gefühlt?", fragte sie. Ich schluckte die Tränen, die sich schon wieder ihren Weg nach oben bahnen wollten, mühsam herunter. "Natürlich nicht!", empörte ich mich dann, aber meine Stimme klang nicht fest genug, um wirklich überzeugend zu sein.
Doch Vicky schien mir anscheinend zu glauben, denn sie lachte nur affektiert auf, warf ihr geglättetes Haar wie in einem schlechten Film nach hinten und nahm mich in den Arm. "Na, dann hast du ja auch sicher nichts dagegen, wenn ich ihn mir schnappe oder?" Sie lachte zwar, doch in ihrer Stimme ist etwas Drohendes, Lauerndes, dass mich unwillkürlich erschauern ließ.
Ich lachte ebenfalls, auch wenn es etwas gezwungen klang, und schlug ihr leicht auf den Arm. "Natürlich nicht! Was denkst du denn?"
"Wir sind doch Freundinnnen", schmunzelte sie und verschwand dann wieder in der Menge. Ich lächelte unecht in die Richtung, in die sie gegangen war.
"Klar, sind wir Freundinnen!", sagte ich leise. "Klar, kannst du Harry haben."
Warum nur hatte ich dabei diesen undefinierbaren Schmerz in der Brust?
Zuerst mal: Es tut mir soooooo leid!!!!!! Da lasse ich euch über zwei Wochen hocken und dann kommt dieser Mist! Das Kapitel ist bei weitem nicht so geworden wie ich wollte und meiner Meinung nach ist es eines der schlechtesten (und kürzesten), die ich je geschrieben habe. Bitte verzeiht mir!! Und ich kann es noch nicht mal wieder gut machen, indem ich verspreche ganz schnell ein neues zu posten, weil das mal wieder eine Weile dauern könntet. Mögt ihr Vicky noch? Es hat mir in der Seele weh getan diesen Kuss zwischen Mel und Harry so zu zerstören und ich habe sogar mit dem Gedanken gespielt, eine kitschige Liebeserklärung zu schreiben und dann ist alles gut und sie sind für immer glücklich, aber ich habe noch Pläne. Also, es tut mir leid. Hasst mich bitte nicht. Ich habe euch alle lieb. ;**
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Mel's getting important
FanfictionMel kann es kaum glauben, als sie endlich auf ein Konzert ihrer absoluten Lieblingsband, One Direction, gehen kann. Es könnte nicht besser sein. Denkt sie. Doch dann scheinen auch noch ihre wildesten Träume wahr zu werden, als Niall sich ein bissche...