Am Samstag war ich schrecklich aufgeregt.
Ich wachte auf, weil Harry aufstand und ich plötzlich so viel höher lag. Schlaftrunken öffnete ich meine Augen einen Spalt breit und sah ihn in Shorts ins Bad gehen.
Wegen den Shorts hatten wir gestern noch eine Auseinandersetzung gehabt. Als ich aus dem Bad gekommen war, hatte Harry nackt dagestanden. Meine Reaktion ist ja wohl klar: erschrocken quietschen, Augen zumachen und umdrehen. Ich holte einen Hotel-Bademantel aus dem Bad und warf ihn Harry, noch immer ohne hinzusehen zu.
„Zieh dir was an!“, sagte ich. Als ich mich umdrehte, hatte er den Bademantel zwar nicht an, aber hielt ihn wenigstens so, dass man gewissen Stellen nicht sehen konnte.
„Harry!“, quiekte ich. „Zieh dir was an! Bitte!“ Er sah mich verständnislos an.
„Aber nackt sein ist so befreiend!“, sagte er. Einen Moment starrte ich ihn entgeistert an. „Für dich vielleicht!“, brachte ich schließlich, mühsam beherrscht, hervor. „Für mich ist es in diesem Fall eher beklemmend!“
Als er immer noch keine Anstalten machte, sagte ich: „Wenn du dir nichts anziehst, schläfst du auf dem Boden!“
Ich drehte mich wieder um, während er sich eine Unterhose anzog. Ich seufzte. Mehr konnte ich wohl nicht erwarten.
Als wir nebeneinander im Bett lagen, fragte Harry leise: „Mel, wir sind doch Freunde oder?“ Ich drehte mich so, dass ich ihn ansehen konnte. „Klar“, sagte ich. Er sah irgendwie verletzlich aus. Ich empfand eine plötzliche Zärtlichkeit für ihn. Nein, keine Verliebtheit oder so.
„Und wir sind auch nicht nur Freunde weil ich Harry Styles von One Direction bin, oder?“, vergewisserte er sich. Ich lächelte. „Nein, Harry“, sagte ich. Ich wollte noch etwas hinzufügen, aber das war nicht nötig. Harry schaltete das Licht aus. „Gute Nacht, Mel“, sagte er. „Gute Nacht, Harry“, sagte ich. Kurzentschlossen beugte ich mich über ihn und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Ich glaubte zu erkennen, wie er lächelte.
Als Harry wieder aus dem Bad kam, war ich einigermaßen aufgewacht und hatte mich zumindest mal in eine halbwegs senkrechte Position gebracht.
„Guten Morgen“, sagte er und lächelte. „Guten Morgen“, nuschelte ich und rieb mir die Augen.
Beim Frühstück trafen wir die Anderen. Zayn schien ähnlich verschlafen wie ich, doch die anderen waren putzmunter.
Als ich halb aufgegessen hatte, tauchte Paul auf. „Okay, Jungs, Soundcheck ist um vier“, sagte er. „Ihr habt nach dem Konzert noch zwei Meet&Greet’s.“ Er wandte sich mir zu. „Na, Mel, aufgeregt?“, erkundigte er sich mitfühlend.
„Ein bisschen?“, piepste ich mit der hohen Stimme, die ich immer bekam, wenn ich nervös war.
„Weißt du denn schon was du sagen willst?“, fragte er. Ich nickte. „Es muss sie doch nur noch mal ein bisschen anheizen oder?“, vergewisserte ich mich. Paul bestätigte das mit einem Kopfnicken. „Gut, dann zeig ich dir später noch genauer auf was du achten musst!“ Damit wandte er sich wieder den Jungs zu und gab ihnen weitere Instruktionen.
Wir fuhren schon ziemlich früh zu der Halle, wo das Konzert stattfinden würde.
Die Bühne war schon fast fertig. Als sie fertig war, kam der Soundcheck an die Reihe. Der dauerte etwa eine Stunde und war für mich jetzt eher langweilig. Ich mein, so langweilig dir halt sein kann, wenn vor dir die momentan heißeste Boyband der Welt nur für dich performt.
Als sie gebeten wurden etwas zu singen mit Niall an der Gitarre, spielten sie den Song, den wir zusammen geschrieben hatten. Ich bekam so einen Lachanfall, dass ich den Beschaller neben mir glaub ich ziemlich nervte, weil er sich so nicht anständig auf seine Arbeit konzentrieren konnte.
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Mel's getting important
FanfictionMel kann es kaum glauben, als sie endlich auf ein Konzert ihrer absoluten Lieblingsband, One Direction, gehen kann. Es könnte nicht besser sein. Denkt sie. Doch dann scheinen auch noch ihre wildesten Träume wahr zu werden, als Niall sich ein bissche...