Ich musste zugeben, ganz wohl war mir nicht bei der ganzen Sache. Ehrlich gesagt war mir ganz und gar nicht mehr wohl seitdem ich Jake zugesagt hatte.
Ich atmete resignierend aus.
„Jill du wirst sehen, das wird super!" Jake wiederholte sich. Nicht das erste Mal. Er versuchte schon seit wir das Mädchenhaus verlassen hatten, mir einzureden wie super es doch wäre, dass ich mitkam und wie toll er all das fand. Laut ihm würde das die Party des Jahres werden und ich würde sie miterleben. Was könnte es besseres geben? Ich hatte an dieser Stelle lieber geschwiegen. Jake musste ja nicht wissen, dass mir auf der Stelle sehr viele Dinge eingefallen wären, die so viel besser wären als diese Party. So sehr sich Jake auch Mühe gab, ich selbst war noch nicht wirklich überzeugt. Um ehrlich zu sein, hatte ich gerade den Tiefpunkt meiner Überzeugung erreicht. War ich vorhin noch so willensstark, Dan endlich eins reinwürgen zu können, so war ich mir nun überhaupt nicht mehr sicher, ob das eine gute Idee war. Es würde schrecklich peinlich werden. Ich kannte niemanden. Und ich hatte keine Lust die ganze Zeit bei den doch ach so beliebten Schülern unserer Schule abzuhängen. Aber was sollte ich denn machen? Ich würde mich auf keinem Fall allein irgendwo hinstellen.
Wieder atmete ich hörbar aus. Ich spürte Jake's Blick auf mir lasten, während ich zu Boden blickte, langsam den ersten Sand unter meinen Füßen sah und die Bässe der Musik hörte.
„Also jetzt ist es eh zu spät Jill." Da schwang völlige Gelassenheit in seiner Stimme mit. Was hatte ich auch erwartet? Für Jake war das hier gerade alltäglich. Genervt schaute ich ihn an. Wir waren stehengeblieben und er kam einen Schritt auf mich zu.
„Komm schon! Ich verstehe gar nicht was du hast. Die Musik ist gut, du wirst den ganzen Abend lang Getränke von Dan ausgegeben bekommen, du hast ein tolles Outfit und das wird der beste Abend deines bisherigen Lebens werden. Besser geht's doch gar nicht!" Wieder folgte ein aufmunterndes Lächeln, dann nahm er wieder einen Schluck aus seiner Flasche, die er schon mit zu mir gebracht hatte. Er verzog kurz das Gesicht als er schluckte, schüttelte sich, dann lachte er wieder. Ich verdrehte die Augen. Es wäre sinnlos Jake jetzt zu widersprechen. Jake war was diese Sache anging ähnlich wie Dan gewickelt. Das hatte selbst ich mittlerweile mitbekommen. Ein Versuch Jake irgendwie umzustimmen, wäre ähnlich nutzlos, wie mein Versuch Dan damals zu überreden, das Training sein zu lassen. Die Wahrscheinlichkeit dass Jake darauf eingehen würde grenzte an null. Und so ließ ich es einfach bleiben.
„Was trinkst du da eigentlich die ganze Zeit?" Ohne zu antworten reichte Jake mir die Flasche. „Kannst du leer machen. Muss bis zum Strand sowieso alle werden."
Ich führte die Flasche langsam zu meinen Mund und nahm einen großen Schluck. Allerdings nur um kurz darauf festzustellen, dass das wohl gar keine gute Idee war. Mein Mund war praktisch taub und auch mein Rachen brannte ungeheuerlich als ich schluckte. Ich musste husten. Ganz stark husten und mir schossen sofort die Tränen in die Augen. Ich spürte, dass Jake ein Lachen unterdrückte. Immer noch leicht hustend blinzelte ich ein paar Mal, räusperte mich, verzog nochmal angewidert mein Gesicht, dann ging es halbwegs wieder.
„Was ist das Jake?" Ich war empört. Wieder lachte er. „Cuba Libre." Er schwieg kurz. „Vielleicht mit etwas mehr Rum als Cola. Vielleicht mit etwas sehr viel mehr Rum." Wieder verzog ich angewidert mein Gesicht. Jake kam auf mich zu und legte einen Arm auf meinen Rücken, dann ging er weiter und ich hatte keine andere Wahl als ihm zu folgen.
„Weißt du was das Problem ist Jill?" Ich schaute zu ihm auf. Ganz nebenbei kämpfte ich immer noch gegen den ekligen Geschmack in meinem Mund an.
„Du hast Angst wie Dan reagiert." Ich wollte etwas erwidern, sagen, dass das überhaupt nicht stimmte, allerdings deutet mir Jake an, dass ich ihn aussprechen lassen sollte.
DU LIEST GERADE
opposites attract each other
Teen FictionSie liefen jetzt schon gefühlte 5 Stunden durch diesen dummen Wald. Er hätte sich einfach weigern sollen bei so etwas und vor allem mit so einer Person mitzumachen. Wer kam denn auch bitte auf die Idee Teams zu losen?! Dazu kam diese unerträgliche H...