20. Das Angebot

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Den Moment, den ich brauchte, bis das Gesagte bei mir angekommen war, blieb es still. Die Jungs sahen mich gespannt an. Auch Maya wartete nur auf meine Reaktion.

Ich aber wusste gar nicht so genau, was das heißen sollte. Mit auf Tour gehen? Was bedeutete das? Und hatten sie ihre Tour nicht grade erst beendet? Ihre Vorband konnte ich wohl kaum sein, wo ich doch keinen geraden Ton herausbrachte.

„Was heißt das?“, fragte ich schließlich.

„Genau Harry, erklär mal!“, unterstützte Louis mich grinsend. Dann lehnte er sich gemütlich zurück und las die Nachricht, die sein Handy gerade mit einem Pfeifen angekündigt hatte. Harry sah ihn ein bisschen schief von der Seite an und Liam schlug ihm von hinten leicht gegen den Kopf. Nicht dass ihn das störte.

Trotzdem begann Harry zu sprechen. „Also, wir haben uns das so gedacht: Du begleitest uns halt und weil die Where-We-Are-Tour ja eine Welttour wird, siehst du nebenher die ganze Welt eben. Kostenlos natürlich, sonst wäre es ja kein Geschenk. Und da du ja später mal in der Musikindustrie arbeiten willst, dachten wir, bringt dir das vielleicht sogar irgendwie was. Und es machen doch viele nach ihrem Abschluss eine Weltreise!?“

Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Einen Augenblick lang war es still, dann fragte Louis ungeduldig: „Also, was sagst du?“

Ich sah zu Maya. Ihr Blick zeigte eindeutig, dass sie mich gerade glühend beneidete und dass ich unbedingt zusagen müsse! Aber das war so…

„Wow“, sagte ich irgendwann um überhaupt etwas zu sagen. „Ich… ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Das ist … unglaublich! Oh mein Gott!“ Ich schwieg noch mal kurz, um nach Worten zu suchen, die beschrieben, was ich fühlte. Aber mir fiel nur wieder „Oh mein Gott!“ ein. „Das ist so unglaublich! Das ist… Oh mein Gott!“ Niall lachte über meinen fehlenden Wortschatz.

Einen Moment starrte ich sinnierend vor mich hin. „Oh mein Gott!“, sagte ich dann wieder. (Ja, ich weiß, dass ich mich wiederhole) „Aber habt ihr euch das auch gut überlegt?“ Sie sahen mich fragend an. „Naja, ich meine habt ihr euch das gut überlegt, nicht, dass ich euch irgendwann tierisch nerve und ihr diese Entscheidung bitter bereut…“

Louis lachte, aber Liam sagte todernst: „Wenn du es genau wissen willst, haben wir uns gedacht, dass wir dich einfach wieder mit Harry in ein Zimmer stecken, dann kann der sich um dich kümmern und später müssen wir ja arbeiten, da schicken wir dich dann zu Camryn oder zu Theresa, die passt auch oft auf Lux auf, da kommt es auf ein Kleinkind mehr auch nicht mehr an…“

Louis lachte noch mehr und auch die Anderen stimmten ein. Liams Gesicht blieb zwar weiterhin ernst, aber seine Augen lachten genauso mit. Ich lächelte schwach.

„Komm schon Mel!“, rief Louis und klopfte mir auf die Schulter. „Wo ist dein Sinn für Humor geblieben?“

Ich war einfach überfordert mit der Situation. Hilfesuchend sah ich Maya an. Sie schaltete sofort und dafür liebte ich sie noch mehr. „Du musst doch eh erst mal deine Eltern fragen, oder, Mel?“, lenkte sie das Gespräch in eine etwas andere Richtung.

Mel's getting importantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt