Ich konnte es immer noch nicht glauben. Wieso bestimmten plötzlich andere Menschen über mein Leben?! Bis vor wenigen Tagen hatte ich noch alles unter Kontrolle. Und jetzt? Jetzt hatte ich Dan Matthews an der Backe. Er würde mich trainieren. Er war es, den ich jetzt wahrscheinlich mehrere Tage die Woche auch nach der Schule sehen würde. Und er war es auch, den das ganze genauso wenig Spaß bereiten würde wie mir. Ich hasste Mr Phillis. Ich hasste Dan. Ich hasste mein Leben. Okay, letzteres war wohl etwas übertrieben, aber der Rest, der dürfte stimmen. Ich hatte so was von keinen Plan wie ich das überstehen sollte.
Ich saß am Strand. Die Wellen rauschten und ich vergrub meine Füße unter der Sanddecke. Meine Finger malten kleine Kreise auf den weichen Boden.
Ich wollte abschalten, aber irgendwie klappte das nicht. Ständig schweiften meine Gedanken wieder zu Dan und diesem Training. Was zum Einem vielleicht daran liegen könnte, dass hier wahnsinnig viele Männer mit durchtrainieren Körpern entlang gejoggt kamen und zum anderen daran, das ich immer noch nicht glauben konnte, dass Dan nicht abgelehnt hatte! Nur wegen so einen beschissenen Stipendium! Ich wollte das einfach nicht verstehen. Fakt war, dass weder er noch ich Spaß an diesem Training haben würden. Er tat sich also nur Zwang an! Und ich musste mitmachen. Egal ob ich wollte oder nicht.
Ich zog mein Handy aus meiner Hosentasche. Nur um festzustellen, dass ich schon viel zu lange hier saß! Ich stand auf und lief los. Die Gedanken blieben.
Josy hatte mein Problem vorhin ganz anders interpretiert.
Laut ihr benahm ich mich eigentlich total lächerlich, weil ich wusste, dass tausende von Mädchen in Dan Matthews verliebt waren. Und ich, eine der Wenigen die dieses Phänomen wohl nie verstehen würden, hasste ihn abgrundtief, anstatt mich einfach zu freuen, dass ich den Traum von so vielen Mädchen leben durfte. Und eigentlich könnte ich mich ja geehrt führen, dass er so was mit mir machte.
Ihre Worte, nicht meine.
Natürlich wusste ich, dass er es nicht für mich machte. Er machte das für sich. Weil er ein verdammter, idiotischer, arroganter Egoist war. Ein hübscher Egoist, aber sein Charakter machte ihn verdammt hässlich.
Als ich am College ankam sah von weiten schon Josy und Max. Josy winkte mir mit ihrer freien Hand zu. Die andere Hand war mit der von Max verschränkt.
„Auf zum Essen?“ rief Max mir zu. Ich nickte nur stumm. Ich wollte jetzt nicht reden. Und trotzdem wusste ich, dass ich es innerhalb der nächsten Stunde mehr als genug tun würde. Schon allein deshalb, weil Josy mich sonst nicht mehr in Ruhe lassen würde.
„Hat dir schon mal jemand gesagt, dass dich ein Lächeln um mindestens die Hälfte attraktiver bei Männern machen würde? Das würde deine Chancen steigern Jill.“ Natürlich wieder Max. Er lief mittlerweile neben mir, Josy immer noch an seiner Hand. Ich schenkte ihm einen genervten Blick. Innerlich verdrehte ich meine Augen.
„Schon mal überlegt, dass ich gar nicht meine Chancen steigern will?“ Josy boxte Max in seine Seite. „Aua!“ „Jill was Max sagen will, ist eigentlich nur, dass es bestimmt auch Männer gibt, die diese geheimnisvolle Seite an dir anziehend finden.“ Ich schaute sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Josy du weißt, dass du eine schlechte Lügnerin bist? Außerdem will ich gar nicht, dass mich überhaupt irgendjemand attraktiv findet.“ „Man ich wollte dich doch nur aufheitern!“ Ihr Gesichtsausdruck glich den eines kleinen Kindes, das gerade ein Eis verwehrt bekommen hat.
Ich sagte darauf gar nichts mehr. Die sollten mich einfach in Ruhe lassen. Alle sollten mich einfach in Ruhe lassen! Konnte mich denn niemand verstehen? Ich lief gerade in meinen Tod hinein. Wer macht so etwas denn bitte freiwillig?! Niemand. Genau.
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opposites attract each other
Teen FictionSie liefen jetzt schon gefühlte 5 Stunden durch diesen dummen Wald. Er hätte sich einfach weigern sollen bei so etwas und vor allem mit so einer Person mitzumachen. Wer kam denn auch bitte auf die Idee Teams zu losen?! Dazu kam diese unerträgliche H...